Thomas Geierspichlers Sommer Top5

Prominente Salzburger und ihre Lieblingsplätze

Zwischen intensiven Trainingseinheiten für die Vorbereitungen der Paralympics treffen wir Ausnahmesportler Thomas Geierspichler auf seinem ehemaligen Bauernhof in Anif, bei Salzburg, wo er gerade konzentriert die letzten Runden am Rasenmäher über die Felder zieht. Bislang konnte der Rennrollstuhlfahrer neun Olympia-Medaillen sammeln – darunter zwei Goldmedaillen. Ganz nebenbei hält er auch zwei Weltrekorde im Marathon und auf 10.000 Meter, ist 5-facher Weltmeister und elffacher Europameister.

Einen wahren Raketenstart im Rennrollstuhl hat der Salzburger zu Beginn seiner sportlichen Karriere hingelegt. Drei Jahre nach seinem Autounfall kam 1997 die große Kehrtwende im Leben des Thomas Geierspichler. „Es war der 28. Dezember als ich beschloss, bewusst zu leben und meine Option, trotz Handicap nach vorne zu gehen, wahrzunehmen. Ich ging auf Entdeckungsreise und fand über den Glauben und den Sport nicht nur Kraft und Motivation, sondern auch Glück, Hoffnung und Zuversicht. Ich krempelte mein Leben damals komplett um. 1998 begann ich mit dem Training und schon zwei Jahre später holte ich Bronze bei den Olympischen Spielen“, erinnert sich Thomas Geierspichler noch gut an die Anfänge, während er nun den Rasenmäher am Reschbergerhof, wo er auch Appartements vermietet, abstellt. „Eins meiner Hobbies“, lacht er und erklärt: „Das Rasenmähen ist für mich Meditation. Erst wenn das Feld vom Gras befreit ist, ist dort Raum für Neues. Dabei kann ich aber auch perfekt abschalten und bin voller Dankbarkeit. Voller Dankbarkeit bin ich auch auf meinen Trainingsrunden, wenn ich direkt vor der Haustür mit Blick auf den Untersberg losstarte.“

 

Eine dieser Trainingsstrecken führt den erfolgreichen Spitzensportler in den Süden Salzburgs. „Entlang der Hellbrunner Allee bin ich immer wieder von den alten Bäumen beeindruckt. Was sie wohl alles erzählen könnten? Im Schatten des Untersbergs oder entlang der Salzach nach Rif – überall nehme ich ganz intensiv die wunderschöne Natur wahr. Wenn die Bauern ihre Felder mähen und der Duft des frischgemähten Heus in der Luft liegt, bleibe ich oft einmal stehen und atme tief diesen Geruch ein. Er weckt Kindheitserinnerungen. Am Bauernhof aufgewachsen, halfen wir Kinder im Sommer immer beim Heuen. Klar wären wir auch manchmal lieber ins Anifer Waldbad gegangen, aber die Heuarbeit gehörte am Bauernhof einfach mit dazu. Und wunderschön waren jene Momente, wenn die Heuarbeit abends geschafft war und die Sonne wie ein oranger Ball hinter dem Untersberg unterging. An all das erinnere ich mich auf den Trainingsrunden, wenn ich an frischgemähten Wiesen vorbeikomme. Der Duft des Heus ruft das alles wieder wach und dann spüre ich absolute Dankbarkeit. Ich habe nach dem Unfall das Privileg, dass ich leben darf. Dass ich diese wundervollen Momente im SalzburgerLand erleben darf.“

 

 

Thomas Geierspichlers Lieblingsplätze im SalzburgerLand

 

1. Naturparadies Königsseeache

„Ein wunderschöner Ausflug führt mich an das Naturparadies Königsseeache am südlichen Stadtrand von Salzburg. Entdeckt habe ich dieses schöne Platzerl eigentlich bei einem Spaziergang im Winter. Durch ein Vorspannbike am Rollstuhl bin ich flexibler bei den Routen und so kam ich auch zum Naturparadies Königsseeache. Von Salzburg aus radelt man gemütlich entlang der Salzach bis zur Ursteinbrücke und erreicht dann die Ufer der Königsseeache. Mit dem Auto parkt man am Waldbad Anif oder dem Kraftwerk Urstein. Es führen ganz viele verzweigte Waldwege rund um die Naturbadeplätze und viele Salzburger haben diese Spazierwege oder die idyllischen Badeplätze für sich entdeckt. Mich überkommt an diesem Ort immer ein richtiges Hochgefühl. Ich erblicke am Ufer das Werk der hier angesiedelten Biber, sehe vor mir den ,großen‘ und ,kleinen‘ Barmstein –  die Hausberge von Hallein – oder den mächtigen Untersberg. Weiter geht’s zum Rifer Spitz, hier in Rif fließen Salzach und Königsseeache zusammen, und eine beliebte Jausenstation sorgt für eine kleine Stärkung unterwegs.“

 

