Stefan Kraft ist der neue Superstar am Skisprunghimmel. Mit seinen zwei Goldmedaillen bei der WM in Finnland hat er Geschichte geschrieben. Das SalzburgerLand Magazin hat den sympathischen Pongauer zum Interview gebeten.
1. Wie würdest du dich selbst beschreiben?
Ich würde mich selbst schon als bodenständig und zielstrebig beschreiben. Ich bin sehr naturverbunden, daher auch sehr gerne in der heimischen Natur unterwegs, um dort die wenige freie Zeit zu genießen und Kraft zu tanken.
2. Wie kamst du zum Skispringen?
Mit 10 Jahren hat mich ein Freund gefragt, ob ich nicht einmal bei einem Probetraining vom SV Schwarzach dabei sein möchte. Ich war gleich von Anfang an sehr begeistert. Man kann also sagen, dass mich das Skisprungfieber von Anfang an gepackt hat. Meine „Fußballkarriere“ musste ich dann leider an den Nagel hängen – ich bin aber nach wie vor ein großer Fußballfan.
3. Was war dein Höhepunkt bei der WM?
Natürlich waren die beiden Goldmedaillen der Wahnsinn. Mir war das Anfangs nicht bewusst, was ich damit erreicht habe und das ist immer noch schwer zu begreifen. Dass ich es als erster Österreicher geschafft habe – unglaublich. Nichtsdestotrotz waren die beiden Medaillen im Team auch sehr emotional. Im Team gewinnen ist immer ein besonders cooles Erlebnis!
4. Was sind deine zukünftigen Ziele?
Mein nächstes Ziel ist jetzt, meine momentane Form in die restlichen Saisonspringen mitzunehmen, um bis zum Ende um den Gesamtweltcup mitkämpfen zu können. Ich fühle mich bereit dafür, mental und körperlich. Es wird sicherlich ein sehr spannendes Saisonfinale!
5. Wo sind deine Kraftplätze in deiner Heimat?
Als Kraftplatz als Gesamtes bezeichne ich auf jeden Fall die heimische Natur. Dort kann ich beispielsweise bei einer kleinen Wanderung abschalten und an etwas anderes denken als an Skispringen. Aber auch wenn ich Zeit mit meiner Familie und Freunden verbringe gibt mir das sehr viel Kraft und diese wenige Zeit genieße ich sehr.
6. Wie gefährlich ist deiner Meinung nach Skispringen?
Skispringen ist sicherlich kein ungefährlicher Sport, das ist klar. Man darf sich aber auch nicht zu sehr mit der „Angst“ oder mit Stürzen beschäftigen. Es gibt ja zum Glück auch nicht viele schwere Stürze. Man muss immer schauen, dass man sein Konzept beieinander hat und voll konzentriert ist – dann kann man gute Leistungen bringen und natürlich auch sicher im Auslauf landen.
7. Was macht den Sport für dich so besonders?
Skispringen ist für mich eine Faszination. Das kann man ganz schwer beschreiben. Es ist eine Mischung aus Freiheitsgefühl in der Flugphase und Adrenalin wenn man oben sitzt am Balken. Außerdem macht es die Tatsache besonders, dass vergleichsweise nur wenige das Privileg haben, diesen Sport ausüben zu dürfen.
8. Deine Gedanken während der Flugphase?
Während der Flugphase sind nicht viele Gedanken im Kopf. Da ist man hochkonzentriert auf das, was im Moment passiert.
9. Was sind deine Hobbys?
Neben Fußball bin ich einfach gern in der Natur unterwegs, sei es beim Wandern, Skitourengehen oder Skifahren.
10. Wer waren/sind deine sportlichen Vorbilder?
Da gibt es sicherlich viele Namen, die mir da einfallen würden, aber Thomas Morgenstern ist auf jeden Fall ein besonders sportliches Vorbild von mir.