Die erste Station seiner „Almenweg Schmankerl“ Edition führte ihn in den Pongau. Genauer gesagt nach Forstau auf die beliebte Oberhütte. Und dort oben zog er gemeinsam mit Almwirtin Julia an einem Strudelteig für den perfekten Topfenstrudel nach Omas Art aus selbst produziertem Topfen.
Aber alles der Reihe nach: Bevor der Strudelteig für den Topfenstrudel ausgezogen werden konnte, musste Rudi Pichler zuerst auf die Oberhütte hinaufwandern. Die Wanderschuhe waren geschnürt und vom Startpunkt Obertauern beim Tauernhaus Wisenegg ging es rund zwei Stunden hinauf. Der Wanderweg ist perfekt markiert mit dem einprägsamen Salzburger Almenweglogo. Ihr könnt euch alle Details zur Wanderung und zur Etappe 19 des insgesamt 350 Kilometer langen Salzburger Almenwegs von der Südwiener Hütte über Obertauern zur Oberhütte hier ansehen:
Hier oben erlebt man einen spannenden Kontrast zwischen erschlossenem Skigebiet von Obertauern und der nahezu unberührten Hochgebirgswelt. Herrliche Ausblicke und eine schier unendliche Pracht an Blumen in allen Farben. Aber viele Pflanzen stehen unter Naturschutz, daher nur genießen statt pflücken!
Kurz bevor man die Oberhütte erreicht, die mitten in der Almwelt der Radstädter und Schladminger Tauern liegt, kann man sich im idyllischen Oberhüttensee kurz erfrischen und mit den Füßen im kalten Wasser plantschen. Das hatte sich Rudi Pichler natürlich nicht zwei Mal sagen lassen, schon waren die Wanderschuhe ausgezogen und die Füße zum Abkühlen im Wasser. Danach ging es noch ein paar Minuten zur Hütte auf 1.860 Meter über dem Meerespiegel – und der Gusto auf einen handgezogenen Topfenstrudel mit selbstgemachtem Topfen war bei Rudi Pichler schon groß.
Zum Glück hatte Almwirtin Julia Oberkofler, die gemeinsam mit ihrem Mann Franz die Oberhütte bewirtschaftet und im Sommer mit der ganzen Familie und ihren Milchkühen, Geißen und einer Katze auf der Hütte lebt, gleich Zeit und legte mit Rudi los. Denn ein Strudelteig braucht nicht nur viel Erfahrung und Liebe, sondern auch Zeit zum Rasten. Gesagt, getan: Rudi Pichler war schon bereit und gemeinsam bereiteten sie den handgezogenen Strudelteig vor – und Rudi Pichler hatte gleich noch einen Küchentipp auf Lager: Wenn beim Strudelteig ausziehen ein Loch reißt, einfach mit restlichem Teig kleben und vorsichtig weitermachen, wie wenn gar nichts passiert wäre …
Rezept für den handgezogenen Topfenstrudel nach Omas Art
Zutaten (für 12 Stücke):
Teig:
- 200g Mehl
- 100ml Wasser
- 3 EL Öl
- 1 Prise Salz
Topfenfülle:
- 1kg Bauerntopfen
- 300g Zucker
- 4 Eier
- 100g Rosinen
- 2 EL Puddingpulver
- 2cl Rum
- 1 St. Zitrone (Saft und Zeste)
Zubereitung:
Für einen geschmeidigen Teig alle Zutaten mit der Hand verkneten. Anschließend in eine Schüssel geben und gut mit Öl bepinseln. Danach eine Stunde bei Zimmertemperatur rasten lassen.
Danach geht’s an die Fülle: Für diese alle Zutaten in einer Schüssel glattrühren und kaltstellen.
Nachdem der Strudelteig gerastet hat, wird er auf einem bemehlten Tuch ausgezogen. Das Ausziehen erfordert eine gewisse Übung, da der Teig so dünn sein muss, dass wenn man eine Zeitung darunterlegt, diese gut lesbar sein soll. Anschließend wird der Teig mit Butter bepinselt. Die Ränder abschneiden, nun darf die Fülle mit 5cm Abstand zum Rand auf 2/3 vom Teig verstrichen werden. Abschließend werden die Seiten eingeschlagen und mit einer gekonnten Rollbewegung wird der Teig mit der Fülle zu einem schönen Strudel eingerollt.
Den Strudel nun auf ein gebuttertes Blech legen, nochmals mit Butter einstreichen und bei 180°C ca. 50 Minuten bei Ober/Unterhitze goldbraun backen. Zum Anrichten ein bisschen Staubzucker drauf und schon ist der Topfenstrudel-Genuss perfekt!
Das eigentlich Schwierigste beim Topfenstrudel-Machen ist es, die 50 Minuten Backzeit im Backofen abzuwarten – aber Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude. Auch Rudi Pichler wartete ab und musste den handgezogenen Topfenstrudel nach Omas Art noch ein bisschen auskühlen lassen, bevor er ihn verkosten durfte. Aber das Warten hat sich auf jeden Fall ausgezahlt. Einfach guat! Wer vorher auf der Oberhütte in Forstau noch etwas Pikantes jausnen will, dem sei die Almjause, ein Grammelschmalzbrot oder eine Kaßpressknödelsuppe ans Herz gelegt. Aber alles, was hier oben von Julia und Franz angeboten wird, ist von Top-Qualität aus der Region. Und man kann auf der Oberhütte auch übernachten – als Gast kann man entweder in einem Doppelzimmer, einem 6er-Zimmer oder in einem der beiden Schlaflager mit 10 oder 16 Betten übernachten. Es steht ein Waschraum und eine Dusche für die Wanderer zur Verfügung – und Strom gibt es auch. Wie für alle galt auch für Rudi Pichler um 22.00 Uhr Nachtruhe auf der Alm, denn die Senner müssen früh raus – und auch Rudi Pichler machte sich schon bereit für die nächste Station seiner „Almenweg Schmankerl“ Edition.
Ihr habt Lust, noch mehr Schmankerl aus dem SalzburgerLand mit Rudi Pichler zu erkunden? Dann bleib dran und klick dich hier zur zweiten Station von Rudi’s Roadtrip in der Almenweg Schmankerl Edition.
PS.: Ihr fragt euch, was ein Almenweg Schmankerl auszeichnet? Erst wenn ein Gericht die strengen Kriterien „authentisch, traditionell, regionaltypisch & transparent“ erfüllt, darf das Gericht diesen Namen tragen.