Wenn im Herbst die Tage langsam kürzer und das reichhaltige, saftige Gras auf den Almen weniger wird, werden die Tiere heimgeholt.
Es beginnt die Zeit der Almabtriebe. Wenn „von der Alm gefahren wird“ (Mundart für Almabtrieb), bedeutet das ein großes Fest für alle Beteiligten. Und wenn der Almsommer ohne Schicksalsschlag verlaufen ist, werden die Kühe bunt und festlich „aufgekranzt“ (geschmückt).
Einheimische als auch Gäste freuen sich über die zahlreichen Almabtriebe während des Bauernherbstes. Immerhin verbringen rund 60.000 Jungrinder, 9.200 Milchkühe sowie Schafe, Ziegen, Pferde und Ponys die Sommermonate auf der Alm. Sie alle freuen sich auf die Rückkehr in die heimischen Ställe. Allein im Gasteinertal sind es 1.500 Schafe und Lämmer, die beim Schafabtrieb ins Tal kommen.
Wochenlang bereiten Sennerinnen und Bäuerinnen gemeinsam mit fleißigen Helferinnen den aufwändigen Kopfschmuck für die Tiere vor. In Handarbeit werden Blumen und Blüten von Wiesen, Feldern und Bauerngärten gebunden oder zu Kränze geflochten und die speziellen Almabtriebsglocken und Lederriemen auf Hochglanz poliert.
Am Tag des Almabtriebes hört man schon von weitem den Tross aus Tieren und Menschen, der erstaunlich zügig die Berge hinabmarschiert: Die Tiere geben das Tempo vor und das ist zumeist beachtlich. Da heißt es, sich sputen, denn die Kühe, Schafe, Ziegen und Ponys sind äußerst geländegängig und freuen sich auf die Wiesen im Tal, die nun saftiger sind als die Almweiden.
Gut im Tal angelangt, wird gebührend gefeiert: Mit herzhaften und süßen Köstlichkeiten, bei Musik, Tanz und Gesang und voller Freude und Dankbarkeit. Alle Almabtriebe finden Sie hier.