Hüttenwirt Mark

„Schon als Jugendlicher hatte ich den Traum, eine eigene Hütte zu bewirtschaften.“

Bevor Mark Worlitzer Hüttenwirt wurde, arbeitete er 25 Jahre lang als Marketing Manager bei SportScheck. Doch irgendwann erlosch die Flamme der Begeisterung. Heute verbringt der gebürtige Münchner die Sommermonate auf der Stuhlalm in Annaberg im Lammertal. Die restliche Zeit des Jahres wohnt er mit seiner Frau und den beiden Kindern am Chiemsee. Uns hat er erzählt, was ihn daran reizt, Hüttenwirt im SalzburgerLand zu sein.

Was Mark dazu bewegt hat, Hüttenwirt zu werden

Mark und die Stuhlalm verbindet bereits eine lange Geschichte. Als 2018 klar war, dass ein neuer Pächter gesucht wird, beschloss er – in Abstimmung mit Frau und Kindern –, diese Aufgabe zu übernehmen. Damit ging für ihn ein Traum in Erfüllung:

Mein Vater hat hier seit 60 Jahren privat eine Almhütte gepachtet. Ich selbst hab‘ hier oben als kleiner Hosenscheißer das Laufen gelernt. Meine Kinder ebenso. Ich hatte schon als Jugendlicher den Traum, irgendwann eine eigene Hütte zu bewirtschaften.

 

Dass es dann genau diese Hütte wurde, war für ihn gleich mehrfach schön: „Ich kenne die Gegend von klein auf in- und auswendig. Die Berge, die Wege hier. Nach vielen Gesprächen mit meiner Familie stand fest, wir machen das jetzt. Nun bin ich von Mitte Mai bis Ende Oktober heroben. Meine Kinder sind zeitweise in den Ferien da, zum Helfen. Es macht Riesenspaß, und die Flamme brennt.“

Von früh bis spät für den Gast da sein

Mark steht in der Früh um sechs Uhr auf und geht abends frühestens um elf ins Bett – und dazwischen ist jeder Tag anders. Seine Aufgaben reichen von den Küchenvorbereitungen und Großmarktbesuchen über das Aufbauen der Tische bis hin zur Personalplanung. Im Tagesgeschäft ist das Team der Stuhlalm so aufgestellt, dass jeder zwischen Küche und Service wechseln kann. Darauf legt Mark auch großen Wert: „Mir ist es ganz wichtig, dass ich auch zu meinen Gästen rauskomme. Dass ich alle begrüße, selbst wenn in der Küche die Hölle los ist. Genau das ist das Schöne. Und man bekommt direkt Feedback. Man merkt gleich, ob das, was man macht, ankommt.“

Das Publikum auf der Stuhlalm begeistern

Mark vergleicht die Arbeit eines Hüttenwirtes gern mit einem Handwerksberuf wie Schreiner oder Maurer: „Wenn der Maurer seine Mauer hochzieht, dann steht die. Wenn ich gutes Essen serviere und eine gemütliche Atmosphäre schaffe, weiß ich sofort, ob die Gäste zufrieden sind. Und die Leute sind zufrieden – sowohl Urlauber wie auch Einheimische.“

Apropos Urlauber und Einheimische: Wir bitten Mark, uns ein wenig mehr über die Menschen zu erzählen, die in der Stuhlalm einkehren. „Ich würde sagen, die Leute, die hier ankommen, haben eine gewisse Grundentspanntheit, da man zu Fuß hochgehen muss. Viele Kletterer und viele Wanderer. Salzalpensteig, Gosaukammumrundung, Dachsteinrunde … Wir sind umgeben von einigen lohnenswerten Zielen. Es ist also ein äußerst spannendes Publikum.“

Weniger Übernachtungsgäste, dafür mehr Tagesgäste

Grundsätzlich verfügt die Hütte auf der Stuhlalm über 21 Schlafplätze. Diese waren aber im vergangenen Jahr pandemiebedingt meist nur zur Hälfte belegt. Mark war es neben den ohnehin vorgeschriebenen Corona-Maßnahmen wichtig, dass jeder Urlaubsgast seinen eigenen Bereich hatte. Deutlich weniger Übernachtungsgästen standen allerdings sogar mehr Tagesgäste gegenüber. Er habe gemerkt, dass die Österreicher verstärkt Urlaub im eigenen Land machen, erklärt er. Dadurch war die Hütte den ganzen Sommer lang gut frequentiert, wobei nicht nur seine Alm profitiert hat.

