Am 11. Dezember 1965 fuhren die ersten Wintersportler auf das Kitzsteinhorn: Österreichs höchste Seilbahn erschloss das erste Gletscherskigebiet des Landes. In fünfzig Jahren kamen rund 40 Millionen Besucher aus aller Welt. Das „Kitz“ gilt bis heute als Vorreiter in Sachen Seilbahn- und Skitechnik und hat sich dank der „Gipfelwelt 3000“ vom reinen Gletscherskigebiet zu einer hochalpinen Erlebniswelt entwickelt. Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!
Arnold Walter war gerade einmal 22 Jahre alt, als er 1964 bei den Gletscherbahnen Kaprun AG anheuerte. Der gelernte Schlosser war einer von rund 300 Männern, die am Bau von Österreichs erster Gletscherbahn beteiligt waren. Die Umstände waren zum Teil widrig: Das Wetter im Hochgebirge kalt und unberechenbar. Wie viele Tonnen Material – Betoneisen, Paletten, Schotter, Zement – der junge Kapruner zwischen den Hilfsbahnen 1 und 2 händisch umgeladen hat, mag er sich gar nicht ausrechnen. „Aber die Kameradschaft war gut, jeder hat jedem geholfen. Wir waren stolz darauf, beim Bau der Gletscherbahn dabei zu sein“, erinnert sich der heute 73-Jährige. „Oft lag unsere Baustelle unter einem halben Meter Schnee, oder wir haben aufgrund von Nebel nichts mehr gesehen. Wenn dann die Maschinen der Hilfsbahn zu raunzen begannen, wussten wir, dass die Last zu schwer war und die Tröge am Eis schleifen.“
Weltweite Vorreiterrolle
Das Kitzsteinhorn hat Arnold Walter sein Leben lag nicht mehr losgelassen: Nach Eröffnung der Gletscherbahnen 1965 blieb er – als Chef der Schlepplifte bis zu seiner Pensionierung. Schon 1968 wurden am Kitz die weltweit ersten Schlepplifte auf fließendem Gletscher errichtet. „Ingenieur Wilhelm Fazokas war ein Visionär und hat es als Bürgermeister von Kaprun geschafft, seine Ideen und Pläne zu realisieren“, erinnert sich Walter. „Die Kapruner waren anfangs skeptisch, aber als schon an Allerheiligen 1967 die Skifahrer im Tal vier Stunden warten mussten und wir erst gegen 11 Uhr abends die letzten wieder ins Tal brachten, wurde allen klar, dass die Gletscherbahnen Kaprun etwas Besonderes waren.“
Die Weltelite trainiert am Kitz
Etwas Besonderes ist Österreichs erstes Gletscherskigebiet bis heute geblieben. Alpine Skirennläufer aus aller Welt haben in den letzten fünf Jahrzehnten auf dem Kitzsteinhorn trainiert. Wer auf einer der zwei Aussichtsplattformen auf über 3.000 Meter steht und den Blick über den glitzernden Schmiedingerkees und die schneebedeckten Dreitausender des Nationalparks Hohe Tauern schweifen lässt, den hat die Faszination Kitzsteinhorn schon gepackt. Keinen Tag im Jahr stehen die doppelt ausgelegten Bahnen still. Galten Gletscher in den 1960er-Jahren noch als ideales Sommerskigebiet, haben sich die Vorlieben heute geändert: Im 21. Jahrhundert schätzen Skifahrer, Snowboarder, Freerider und Skitourengeher das Kitzsteinhorn wegen der Schneesicherheit, der grandiosen Aussicht und der langen Saison von Frühherbst bis in den Sommer. „Skifahren am Kitz, Baden im Zeller See“ ist kein Werbeslogan, sondern eine Kombination, die in den Alpen ihresgleichen sucht.
Ganz nah an der Natur
Seit 2006 gönnt man dem Gletscher im Sommer eine Pause – bis auf eine kleine Schnee-Arena zum Rutschen. Denn das Kitzsteinhorn gilt nicht nur seit Jahrzehnten als Vorreiter in Sachen Seilbahntechnik, sondern hat sich auch die Themen Ökologie und Nachhaltigkeit auf die Fahnen geschrieben. 2011 wurde dem Unternehmen der „Pro Nature Ski Award“ für besonders ökologisch orientiertes Management verliehen. „Das Unglück von Kaprun im Jahr 2000 war ein Einschnitt für die Gletscherbahnen. Ein dramatisches Ereignis, das wir nur mit der Unterstützung unserer Gäste verarbeiten konnten, die wieder gekommen sind und uns Mut zugesprochen haben“, berichtet Ing. Norbert Karlsböck, Vorstand der Gletscherbahnen Kaprun. „Für den Neustart bedurfte es einer Neuausrichtung und es waren die Werte Naturnähe, Ökologie, Qualität und Sicherheit, die uns am allermeisten am Herzen lagen.“
Ein Geschenk zum 50. Geburtstag
Dass das Kitzsteinhorn im Winter 2015/16 sein 50-Jahr-Jubiläum feiert, ist also kein Zufall: Mit Innovationsfreude, Zusammenhalt, Feingefühl und einer grandiosen Naturkulisse ist es den Gletscherbahnen Kaprun gelungen, die Faszination am Leben zu erhalten und den Mythos Kitzsteinhorn zu begründen. Dass das Eis auf dem Gletscher auch noch die nächsten fünfzig Jahre die Basis für unvergessliche Skitage bilden wird, davon ist Ing. Norbert Karlsböck überzeugt. Zum Jubiläum machen die Gletscherbahnen mit den neu erbauten Gletscherjets 3 und 4 ihren Gästen und sich selbst ein fantastisches Geschenk. Arnold Walter hat von seinem Garten aus die Bauarbeiten am „weißen Berg“ mitverfolgt: Voll Stolz und schier ungläubig, welch Fortschritte in einem Menschenleben möglich sind. Im Winter wird er sich selbst davon überzeugen: Denn ein Skitag am Kitzsteinhorn – der muss schon sein.
Gletscherbahnen Kaprun AG
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