2. Bluntautal bei Golling

„Auch das Bluntautal im Tennengau bei Golling ist mit dem Rad von Salzburg aus entlang der Salzach gut über das bestens ausgebaute Radwegenetz zu erreichen. Schon der Weg von Golling hinein ins sechs Kilometer lange Bluntautal ist beeindruckend – wunderschöne Bauernhäuser säumen den Weg und Kühe grasen in den Wiesen. Hinter dem Bärenwirt sieht man die gewaltigen Wasserfälle der ,Weißen Torren‘. Das unter Landschaftsschutz stehende Gebiet des Bluntautals ist ein beliebtes Wander- und Ausflugsziel. Autofahrer parken am Taleingang und wandern hinein ins Bluntautal. Eine Zufahrt für Rollstuhlfahrer ist bis ins Tal hinein möglich. Der tiefgrüne See ist umrandet von Wiesen und Wäldern und dahinter sieht man das Hagengebirge und den Göllstock, durchs Tal fließt die Torrener Ache. Auf den Schotterwegen im Tal kommt man gut mit einem geländegängigen Rollstuhl voran. Ich kann hier perfekt abschalten und genieße die märchenhafte Schönheit dieses Ortes. Im glasklaren Wasser des Natursees tummeln sich auch zahlreiche Fische. Dieser ,Bluntaufisch‘ aus dem eiskalten Gebirgsquellwasser ist ein echter kulinarischer Geheimtipp und kann bei einer Einkehr im Gasthof Bärenhütte oder Gasthof Göllhof vor Ort verkostet werden.“

 

3. Hellbrunner Park

„Über die Hellbrunner Allee erreiche ich von mir daheim aus schnell den Hellbrunner Park – eine wundervolle Oase für mich. Ich gelange gern durch das ,Anifer Törl‘ in das alte Parkgelände und rolle entlang des ehrwürdigen Steintheaters. Dieses 400 Jahre alte natürlich gebildete Amphitheater ist die älteste Naturbühne nördlich der Alpen und steht wie der ganze Schlosspark unter Denkmalschutz. Weiter geht’s zum ,Sound of Music‘-Pavillon, in dem einige der schönsten Szenen dieses Film-Klassikers gedreht wurden. Auf der gemütlichen Tour durch den Schlosspark entspanne ich ungemein. Hier und dort wird ein Picknick auf den ausgedehnten Grasflächen ausgebreitet, Läufer drehen ihre Runden und Spaziergänger genießen die Natur. Aus dem Kulturjuwel der Wasserspiele höre ich fröhliche Stimmen, wenn die Besucher johlend durch die Wasserfontänen und vorbei an wasserspeienden Figuren laufen. Nach meiner Runde lege ich gern einen kulinarischen Zwischenstopp beim Schlosshof im Gasthaus zu Schloss Hellbrunn, bei Familie Gassner und ihrem Team ein.“

 

4. Hallein – ein unentdecktes Juwel

„Zwar liebe ich die Salzburger Altstadt, aber genauso gerne drehe ich meine Runden durch die verwinkelten Gassen der Stadt Hallein. Hier in der wunderschönen und unberührten Altstadt an der Salzach ist die goldene Ära des Salzabbaus noch an den vielen wunderschönen Häuserfassaden sichtbar. Auch die mächtigen Torbögen beeindrucken mich jedes Mal erneut. Das Stille-Nacht-Museum in der Bezirkshauptstadt des Tennengaus zieht jährlich viele Besucher aus aller Welt an. Aber auch für das Salzbergwerk am Fuße des Dürrnbergs ist die Stadt berühmt, ist es doch eines der ältesten Bergwerke der Welt. Schon die Kelten siedelten hier – das erfährt man auch in dem Keltenmuseum im Keltendorf Salina. Ich unternehme gerne Entdeckungsreisen in dieser Kulturstadt und in manchen Ecken strahlt Hallein für mich ein einzigartiges südliches Flair aus. In den zahlreichen Gastgärten genieße ich ein Eis oder lass bei einem Kaffee den Charme Halleins auf mich wirken.“

 

5. Entlang des Tauernradwegs von Krimml nach Zell am See

„Eine wunderschöne Radstrecke führt im Pinzgau entlang der Salzach von dem Naturjuwel der Krimmler Wasserfälle bis nach Zell am See. Beim Start in Krimml beeindrucken die mächtigen Wasserfälle – mit einer Fallhöhe von 380 Metern ein unbändiges Schauspiel. Über einen gekiesten Radweg geht es vorbei an dem kleinen Ort Wald nach Neukirchen. Hier lege ich gern einen Zwischenstopp bei einem alten Freund ein: Regisseur, Kulturschaffender und Schauspieler Charly Rabanser, der hier in der Wildkogel-Arena seit vielen Jahren das ,cinétheatro‘ führt. Der Original-Theatersaal aus den 1960ern wurde erst kürzlich in einen Hotelneubau integriert. Zahlreiche kabarettistische Meister und Kleinkunst-Größen kamen durch Charly Rabanser auf die Bühne in der kleinen Gemeinde im Oberpinzgau. Weiter führt der Tauernradweg über Mittersill und Kaprun bis nach Zell am See. Parallel zur Strecke führt die Pinzgaubahn, mit der die 65 km lange Tour für Radfahrer jederzeit bequem abgekürzt werden kann. Ein kulinarischer Tipp entlang des Weges ist ein Stopp für eine Eis oder eine selbstgeschöpfte Schokolade „Tauerngipfel“ bei der Konditorei Pletzer in der Nationalpark Hauptstadt Mittersill.“

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Wer auf den Spuren von Spitzensportler Thomas Geierspichler echte Lieblingsplätze im SalzburgerLand erkunden will, findet unter www.salzburgerland.com weitere Infos und noch viele zusätzliche Möglichkeiten zur Inspiration. Bis bald im SalzburgerLand!

 

 

 

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