Die Glocknergruppe mit dem höchsten Berg Österreichs, dem Großglockner (3.798m) beeindruckt mit seinen hohen Gipfeln, Almen und vielen Bächen. Viele Wanderungen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden und Längen sind in dieser Region möglich. Sie führen über sattgrüne Bergweiden genauso wie zu schroffen Gipfeln. Für die Wanderung entlang des 3D Erlebniswasserfall-Weges in Ferleiten entschieden wir uns für die Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln Bus und Bahn.
Schon bei der Fahrt im öffentlichen Bus ist der Walchbach zu sehen. Wie ein weißes Band springen und sprudeln die Wassermassen über Felsstufen und steiles Gelände zu Tale. Beim Wild- und Erlebnispark Ferleiten steigen wir aus. Hier ist auch die Endstation, der Bus wendet und fährt zurück nach Bruck an der Glocknerstraße. Wir queren die Großglockner-Hochalpenstraße und wandern Richtung Gasthof Tauernhaus. In der Nähe des gebührenpflichtigen Parkplatzes beginnt die 3D Erlebniswasserfall-Wanderweg.
Der steile und breite Weg schlängelt sich in Serpentinen links des Walchbaches den Berg hinauf. Auf einer Bank mit Blick auf einen der Wasserfälle rasten wir und genießen das herabstürzende sprudelnde Weiß der Wassermassen. Weiter des Weges kommt es zu einer Gabelung. Der Wegweiser zeigt die Richtung zur Walchergrundalm auf 1.580m Seehöhe an. Wer in die bewirtschaftete Alm einkehren möchte, quert den Walchbach über einen Holzsteg. Wir wandern den steilen und gut begehbaren Weg aber weiter bis zum Schleierfall.
Vor diesem Wasserfall wird ein kurzes Stück des Weges schmal und er verläuft entlang eines Abgrundes. Daher ist er mit einem Drahtseil gesichert. Dieser Steig ist für jene, die den meist steilen Anstieg bis dahin nicht scheuen, gut bewältigbar. Auch für Wanderer, wie mich, die normalerweise ausgesetzte Stellen lieber meiden.
Nach der rund 1,5-stündigen Wanderung mit vielen schönen Eindrücken sind wir am Höhepunkt unseres Ausfluges angekommen. Der Schleierfall stürzt über eine überhängende Felswand Richtung Tal. Dahinter ist Platz genug, so dass sich mehrere Personen aufhalten können. Es sind sogar Bänke aufgestellt und in einem Behälter befinden sich Getränke. Wir nehmen uns ein kühles Getränk, geben das Geld dafür in eine Kasse und setzen uns.
Fallende Wasser auf Körper und Seele wirken lassen
Wir lassen den beeindruckenden Schleierfall auf Körper und Seele wirken. Von hier führt der Weg weiter auf die rund 20 Minuten entfernte Walcher-Hochalm. Diese befindet sich auf 1.853m Seehöhe. Dort ducken sich Gebäude in eine Mulde. Sie dienen ausschließlich der Almwirtschaft. In der Nähe ruhen und grasen einige Kühe und Kälber.
Rastplatz mit Sonnenschirm und gekühlten Getränken
Die unbewirtschaftete Walcher-Hochalm wird mittels einer Materialseilbahn versorgt. Sie führt von Ferleiten über die Walcher-Grundalm auf die Hochalm hinauf. Hier gibt es einen Rastplatz mit Tisch und Bänken. Sogar zwei Sonnenschirme und mit Quellwasser gekühlte Getränken sind vorhanden.
Der Walchbach stürzt sich über eine Felskante in die Tiefe. Wir wollen wissen was sich hinter der Felskante verbirgt und wandern ein kurzes Stück weiter hinauf. Oben angelangt, kommen wir zu einer flachen Wiese am Fuße des hohen Tenn. Schnee- und Eisreste sind zu sehen. Frühlingsenzian, Alpenrose und Goldpippau überziehen die Alm mit bunten Farbtupfern. In einiger Entfernung grasen auf dieser Hochalm wieder Kühe und Kälber.
Von hier sehen wir die Quellen des Walchbaches. Wie weiße Bänder kommen sie aus den Spalten, Löchern und Ritzen des Berges in der Glocknergruppe. Der hohe Tenn besitzt einen Südwestgipfel, genannt Bergspitze, mit einer Höhe von 3.368 Meter sowie einen Nordostgipfel, genannt Schneespitze, der 3.317 Meter hoch ist.
Denn Rückweg wählen wir wieder über den Schleierfall. Auf einer Forststraße nach unten wandern ist eine weitere Möglichkeit. Auf dem Rückweg nach Ferleiten bleiben wir oft stehen und beobachten die zahlreichen beeindruckenden Kaskaden des Walchbaches.
Abstecher lohnen sich
Die Wanderzeit dauert rund 3,5 Stunden. Allerdings mit Abstecher zum Fuß des Hohen Tenn, etwas länger einplanen. Die Busse fahren alle zwei Stunden zurück. Kinder verkürzen gerne die Wartezeit mit eine Abstecher in den Wild- und Erlebnispark Ferleiten. Dieser befindet sich in der Nähe der Bushaltestelle.
Tipp: Wer das Auto daheim lieber stehen lässt und im Land Salzburg gemütlich mit Bahn und Bus reisen möchte, findet im Buch „Mit Bahn und Bus zum Berggenuss“ von Stefanie Ruep 80 Wanderungen, Tipps zur Tourenplanung und Einkehrmöglichkeiten (Verlag Anton Pustet).