Vor kurzem ging ich mit Freundinnen aus dem Studium etwas Essen. Als wir besprachen was Jede von uns zu Weihnachten macht, kam auch bald die Frage auf, welche Gerichte wir zu Hause zu Weihnachten typischerweise essen. Da es ein internationales Studium ist und einige Nationalitäten zusammentrafen, kamen sehr unterschiedliche Essgewohnheiten zur Sprache.
Eine Freundin aus Wien und auch eine Studienkollegin aus Deutschland sprachen von einem Weihnachtskarpfen, eine Norwegerin schwärmt von dem Kranzkuchen ihrer Mutter, und die polnischen Zwillinge erzählen von den traditionellen Teigtaschen mit Sauerkraut und Pilzen. Jetzt fragt ihr euch bestimmt, was ich zu Weihnachten esse: Seit ich ein Kind bin, gibt es bei uns jedes Jahr eine herzhafte Würstelsuppe am Abend vor der Bescherung unter dem Christbaum.
Was in anderen Ländern zu Weihnachten auf den Tisch kommt
Als mir das Europäische Weihnachtskochbuch in die Hände fiel, wollte ich diese Aussagen natürlich gleich abgleichen. Es stellt sich heraus, dass es sehr treffend die traditionellen Weihnachtsgerichte und auch Bräuche von verschiedenen Europäischen Ländern beschreibt. Taliman Sluga hat Rezepte aus über 40 Ländern gesammelt und abgebildet. Entstanden ist die Idee vor einigen Jahren, als der „Advent der Kulturen“ in Wagrain-Kleinarl begann: dazu wurde jedes Jahr ein Land eingeladen um die jeweiligen Weihnachtsgerichte vorzustellen. Die Schüler der Neuen Mittelschule Wagrain haben mit ihren Lehrern die jeweiligen Gerichte nachgekocht und zum 200-Jahr Jubiläum von Stille Nacht 2018 wurde das Kochbuch veröffentlicht.
Davon inspiriert, mache ich mich daran, ein Rezept daraus nachzukochen und entscheide mich für die rumänischen „Sărmăluțe moldovenești mit Mămăliga“, was so viel bedeutet wie „Moldauer Krautwickel mit Maisbrei“. Also mache ich mich daran die frisch gekauften Zutaten und lege los.
Das rumänische Weihnachtsgericht schmeckt und mit geringem Arbeitsaufwand ist das Gericht schnell zubereitet. Die Garzeit im Ofen kann mit einem Schnellkochtopf abgekürzt werden.
Probiert doch auch mal etwas anderes aus zu Weihnachten und überrascht eure Freunde und Familie mit einem typischen Gericht aus anderen Europäischen Ländern. Das Kochbuch hält für jeden Geschmack etwas bereit, ob mit Fleisch, vegetarisch oder süße Speisen. Das Weihnachtskochbuch gibt es zu kaufen im Stille Nacht Museum im Pflegerschlössl oder bei Wagrain-Kleinarl Tourismus, und beim Anton Pustet Verlag und weiteren Vertriebspartnern kann es direkt online bestellt werden.
Sărmăluțe moldovenești mit Mămăliga (Moldauer Krautwickel mit Maisbrei)
Sărmăluțe
- 1 Krautkopf
- Bohnenkraut
Füllung:
- 500 g Schweinefleisch, faschiert
- 500 g Rindfleisch, faschiert
- 4 EL gekochter Reis
- 2 Zwiebeln, gehackt und gedünstet
- Schmalz oder Öl
- Dill, fein gehackt
- Salz
- Pfeffer, gemahlen
Sauce:
- 1 EL Schmalz
- 1 l Sauerkrautwasser, gemischt mit Suppe
- 100 g Tomaten, passiert
Den Krautkopf blanchieren, dann die Blätter vorsichtig einzeln ablösen. Für die Fülle Zwiebel in Öl oder Schmalz andünsten, dann das Faschierte dazugeben und gleichmäßig umrühren, bis alles gut angebraten ist. Anschließend den Reis daruntermischen und würzen. Die Krautblätter nun mit dieser Masse füllen und zusammenrollen.
In eine ofenfeste Form die Sarmalute abwechselnd mit dem übrigen klein geschnittenen Kraut einlegen.
Mit der Sauce übergießen, bis die Sarmalute bedeckt sind. Ungefähr 1 bis 2 Stunden im Ofen garen. Im Schnellkochtopf geht es schneller. Vor dem Essen dann aber wieder zum Aufwärmen in den Backofen schieben. Man isst die Krautwickel mit Mamaliga und Créme fraîche.
Mămăliga
- 1 Teil Maisgries (kein Maismehl)
- 2 Teile Wasser (oder eine Mischung aus Wasser und Molke)
- Salz
- Butter
- Joghurt
Das Wasser bzw. die Wasser-Molke-Mischung mit etwas Salz zum Kochen bringen. Den Maisgries einrieseln lassen und danach den Topf vom Feuer nehmen, damit nichts anbrennt. Dann heißt es rühren, rühren, rühren, bis die Mamaliga die Konsistenz eines zähen Breis hat, was aber ziemlich schnell geht. Kurz vor dem Servieren ein gutes Stück Butter und Joghurt unterrühren.
Bei Bedarf kann man noch nachsalzen.
Guten Appetit!
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