Am Parkplatz des Gasthofes Enzingerboden treffen die drei Bloggerinnen Nationalpark-Ranger Alex. Für die nächsten Stunden wird er Julia, Angie und Stefanie durch den Wiegenwald in Uttendorf führen – vorbei an einem wunderschönen Bergsee – bis zur Mittelstation der örtlichen Seilbahn.
Eine Wanderung für alle Sinne
Alex erzählt, dass der Nationalpark Hohe Tauern 1.800 km2 groß und für seine reine Luft und wunderschöne Natur bekannt ist. Einen Teil des Nationalparks haben Julia und Angie schon bei ihrem ersten Besuch gesichtet, unter anderem den Rauriser Urwald und den Smaragdweg im Habachtal. Dieses Mal befinden sich die beiden inklusive Verstärkung durch Stefanie in Uttendorf, einer Gemeinde, die nur 3.000 Einwohner zählt. Alex, dem Ranger, ist es eine Ehre, jeden Tag in der Natur unterwegs zu sein. Er nimmt die Mädels mit auf eine Wanderung, die alle Sinne berührt.
Sehen
Die erste Anhöhe, die in den Wiegenwald führt, ist steil. Rund eine halbe Stunde geht es nach oben. Anstrengend genug, dass es allen Wander-Teilnehmern die Stimme verschlägt und Stille herrscht. Bei der Nationalpark Hohe Tauern-Außenzone ist das Gröbste vorbei und der Weg wird flacher. Vor der Wandergruppe eröffnet sich das satte Grün des Waldes, in dem sonst niemand zugegen ist. Die Außenzone des Nationalparks Hohe Tauern dient der Förderung der biogenetischen Artenvielfalt und Pflege der Kulturlandschaft. In der so genannten „Kernzone“ wird hingegen die freie natürliche Entwicklung gefördert.
Schmecken
Immer wieder stoppt Ranger Alex die Mädels. Rechts und links des Weges sollen sie schauen, der sei übersät mit Heidelbeer-Pflanzen. Und weil Anfang August genau die richtige Zeit für Heidelbeeren ist, sind die Stauden mit den reifen Beeren reich behangen. Das lassen sich die Bloggerinnen kein zweites Mal sagen und verkosten die Früchte so lange, bis sich Finger und Zähne blau färben.
Riechen
Alex führt die Bloggerinnen vorbei an Zirbenbäumen und erklärt, wie man die Zirbenkerne öffnet, um die darin versteckte Frucht zu essen. Er lässt alle an einem Zapfen riechen, der typische harzige Geruch macht sich breit. Er erzählt, wie einfach es ist, ein Schnapserl mit den Zapfen anzusetzen.
Hören
Einige Zeit später verändert sich die Landschaft zum dritten Mal. Die Mädels durchqueren eine letzte verwachsene Stelle, bevor sich ihnen ein malerischer Bergsee eröffnet. Die schwarze Lacke liegt vor ihnen. Hier wird kurz Rast gemacht. Als alles sehr ruhig wird, ertönt ein Geräusch. Alex erzählt, dass es die Melodie der Murmeltiere ist, die durch die Berge pfeifen. Und als diese mit dem Fernrohr gesucht werden, erspähen die Mädels eine Gams auf einem gut sichtbaren Felsen.
Tasten
Nach einer kurzen Verschnaufpause brechen die Wandersleute zur letzten Etappe auf. Ihr Ziel: die Mittelstation der Seilbahn zur Rudolfshütte. Hinter ihnen scheint ein Gewitter aufzuziehen, jetzt ist schnelles Handeln gefragt. An einer alten Jagdhütte vorbei werden die letzten Meter zum Ziel noch einmal steil. Den Felsen entlang tasten sich die Bloggerinnen, um nicht den Halt zu verlieren. Konzentration ist gefragt, es beginnt schon zu tröpfeln. Am Grünsee vorbei sind es nur mehr wenige Meter, die sie von der Mittelstation der Seilbahn und somit von der Trockenheit trennen. Wenig später ist es geschafft, durchnässt und glücklich endet die Wanderung durch den Wiegenwald. Und es beginnt die Auffahrt zum Weißsee und der Rudolfshütte.