Der Saalfeldner Weltklasse-Biathlet Simon Eder stand bereits mit vier Jahren erstmals auf Langlaufskiern und bestritt schon mit fünf sein allererstes Rennen am Ritzensee. Der schnelle Schütze darf sich ganz aktuell über erneuten Medaillenregen freuen. Bei der Heim-WM in Hochfilzen im Februar 2017 sicherte sich Simon Eder den dritten Platz im Teambewerb und holte am letzten WM-Tag noch Bronze im Massenstart.
Auf seiner Erfolgsliste stehen unter anderem Junioren-Weltmeister (2002), Gold und Bronze bei der Junioren-EM (2003 und 2004), WM-Silber mit der Staffel, Olympia-Silber und Olympia-Bronze mit der Staffel (2010 und 2014), drei Weltcupsiege und zahlreiche Podiumsplätze in Staffel und Einzel. Als Sportsoldat trainiert der 34-Jährige im Leistungszentrum Hochfilzen und ist so in der wettkampffreien Zeit nahe an seiner eigenen kleinen Familie: Freundin Katrin und dem zweijährigen Töchterchen Marlene.
Im Gespräch mit dem SalzburgerLand-Magazin beantwortet Simon Eder 10 Fragen zum Thema „Ziele & Fokus“.
1) Ausdauer und Zielgenauigkeit sind die Zutaten deines Sports. Beides erfordert viel Training – wie sieht dein Sommertraining im SalzburgerLand aus?
Von Mai bis August trainiere ich in erster Linie die Grundlagenausdauer: Rennradfahren, Bergrollern auf der Großglocknerstraße bis zum Fuschertörl, Bergtouren wie zum Beispiel auf dem Saalachtaler Höhenweg und natürlich auch viel Skirollertraining! Ab September wird das Training spezieller und ich bin meistens nur noch am Skiroller unterwegs.
2) Du hast seit deinem Einstieg in den Biathlon im Jahr 1995 dein sportliches Ziel nie aus den Augen gelassen – was waren deine persönlichen Höhen und Tiefen?
Meine drei Siege im Weltcup und die olympischen Staffelmedaillen aber auch meine ersten Weltcuppunkte 2006 in Hochfilzen waren eines meiner schönsten Erlebnisse! Als ich 2004 und 2005 durch ein Übertraining und Burnout fast gar keine Rennen laufen konnte, habe ich nämlich schon sehr an mir gezweifelt.
3) Du bist ein sehr schneller Schütze. Beschreibe das Gefühl 5x ins Schwarze getroffen zu haben – was geht dir durch den Kopf?
Sagen wir so, wenn du ein Rennen fehlerfrei hin bekommst ist es vermutlich ein ähnliches Gefühl, wie wenn man im Fußball ein schönes Tor macht!
4) In deinem Sport bist du viele Wochen im Jahr unterwegs und fern von Heimat und Familie. Was bedeutet beides für dich?
Speziell meine Familie ist eine große Kraftquelle für mich! Vielen Menschen gehts es da nicht so gut oder hatten auch nicht so viel Glück, in einem so sicheren und schönen Land auf die Welt zu kommen!
5) Was hält dich motiviert, um über die vielen Jahre deine sportlichen Ziele nicht aus den Augen zu verlieren.
Mittlerweile weiß ich ja, dass ich nicht mehr ewig Biathlet sein kann – dieser Umstand und, dass ich immer noch Fortschritte mache, sind Motivation genug!
6) Wurde dir der Biathlon in die Wiege gelegt? Dein Vater war ebenfalls Weltklasse-Biathlet und ist heute noch als Trainer aktiv. Hattest du überhaupt eine andere Wahl als Biathlet zu werden?
Mein Papa war bei sechs olympischen Winterspielen und ich habe das ganz sicherlich vorgelebt bekommen! Sportler zu werden war aber schon als Kind immer mein großer Traum. Beim Biathlon war mein Talent von Anfang an zu sehen, ich denke, das spielte auch eine Rolle!
7) Was kommt, wenn du alle deine sportlichen Ziele erreicht hast?
Das wird sehr schwierig, die alle noch zu schaffen. Aber sich große Ziele zu stecken ist für mich ein wichtiger Motivationsfaktor. Allerdings musste ich in meiner Karriere auch akzeptieren lernen, dass ich nicht jedes Ziel erreichen kann!
8) Verlierst auch du manchmal das Ziel aus den Augen und was bringt dich dann zurück in die Spur?
2004, 2005 dachte ich wirklich einmal kurz daran, meine Karriere zu beenden! Allerdings wollte ich nicht, ohne im Vollbesitz meiner Kräfte zu sein, die Segel streichen, und habe mir gedacht, ich sitze das „Burnout“ jetzt einfach aus! Dass ich in dieser Zeit meine Freundin Kati kennengelernt habe, hat mir sicher sehr geholfen!
9) Auf welche sportlichen Vorbilder hattest du dich früher fokussiert? Auf welche heute?
Als Kind gab es unzählige – nur zum Beispiel Björn Dählie oder Raphael Poiree! Heute bewundere ich einfach Personen, die sich für sozial schwächer Gestellte einsetzen.
10) Findet man dich auch privat auf den Loipen des Salzburgerlands? Auf welchen?
Meistens bin ich auf der Loipe am Ritzensee zu finden. Wenn aber genug Schnee ist, nutze ich natürlich das gesamte Loipennetz des SalzburgerLands!
Mehr Information über Simon Eder auf seiner offiziellen Webseite .
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