Kochlehrling Christian

"Für mich hat's noch nie etwas anderes gegeben als Kochen."

Christian Prodinger ist 17 Jahre alt und kommt aus Feldkirchen in Kärnten. Er befindet sich im zweiten Jahr seiner Berufsausbildung zum Koch bei Vitus Winkler am Sonnhof in St. Veit im Pongau. Das vergangene Jahr war für ihn nicht immer leicht. Trotzdem ist sich Christian sicher, mit seiner Lehre im SalzburgerLand auch in der aktuellen Zeit den richtigen Weg zu gehen.

Wir haben uns mit ihm über seine Leidenschaft, seine Erfahrungen mit der Pandemie, aber auch über seine Träume und Wünsche für die Zukunft unterhalten.

Wie alles begann …

Damals habe ich mit drei Jahren das erste Mal meiner Oma in der Küche beim Kochen geholfen. Beim Abwiegen der Zutaten oder beim Umrühren. Manchmal habe ich ihr aber auch einfach gespannt zugeschaut. Und da habe ich‘s irgendwie sofort geliebt. Alles. Die Kulinarik und die Geschmackserlebnisse … und von dem Tag an habe ich eigentlich immer gesagt: Ich will Koch werden.

Christian steht in der Küche

Dass es ihn ins SalzburgerLand an den Sonnhof verschlagen hat, verdankt er einem Freund. Dieser kannte den Betrieb und machte Christian auf die langersehnte Lehrstelle bei Vier-Hauben-Koch Vitus Winkler aufmerksam: „Der Sonnhof war meine letzte Anlaufstelle, um noch einen Platz zu kriegen. Sonst hätte ich weiter in die Schule gehen müssen. Das wollte ich auf keinen Fall. Einen der schönsten Momente hatte ich damit gleich zu Beginn, als mir mein Chef gesagt hat, dass ich anfangen darf, bei ihm Koch zu lernen.“

Was Christian an seinem Lehrberuf liebt

Handwerkliches Schaffen, stetiger Fortschritt und eine Extraportion Leidenschaft: Das ist Christians persönliches Erfolgsrezept für den Arbeitsalltag in der Küche: „Das Schöne am Arbeiten ist, dass man jeden Tag etwas Neues sieht. Man hat täglich die Gelegenheit, Dinge besser zu machen, und genau das sollen und wollen wir ja auch. Es ist mega cool, wenn man merkt, wie man Fortschritte macht – persönlich, aber auch in seinem Kochstil. Das ist einfach nur wunderschön.“

Christian beim Anrichten

Apropos: Auch auf die Frage nach dem schönsten Moment in seiner bisherigen beruflichen Laufbahn hat Christian eine klare Antwort:

Wir dürfen ja oft mit zu den Gästen gehen. Und wenn man dann direkt vor den Gästen steht und Lob und Komplimente erhält für das, was man selbst gemacht oder wo man mitgeholfen hat – das ist eigentlich an jedem Abend einer der schönsten Momente.

Von persönlichen Schicksalsschlägen

Eine Zeit lang stand nicht fest, ob Christian seiner Leidenschaft weiter nachgehen können würde. Grund war ein doppelter Bandscheibenvorfall als Folge eines angebrochenen Lendenwirbels. Der Arzt legte ihm nahe, sich einen weniger bewegungsintensiven Job zu suchen. Einen, in dem er nicht stundenlang in der Küche stehen muss. Doch dank des richtigen Physiotherapeuten hat Christian seine Schmerzen mittlerweile im Griff. Zum Glück, denn einen Plan B gibt es für den jungen Kärntner nicht. Er lebt bereits jetzt für seinen Traumberuf: „Für mich hat‘s noch nie was anderes gegeben als Kochen. Oft fühle ich mich so, als ob ich nur dafür geboren worden wäre.“

Christian beim Anrichten in der Küche

 

Kochlehrling sein in Zeiten der Pandemie

… ist alles andere als einfach. Die zweimonatige Berufsschule machte diese schwierige Zeit wenigstens einigermaßen erträglich. Sie bot Christian und anderen Lehrlingen die Möglichkeit, praktisch zu arbeiten – wenn auch in einem anderen Rahmen als gewünscht. Man musste zwar nicht tagtäglich in der Küche stehen … aber was anfangs noch okay war, wurde schon bald zur Geduldsprobe: „Im ersten Monat ist es noch gegangen, aber danach dachte ich immer nur: Bitte, lasst mich wieder arbeiten gehen! Ich schaff das Daheimbleiben nicht mehr. Ich will wieder in die Küche! Ich brauch das.“

Doch gerade in herausfordernden Zeiten heißt es: Positiv bleiben und kreativ werden! Das galt auch für das aktuell siebenköpfige Küchen-Team am Sonnhof. Ja, das Restaurant war über mehrere Monate praktisch geschlossen. Trotzdem wurde fleißig gekocht, abgefüllt und ausgeliefert. Je sechs Sorten Marmeladen und Gewürze, für besondere Genussmomente in den eigenen vier Wänden. Abgesehen davon blieb der Herd allerdings kalt.

Wünsche für den Sommer im SalzburgerLand

Christian möchte vor allem die Praxiserfahrung nachholen, die ihm im Winter entgangen ist – schließlich gibt es nach den vielen Monaten, in denen die Gastronomie geschlossen war, einiges aufzuholen.

Die gleichen Gerichte können von Tag zu Tag unterschiedlich schmecken. Es geht darum, die feinen Geschmacksnuancen zu treffen, damit das Endprodukt der Qualität entspricht, die im Sonnhof serviert werden soll.

Christian schneidet Zwiebeln

Was er sich für den Sommer im SalzburgerLand wünscht? „Schön wär‘s natürlich, wenn den ganzen Sommer lang da herinnen kein freier Tisch mehr wäre, und dass wir echt einfach genug Arbeit haben.“

Vom SalzburgerLand in die weite Welt – und wieder zurück

Im Sommer startet Christians drittes Lehrjahr, und er ist sich sicher: Seine Lehre wird er am Sonnhof abschließen. Neben der Arbeitsatmosphäre trägt sicherlich auch die wunderschöne Natur zu diesem Entschluss bei. Salzburg zählt mittlerweile zu seinen Lieblingsbundesländern. Geplant ist, nach dem Abschluss der Lehre für eine gewisse Zeit ins Ausland zu gehen, um Neues zu sehen und verschiedene Küchen kennenzulernen. Aber irgendwann möchte er mit neuem Wissen und mehr Erfahrungen zurückkommen – nach Österreich und ins SalzburgerLand.

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