Landwirtin als Beruf(ung)
Bereits seit über zehn Jahren packt Anna Maria nebenberuflich auf dem heimischen Hof mit an: „Man wird halt einfach so groß, macht’s gern und kennt es aber auch nicht anders. Wir sind ein kleiner Bauernhof, und dadurch kann ich nebenher noch arbeiten gehen, aber das ist für mich eher eine Art Entspannung. Das hier am Hof ist meine tägliche Arbeit. Es ist immer das Gleiche zu tun.“
Auf unsere Frage, welche Aufgaben anfallen, antwortet sie: „Im Winter steh ich morgens zwischen vier und halb fünf Uhr auf. Dann geh ich in den Stall zum Ausmisten und Einfüttern der Kühe. Mit dem Melken bin ich circa eine halbe Stunde im Stall. So gegen sechs, halb sieben geh ich wieder rüber ins Haus. Dann versorge ich meine zwei Kinder. Nach einer kurzen halben Stunde für mich geht’s im Stall eigentlich schon wieder los. Im Sommer sind die Kühe nur zur Melkzeit im Stall. Sobald es möglich ist, sorgen wir dafür, dass sie genug Auslauf kriegen. Anschließend Mittagessen für die Kinder kochen, schauen, dass im Haushalt sonst alles gemacht wird. Und am Nachmittag geht’s zwischen vier und halb fünf Uhr wieder im Stall weiter.“
Was es bedeutet, Lebensmittel zu produzieren
Der familiäre Zusammenhalt ist der Jungbäuerin wichtig und ebenso, das Bewusstsein für die Wertschätzung selbsterzeugter Lebensmittel zu fördern:
Ich möchte, dass meine Kinder, aber auch die Gesellschaft, die Arbeit von uns Bauern zu schätzen wissen. Ursprünglich sorgten die Bauern ja dafür, dass alle anderen überleben konnten. Heute noch tragen wir hochwertige Lebensmittel bei – wie etwa Milch und Fleisch von gesunden Tieren. Es soll den Konsumenten klar sein, was hinter den Produkten steckt, die es wie selbstverständlich im Supermarkt zu kaufen gibt.
Und genau dieses Bewusstsein scheint sich im vergangenen Jahr verstärkt zu haben. Deshalb kann Anna Maria dieser herausfordernden Zeit durchaus auch Positives abgewinnen: „Ich habe den Schritt gewagt, mit dem Verkauf meiner eigenen Produkte wie Milch, Joghurt, Frischkäse und Butter zu starten – und das ist gut angekommen. Für mich war die Pandemie eine Chance, das jetzt auszuprobieren. Ich sagte mir, wenn’s klappt, dann klappt’s und wenn nicht, dann habe ich es zumindest versucht.“
Natürlich hat es eine gewisse Zeit gedauert, bis sich alles eingespielt hat. Die Pandemie hat zwar ein verstärktes Bewusstsein für Direktversorgung geschaffen. Aber seitdem die Konsument*innen wieder quasi uneingeschränkte Bewegungsfreiheit haben, ist die Nachfrage zurückgegangen. Alles in allem ist sich Anna Maria aber sicher, dass hausgemachte Produkte wieder mehr geschätzt werden.
Der Traum von der eigenen Hofgastronomie
Für die zweifache Mutter ist der Hofladen mit dem Verkauf ausgewählter Produkte erst der Anfang. Wenn sie von ihren Plänen für die Zukunft spricht, strahlt sie lebhaften Optimismus aus: „Ich hoffe natürlich, dass sich mein Hofladen rentiert, damit ich mich nächstes Jahr dann wirklich voll und ganz auf unseren Betrieb konzentrieren kann. Ich möchte, dass meine Version von Hofgastronomie gut anläuft und groß wird. Mit einer Terrasse, mit Brettljausen. Ich möchte die Gäste in meinem Zuhause bewirten. Das ist mein Traum und mein Ziel für die nächste Zukunft. Dass ich dann wirklich sagen kann, ich hab‘s geschafft.“
Was es bedeutet, Bio-Bäuerin im SalzburgerLand zu sein
„Erst wenn man genug Zeit investiert, sieht man, was eine Landwirtschaft zu betreiben wirklich bedeutet. Und dieser Beruf funktioniert nur, wenn die Familie voll hinter einem steht. Aber ich sag immer: Wenn man etwas gerne macht, dann nimmt man schon auch Mühen in Kauf, und so wie wir es hier haben – schöner geht es eigentlich nicht.“ Zu guter Letzt möchten wir von Anna Maria noch wissen, was das SalzburgerLand für sie persönlich bedeutet:
Allein unsere Aussicht: Man kann schon sagen, wir haben es super. Die Landschaft ist ein Traum, man ist umgeben von Natur. Die Liebe zum Tier ist auch überall spürbar. Eigentlich kann man alles machen, was man will. Ich würd’s nie tauschen. Selbst wenn ich mal ans Meer fahre, bin ich froh, wenn ich wieder nach Hause komme, die Berge sehe und meinen Alltag wieder habe. So arbeitsintensiv dieser auch sein mag.