Er fasst zusammen: „Auch wenn es Einschränkungen bei der Anzahl der Übernachtungen gab, bin ich dank des guten Tagesgeschäfts mit einem blauen Auge davon gekommen. Anders als in der Stadt ist es in den Bergen leicht, Abstand zu halten. Noch dazu die frische Luft … Viele Menschen haben diese Option einem Museumsbesuch mit Maske oder einer Tour durch die Innenstadt vorgezogen.“

Wünsche für den Almsommer im SalzburgerLand

Momentan findet der Reiseverkehr statt, und Urlauber sind unterwegs. Was sich Mark in diesem Zusammenhang wünscht, ist natürlich, dass das auch über die Sommermonate hinweg so bleibt. Er hofft, dass Tourismus und Gastronomie möglichst uneingeschränkt existieren können und dass er wieder viele Besucher:innen, auch über Nacht, auf der Stuhlalm begrüßen kann.

Marks Zukunft auf der Stuhlalm

Für Mark ist es heuer die dritte Saison als Hüttenwirt der Stuhlalm – und er hat in den nächsten Jahren auch nicht vor, in diesem Sinne etwas zu ändern. Selbst wenn er weiß, dass der Beruf mit extrem viel Arbeit verbunden ist:

Sieben Tage die Woche, fünf Monate lang arbeiten. Da weiß man am Saisonende, was man geschafft hat. Bei so einer kurzen Saison lohnt sich ein Ruhetag nicht. Mein Ziel ist es schon, das länger zu machen – es ist einer der besten Arbeitsplätze überhaupt. Man muss körperlich fit sein, man muss Spaß dran haben … und den habe ich nach wie vor in höchstem Maße.

Er nennt uns zudem noch einen weiteren Grund, warum er so gerne Hüttenwirt im Tennengau ist: „Ich habe ein super Team, wobei alle Freude daran haben, hier oben zu arbeiten. Eine Alm ist von der Arbeitsatmosphäre her einfach nicht mit einer Gaststätte im Tal vergleichbar.“

Glückliche Gäste, glücklicher Hüttenwirt

Mark ist es besonders wichtig, dass seine Gäste zufrieden sind und dass auch seine Übernachtungsgäste ihren Spaß haben. Dabei sieht er die Größe seiner Hütte durchaus als Vorteil: „Ich habe nicht 120, sondern 21 Betten, das heißt, ich bin auch abends bei den Gästen. Da wird auch mal lustig geredet, gelacht und ‘ne Gaudi gemacht. Das ist mir schon wichtig.“ Diese Einstellung wissen seine Gäste zu schätzen, was ihn wiederum motiviert und ihm auch selbst Freude macht.

Gibt es auch weniger schöne Momente? Die gibt es, wie er uns berichtet. Allergische Reaktionen auf Insektenstiche, Schlangenbisse, verletzte Kletterer: Es kam schon mehr als einmal vor, dass Mark schlagartig die richtigen Entscheidungen treffen musste. In solchen Situationen arbeitet er eng mit der Bergrettung in Annaberg zusammen.

Er zieht als Fazit: „Ich sag immer: Ich bin nicht nur Hüttenwirt und Gastgeber, sondern ich bin Koch, Servicekraft, Hausmeister, Müllmann, Psychologe und Bergretter in einem. Wenn jemand sagt, es gibt ein Problem, dann rufe ich die Bergrettung an und weise, wenn nötig, auch den Hubschrauber ein. Das gehört alles irgendwie dazu.“

Eines der schönsten Fleckchen im SalzburgerLand

SalzburgerLand – dafür leben wir. Auch Mark haben wir gefragt, was das für ihn persönlich bedeutet. Allein die Lage seiner Stuhlalm repräsentiere die einzigartige Naturkulisse im SalzburgerLand:

Wir befinden uns hier auf einem der schönsten Fleckchen. Ich spreche gerne vom Adlerhorst. Du hast im Rücken die Salzburger Dolomiten, den Gosaukamm mit seinen schroffen Gipfeln, und du schaust hier bis raus nach Salzburg, zum Untersberg oder bis zum Hochkönig. Dieser Weitblick ist einmalig. Dafür lebe ich hier im Sommer. Das macht Spaß. Meine Hütte im SalzburgerLand ist für mich der schönste Arbeitsplatz, den es gibt.

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