Sicherheit am Berg ist unumgänglich. Punkt! Wie schön ist es, wenn man endlich den Rucksack oben und die ersten Schritte einer Tour hinter sich hat. Langsam verklingen die Geräusche des Alltags und der Zivilisation und gehen merklich über in das Rauschen des Windes und der Bäche, Vogelzwitschern und das Knarren der eigenen Schritte. Touren auf die Berge wirken wie Jungbrunnen und lassen den Stress Meter für Meter von uns Menschen des 21. Jahrhunderts abfallen. Endlich wieder frei fühlen, keine störende Gedanken die uns quälen, sondern nur im Hier und Jetzt angekommen sein und mit allen Sinnen das Leben genießen.
Kein Wunder, dass es immer mehr Menschen in die Berge zieht, um genau diesem Gefühl hinterher zu jagen und darin ihre Erfüllung zu finden. Doch wie so oft im Leben, gibt es auch hier nicht nur Schwarz und Weiß, sondern ein paar Regeln, die man unbedingt beachten und einhalten muss.
Wie bereitet man sich auf Touren in die Berge vor?
Eignung und Erfahrung
Überschätzung der eigenen Fähigkeiten und derer, anderer Mitglieder der Truppe, haben am Berg überhaupt nichts verloren! Wie steht es um die Fitness und die Erfahrung, reicht die Kondition für die geplante Tour und wird auf der geplanten Strecke Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich sein?
Eines darf man hier niemals vergessen: Es ist immer besser, umzukehren und sicher zurück nach Hause zu kommen, als eine Tour fortzusetzen, für die man einfach nicht geeignet zu sein scheint.
Genaue Planung
Planung ist sicherlich genau so wichtig, wie die Einschätzung der eigenen Eignung. Kartenmaterial und Tourenbeschreibungen können hier gute Hilfe leisten, doch auch auf Auskünfte alpiner Vereine und Ortskundiger, zum Beispiel Hüttenwirte, kann man gerne zurückgreifen.
Wichtig: Immer das Wetter noch einmal checken, bevor man in die Berge aufbricht. Denn nichts kann einem den Tag unterwegs so vermiesen, wie ein plötzlicher Wetterumsturz.
Ausrüstung und Bekleidung
Auf die entsprechende Ausrüstung und Bekleidung muss man unbedingt achten: Vor allem feste, hohe Schuhe mit griffiger Sohle sowie Regen- und Kälteschutz sind sehr wichtig. Es ist immer besser, sogenannte Halbschuh-Touristen in den Bergen über die Gefahren schlechter Ausrüstung aufzuklären als zu ihnen zu gehören.
Worauf muss unterwegs geachtet werden?
Abmelden und Zurückmelden
Egal wie lange und schwer die Tour ist, es sollte immer jemanden geben, der weiß wo man ist, auf die Rückkehr wartet und der gegebenenfalls Alarm schlägt, wenn diese nicht zur vereinbarten Zeit geschieht. Dies können Freude, Familie, aber auch Hütten- und Pensionswirte sein.
Das Tempo
Die Geschwindigkeit und die Länge der Etappen müssen unbedingt an das schwächste Glied der Gruppe angepasst sein. Speziell zu Beginn der Tour ist auf langsames Gehen zu achten. Bitte unbedingt andere Teilnehmer beobachten, damit Erschöpfung rechtzeitig erkannt werden kann.
Markierte Wege
Der alpine Bereich darf nicht unterschätzt werden. Sicher unterwegs ist man nur dann, wenn man die markierten Wege nicht verlässt. Große Vorsicht beim Begehen von steilen Grashängen, vor allem bei Nässe. Besonders gefährlich ist das Überqueren von steilen Schneefeldern bzw. Gletschern.
Steinschlag vermeiden
Keine Steine abtreten! Denn schon ein kleiner Stein kann weiter unten großen Schaden anrichten. Falls es doch einmal passiert – bitte die anderen Wanderer sofort und unmissverständlich warnen. Steinschlaggefährdete Stellen einzeln, rasch und ohne anzuhalten passieren.
Wetterumsturz
Für sommerliche Wanderungen empfiehlt es sich, früh aufzustehen. Zum einen entgeht man so der großen Mittagshitze beim Aufstieg, zum anderen drohen am Nachmittag oft heftige Hitzegewitter, die bei Bergtouren zu einer großen Gefahr werden können. Sollte man am Berg von einem Gewitter überrascht werden, und nicht mehr in einer Hütte Schutz suchen können, ist folgendes zu beachten: Exponierte Stellen (Gipfel, Grate, ausgesetzte Flächen), wasserführende Rinnen und Stahlseilsicherungen verlassen. Einzeln stehende Bäume meiden und eine hockende, zusammengekauerte Haltung mit geschlossenen Füßen einnehmen. Immer ein aufgeladenes Telefon mit im Rucksack haben!
Unfall
Passiert ein Unfall trotz aller getroffenen Vorbereitungen, so muss man kühlen Kopf bewahren und so gut wie möglich die Rettungskette ins Rollen bringen. Sollte man sich selbst leicht helfen können, durch Handy, Rufen, Lichtzeichen oder Winken mit großen Kleidungsstücken versuchen, Hilfe herbeizuholen. Ein Verletzter ist in der Regel am Unfallort zu belassen und darf niemals alleine gelassen werden.
Sonstige Verhaltensregeln
Abfall
Die wunderbare Berg- und Almenwelt des SalzburgerLandes muss für die kommenden Generationen ebenso intakt erhalten bleiben, wie wir sie heute erleben dürfen. Deshalb ist ganz klar, dass mitgebrachter Abfall wieder zurück ins Tal genommen wird. Die Pflanzenwelt gilt es so gut wie möglich zu schonen.
Verhalten gegenüber Tieren auf den Almen
Kühe, Kälber, Schafe, Pferde usw. nicht reizen, sondern sich „ganz normal“ verhalten und keine Angst zeigen. Wege auf Almweiden nicht verlassen und Tiere mit großem Abstand umgehen.
Hunde
Hunde müssen an der Leine geführt werden. Der Hund darf keinesfalls auf die Weidetiere losjagen, besonders Mutterkühe bangen um ihre Kälber. Sollte allerdings ein Weidetier den Hund attackieren, diesen zum eigenen Schutz einfach laufen lassen.
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