Das Gasteinertal mit seinen Orten Dorfgastein, Bad Hofgastein und dem legendären Bad Gastein ist eine echte Schatzkammer der Regionalität und der Traditionen im SalzburgerLand. Und da Rudi Pichler bei seiner Bauernherbst-Edition auf der Suche nach genau diesen Spezialitäten ist, war es nur eine Frage der Zeit, dass er hier Station macht. Sein erster Stopp war bei Heidi Huber auf ihrem Kräuter- und Genussbauernhof Mühlhof. Kräuter spielen auf diesem Bio-Hof eine große Rolle. Die Kräuter aus dem Garten, der Wiese, aus dem Wald oder vom Berg als Geschenk zu sehen und sie für die Gesundheit zu nutzen ist für Heidi Huber und ihrem Mann Walter ein großes Privileg. Darum gibt die Seminarbäuerin und Kräuter-Expertin bei vielen Kursen, Seminaren und Kräuterwanderungen ihr Wissen weiter. Die Familie Huber betreibt auch einen Hofladen, wo sie ihre eigenen Produkte vermarktet.
An diesem Tag schlüpfte Koch Rudi Pichler in die Schüler-Rolle. Denn es galt, für einen Herbstlichen Wildfrüchte Punsch Sirup draußen in der Natur Wildbeeren zu sammeln. Er folgte Heidi Huber und hatte immer gespitzte Ohren, um sich ihre Tipps zu merken. Sie fanden u.a. wilde Berberitzen, die perfekt passen für den Wildfrüchte Punsch. Ein wichtiger Tipp von der Expertin: Nur die wilden Berberitzen dürfen in den Punsch und nicht die Beeren der Zierpflanze – die Zierberberitze erkennt man an ihren lila Blättern. Jetzt ging es retour in die Küche der Seminarbäuerin Heidi Huber um den Wildfrüchte Punsch einzukochen.
Herbstlicher Wildfrüchte Punsch Sirup
Zum Nachkochen findet ihr hier die Zutatenliste:
- 1kg Rohrzucker
- 1l Wasser
- 1l Apfelsaft
- 250g Äpfel
- 400g Hagebutten
- 400g Berberitzen
- 2 St Zimt
- 3 St Sternanis
- 5 St Nelken
Zubereitung:
Die Hagebutten mit einem Messer anritzen, die Äpfel entkernen, in feine Scheiben schneiden und die Berberitzen vom Kamm befreien. Anschließend mit den restlichen Zutaten in einen Topf geben und aufkochen lassen. Leicht blubbernd 15 min köcheln lassen, die Gewürze aus dem Sud nehmen und über Nacht ziehen lassen. Am nächsten Tag den Sud abseihen, noch mal aufkochen und in Flaschen abfüllen.
Genuss-Tipp: Den Sirup je nach Geschmack in einer Tasse mit kochendem Wasser aufbrühen. Wer mag kann dem ganzen noch einen Schuss Rum hinzufügen.
Der Strudel-Himmel im Gasteinertal
Was schmeckt zu warmem Punsch am besten? Genau: etwas süßes. Und da Rudi Pichler immer auf der Suche nach ganz speziellen Orten im SalzburgerLand ist, hat er im Gasteinertal den Strudel-Himmel gefunden. Und zwar auf 1.079 Metern über dem Meeresspiegel im Bad Gasteiner Kötschachtal. Auf der Himmelwandhütte. Hier wird altes Strudel-Wissen von Generation zu Generation weitergegeben – aber nicht weitererzählt, sie bleiben ein streng gehütetes Geheimnis. Darum unser Tipp: Zur Himmelwandhütte in Bad Gastein wandern und einen Strudel probieren.
Ausgehend vom Hoteldorf Grüner Baum erreicht man die Himmelwandhütte über einen flachen Wanderweg in ca. 20 Minuten, oder man nimmt den „Luis-Trenker Weg“ … alle Wege führen zum Strudel. Wolfgang und Sigi, Sabrina und Seppi mit Tochter Johanna führen die Himmelwandhütte und führen die lange Strudel-Tradition fort. Und das mit ausgefallenen Variationen wie dem Polenta-Birnenstrudel – und das ist nur eine von rund 50 verschiedenen Strudelsorten, die abwechselnd auf der Speisekarte Platz finden. Doch wer Rudi Pichler kennt, weiß, dass er ganz genau hinschaut und richtig neugierig ist, wenn es um geheime Rezepte geht. Darum kam er natürlich nicht von der Himmelwandhütte wieder retour ins Tal, ohne dass er zumindest das Strudel-Basisteig-Rezept und die Zutatenliste für die Geheimfüllung eingepackt hätte.
Der legendäre Polenta-Birnenstrudel von der Himmelwandhütte
Zum Nachkochen findet ihr hier die Zutatenliste:
Strudelteig:
- 250g glattes Mehl
- 60 ml Öl
- 125ml Wasser
- 1 Prise Salz
Zubereitung:
Das Mehl mit dem Wasser, Salz und Öl vermischen, dann kräftig kneten, ist der Teig zu flüssig mehr Mehl hinzufügen, ist er zu trocken mehr Wasser hinzugeben. Die daraus entstandene Teigkugel mit Öl bestreichen und 2 Stunden rasten lassen.
Das ist der Strudelteig, der schon über Generationen weitergegeben wurde. Das geheime Rezept für die Polenta-Birnen-Füllung bleibt natürlich geheim, aber die Zutaten und Zubereitungsschritte dürfen wir euch verraten.
Die Zutaten der Geheimfüllung:
- Polenta
- Milch
- Zucker
- Salz
- Butter
- Eier
- Topfen
- Äpfel und Birnen
Zubereitung:
Polenta mit Milch weichkochen und abkühlen lassen. Währenddessen Butter mit Zucker und Salz in der Rührmaschine aufschlagen. Die Eidotter nach und nach beimengen. Den Topfen und die abgekühlte Polenta unterheben. Zum Schluss noch Eiklar mit Zucker aufschlagen und unter die Polenta Masse heben.
Die Äpfel und Birnen entkernen und in Würfel schneiden. Dann den Strudelteig auf einem Tuch gleichmäßig dünn ausziehen. So dünn, dass man eine Zeitung darunter lesen kann. Die Ränder abschneiden und mit der fülle 1/3 bestreichen, drüber werden der Apfel und Birnen Würfel verteilt.
Nun den Strudel einrollen und auf ein mit Butter bestrichenes Blech geben und ihn für ca. eine halbe Stunde backen.
Unser Tipp: Serviert den Strudel mit gesüßtem Schlagobers und Kürbiskrokant. Einfach himmlisch.
Lust auf noch mehr Bauernherbst-Genusstipps aus dem SalzburgerLand? Die nächste und letzte Station von Rudi’s Roadtrip Bauernherbst Edition führt ihn wieder retour in die Stadt Salzburg. Natürlich hat Rudi Pichler dann wieder ein Rezept mitgenommen für euch.