Bewegung ist für die ehemalige Spitzenathletin Alexandra Meissnitzer trotz eines vollen Terminkalenders wichtig. Auch, wenn ihr Training heute nicht mehr ganz so intensiv ist, wie in ihrer aktiven Zeit als Skirennläuferin, so ist zwischendurch immer Zeit für die Stärkung der körperlichen Fitness. Die Allrounderin, die in allen alpinen Ski-Disziplinen daheim war, meint: „Bewegung in der Natur ist für mich unerlässlich, nur so finde ich Ausgleich und Ruhe. Ich bin nach wie vor eine begeisterte Skifahrerin und im Sommer halte ich mich gern mit Berggehen, Wandern und Biken fit.“
Ein nahes Ziel für abwechslungsreiche Ausflüge bietet sich für sie mit der Postalm, dem größten Almengebiet Österreichs. „Die Postalm ist meine Wahl, wenn ich schnell raus will, vielleicht nicht viel Zeit habe, und trotzdem direkt ins Almparadies will.“ Von zwei Seiten ist das Hochplateau mit dem Auto über eine malerische Mautstraße rasch erreichbar. Entweder von Strobl am Wolfgangsee oder direkt von Alexandra Meissnitzers Geburtsort Abtenau.
Nostalgische Erinnerungen
Gerne radelt die ehemalige Skirennläuferin auch auf die Postalm, wie sie meint: „Ich liebe die alte Postalmstraße, die heute eine wunderbare Bikestrecke ist. Ich habe hier viele schöne Kindheitserinnerungen, als ich mit meinen Eltern oder mit Oma und Opa in ihrem VW-Käfer hoch zur Postalm-Messe gefahren bin. Die Großeltern waren Bauern und schauten auf der Alm nach dem Vieh. Auf der alten Straße gibt es eine Stelle, die ich damals – und auch heute noch – als, die hohe Brücke‘ bezeichnet habe. Hier sind wir bei der Auffahrt gern stehengeblieben und haben die Aussicht in die Schlucht bewundert. Da überkommen mich heute noch ganz nostalgische Gefühle, wenn ich dort beim Hinaufradeln halte und in die Schlucht blicke. Wir hatten damals nie Urlaub gemacht, darum waren diese Ausflüge mit Oma und Opa auf die Postalm etwas ganz Besonderes und ein großes Abenteuer. Und das ist heute, mit 50 Jahren, auch noch so.“
Historische Postalmkapelle
Die Almmesse auf der Postalm ist auch heute noch jedes Jahr im September ein Anziehungspunkt für viele Besucher aus nah und fern. „Für mich war diese Bergmesse als Kind ein echtes Highlight. Bläsergruppen und die Ortsmusikkapelle umrahmten die Messe bei der historischen Postalmkapelle. Alle trugen Tracht und im Anschluss wurde in den Hütten gefeiert. Ein Besuch bei dieser Kapelle ist für mich bei jedem Abstecher auf die Postalm Pflicht.“
Aber nicht nur der schönen Erinnerungen wegen kommt Alexandra Meissnitzer gerne auf das Hochplateau. Die Postalm ist für sie auch ein echter Kraftplatz: „Es gab in meinem Leben Phasen, wo viele Fragen auftauchten. Dann führte mich der Weg immer in die Natur und auch hier herauf auf die Postalm, wo die kleine Kapelle ganz hinten auf der Almfläche immer ein Fixpunkt war.“
Die Kapelle verdankt die Postalm dem Hotelier und Postmeister Franz Koch aus Bad Ischl. Er war Betreiber des Postverkehrs zwischen Bad Ischl und der Stadt Salzburg und nutzte die Almfläche als Sommerweide für die Poströsser. Für die vielen Almleute und anlässlich des Besuchs von Kaiserin Sissi ließ der Postmeister 1865 die „Kochsche Alpenkapelle“ errichten. Nach dem Ende der Pferdepost wurde die Kapelle auf 1.284 m Seehöhe der Pfarre Strobl übergeben.
Einkehr in der Schnitzhofalm
Einmal im Jahr kommt Alexandra mit ihren Eltern auf die Postalm. Sie schwärmt: „Das Almgebiet hier ist so abwechslungsreich, dass man es je nach Zeit und Fitness für eine ausgiebige Bergtour, eine entspannte Wanderung oder auch nur einen gemütlichen Spaziergang nutzen kann. Man hat alle Möglichkeiten für die ganze Familie – es muss nicht immer eine anstrengende Tour sein! Was bei uns ganz wichtig ist: Eine Einkehr in eine der vielen Almen! Denn man hat hier oben ganz viele Almhütten zur Auswahl, wo man es sich bei einer guten Jause so richtig gut gehen lassen kann.
Gerne kehren wir bei diesen Spaziergängen bei der Schnitzhofalm ein. Sie hat die beste Brettljause – mit selbstgemachtem Brot und Käse aus der eigenen Almkäserei.“
Köstlicher Almkäse
Die über 400 Jahre alte Schnitzhofalm wird seit vielen Generationen von der Familie Schnitzhofer bewirtschaftet. In der Almkäserei wird Bergkäse und Frischkäse auf die traditionelle Weise produziert. In dem kleinen Almladen kann man nach Lust und Laune einkaufen und auf Anfrage können Gruppen auch Käseverkostungen und Führungen buchen. Und wer das Almleben ganz auskosten möchte, übernachtet im Lager der Hütte und gönnt sich am Morgen ein wunderbares Almfrühstück.
Und vielleicht trifft man bei einer der vielen Wandermöglichkeiten auch auf Alexandra Meissnitzer, die meint: „Ich bin hier oben einfach gerne – ist irgendwie ,daheim‘ für mich. Die Postalm ist für mich nicht nur ein wundervolles Almgebiet, sondern auch ganz stark verbunden mit meinen schönen Kindheitserinnerungen mit der Familie.“