Berge, Ski und Schnee: Als Maler und Architektur hat Alfons Walde in den 1920er Jahren das Sportsujet in seinen Bildwelten salonfähig gemacht. Der gebürtige Kitzbüheler, der seinem Heimatort ein Leben lang treu blieb, ist mit seinem Werk bis heute ein Besteller auf dem internationalen Kunstmarkt.
Ein unerreichter Meister seines Genres
Bereits als Zwanzigjähriger hatte Alfons Walde seine erste Ausstellung in Innsbruck, 1913 folgte eine Ausstellung in der Wiener Secession. Sein Frühwerk ist stark von Gustav Klimt und der Auseinandersetzung mit Egon Schiele beeinflusst. Alfons Walde sah sich selbst in den 1920er und 1930er Jahren am Höhepunkt seines Schaffens. In dieser Zeit gründete er auch seinen eigenen Kunstverlag: Damit erreichte Walde vor allem das internationale Publikum der mondänen Wintersportstadt Kitzbühel und konnte seinen internationaler Erfolg weiter ausbauen. Zu dieser Zeit fand der Maler auch seinen, der klassischen Moderne und der Neuen Sachlichkeit verpflichteten, charakteristischen Stil.
Alfons Waldes Stil ist von modellierter Plastizität, enormer expressiver Kraft, starken Kontrasten und dem Wechselspiel von Licht und Schatten geprägt.
Es entstanden die ersten großformatigen Bilder wie die „Stadt im Tauschnee“, „Aufstieg“ oder „Almen im Schnee“, die heute zu seinen Hauptwerken zählen. Seine Schneelandschaften und Wintersportbilder zeugen von einem meisterlichen Können, das kaum je erreicht wurde. Sie trugen und tragen wesentlich zum Image Tirols als Gebirgsland des Wintersports bei. Ab den späten 1930er Jahren widmete Walde sich bis zu seinem Tod überwiegend architektonischen Projekten.
Der „Mythos Kitzbühel“ in Alfons Waldes Werk
Alfons Walde wurde am 8. Februar 1891 in Oberndorf bei Kitzbühel geboren. Seine künstlerische Begabung fiel bereits in der Kindheit auf. Von 1910 bis 1914 studierte er Architektur an der Technischen Hochschule in Wien, danach diente er drei Jahre lang an der Südfront. Nach dem Ersten Weltkrieg kehrte er nach Kitzbühel zurück, wo er sich fortan der Malerei widmete.
1929 entstand Waldes Berghaus am Hahnenkamm: Dieses ist inzwischen denkmalgeschütztes Zeugnis des „Tiroler alpinen Stils“. 1956 wurde Alfons Walde der Titel Professor verliehen. Alfons Walde war dreimal verheiratet und Vater einer Tochter. Am 11. Dezember 1958 starb er in Kitzbühel.
Museum Kitzbühel – Sammlung Alfons Walde
Im Museum Kitzbühel bietet die Sammlung Alfons Walde die bei weitem umfangreichste permanente Präsentation von Alfons Waldes Schaffen und Werk. Sie eröffnet Besuchern einen einmaligen Einblick in die Geschichte und die Kultur von Stadt und Region Kitzbühel. Zu sehen sind 60 Gemälde sowie über 100 Grafiken, Zeichnungen, Fotografien und Druckgrafiken.
Das Museum Kitzbühel wurde als Heimatmuseum in den 1930er Jahren im ehemaligen Getreidekasten der Stadt eingerichtet. Sein heutiges Erscheinungsbild geht auf eine, in den Jahren 1995 bis 2002 durchgeführte, Renovierung und Erweiterung zurück, im Zuge derer der Südwestturm der mittelalterlichen Stadtbefestigung in das Museum einbezogen wurde.
Tipp: Die Museums-Dachterrasse bietet im Sommer einmalige Blicke auf Kitzbühels Altstadt und Bergwelt.
Alle Infos zu Eintrittspreisen, Gruppenführungen und Öffnungszeiten unter www.museum-kitzbuehel.at