Kräuter spielen in den Salzburg-Krimis „Blutkraut, Wermut, Teufelskralle“ und “ Salbei, Dill und Totengrün“ bei der Auflösung von Morden eine wesentliche Rolle. Der Salzburger Autor, Regisseur und Kabarettist Manfred Baumann hat sie geschrieben. In jeder seiner ungewöhnlichen Kurzgeschichten spielen Kräuter eine würzig-wahrheitstreibende Rolle.
Der Duft von Nachtviole, Muskatellersalbei und Lavendel strömen Pater Pater Quendal in die Nase als er nächtens durch den Klostergarten wandert. Doch die Idylle des lauen Sommerabends wird je gestört: Ein Polizist taucht auf und bittet den Ordensmann bei der Aufklärung eines Mordes zu helfen. Ein Mann wurde erstochen. Das überlieferte Wissen um die Kraft von Pflanzen öffnet Gwendal schließlich den Weg zur verblüffenden Lösung des Falles.
„Blutkraut, Wermut und Teufelskralle“ (Gmeiner Verlag) ist der zweite Kräuterkrimi den Manfred Baumann geschrieben hat. Pater Quendal – ein Benediktinermönch – löst in sechs Kräuterkrimis mit Titeln wie „Liebstöckl“, „Wermut“ und Teufelskralle“ die Mordfälle. Eine wesentliche Rolle für die Lösung der Fälle spielen dabei Kräuter: Als Lösungshilfe, als Waffe oder als Vorliebe eines Protagonisten. „Die Krimis sind ganz unterschiedliche Erzählungen mit unterschiedlichem stilistischen Zugang. Mal ist es eine Mafiageschichte, mal eine Entführung und mal eine Wer-Wars-Geschichte“, sagt Manfred Baumann.
Benediktinermönch und Kräuterwissen
In seinem ersten Kräuterkrimi „Salbei, Dill und Totengrün“ spielen der Benediktinermönch und Kräuter eine ebenso wichtige Rolle. Auch diese neun Krimis sind kurzweilig zu lesen und bieten viel Information über Heilwirkungen verschiedener Pflanzen und ihre Geschichte. So heißt es etwa in der ersten Kurzgeschichte mit dem Titel „Salbei“: … „Der Spruch aus einem mittelalterlichen Gesundheitsbuch viel ihm ein: Warum sollte ein Mensch sterben in dessen Garten Salbei wächst?“ Im Kurzkrimi „Dill“ mengt der beste Sieben-Hauben-Hobbykoch aller Zeiten seinem Nebenbuhler Aconitum – das Gift des Eisenhutes – ins Essen. Der Hobbykoch ist von Dill fasziniert. Er zitiert einen alten Spruch: „Ich habe Senf und Dill, mein Mann muss tun, was ich will.“
Kräuter faszinieren
„Salbei, Dill und Totengrün“ ist der siebente Krimi den der Autor, Regisseur und Kabarettist Manfred Baumann geschrieben hat. „Manchmal fliegt einem im Leben etwas zu, und dann muss man es nehmen. Es war schon fast ‚unheimlich‘, wie sich mir im vergangenen Jahr Kräuter ‚aufgedrängt‘ haben: Salbei, Baldrian, Minze, Ringelblumen, Thymian…“. Da gab es für Baumann zum Beispiel gleich zwei Einladungen zu Moderationen von zwei „Kräutergipfeln“ mit namhaften Experten. Und es gab und gibt die Planung eines großen Musikfestivals unter dem Motto „Kräuterkraft und Musikantenzauber“.
Als Baumann von einem der Gipfel heimfuhr, von einer Veranstaltung im Europakloster Gut Aich, bei der das ehrwürdige Gebäude in St. Gilgen fast aus den Nähten platzte kam ihm der Gedanke: „Gibt es eigentlich ‚Kräuter-Krimis‘? Also nicht einfach Krimis, in der jemand ein Kraut einsetzt, um einen unliebsamen Zeitgenossen ins Jenseits zu befördern, sondern als ‚Kräuter-Krimis‘ ausgewiesene Geschichten?“ Er recherchierte. „Nein, gibt es nicht. Bisher. Jetzt gibt es sie, – meine!“
Bei seinen Recherchen lernte der Salzburger nicht nur viel über Kräuter, es kam auch zu manch wunderbarer Begegnung. So traf er den Gründer von SONNENTOR Johannes Gutmann und Pater Johannes Pausch. „Der Prior des Europaklosters Aich in St. Gilgen ist nicht nur ein ungewöhnlicher Mönch, Psychotherapeut und begnadeter Entertainer, er ist auch ein Born an Wissen über Kräuter, gefragter Referent und Autor einiger Kräuterbücher“, ist Baumann begeistert.