Stellen Sie sich vor, es ist ein perfekter Wandertag im Herbst. Die Sonne hat soeben den Nebel durchbrochen, sanft strahlen die Gipfel im gedämpften Sonnenlicht. Doch Kinder haben keinen Blick für die Schönheit einer Landschaft. Es interessiert sie nicht, wie gut die Luft, wie grün die Wälder und wie toll die Aussichten sind. Viel spannender finden es Kinder, auf einer Wanderung ein Rinnsal in einem Gebirgsbach zu stauen, unzählige Steine zu sammeln, ein Wettschießen mit Tannenzapfen zu machen oder einfach Ameisen zu beobachten.
Es ist ihnen auch egal, wo sie wandern. Für Kinder zählen beim Wandern keine Gipfelsiege. Berge sind für sie Orte für Abenteuer oder Spiel. Das Wichtigste am Wandern mit Kindern ist deshalb, deren Begeisterung dafür überhaupt zu wecken. Abwechslungsreiche Touren sind wichtig. Zum Beispiel entlang eines Baches, durch Täler und Wälder.
Gute Tourenplanung ist wichtig
Suchen Sie sich eine Tour, die auch für Kinder geeignet ist. Neben einer nicht zu langen Gehzeit ist es wichtig, dass die Tour keine zu steilen Anstiege oder gefährliche Stelle aufweist. Natürlich sollte man am besten die Tour auch selbst kennen und gut einschätzen können.
- Lassen Sie sich daher von den Ideen Ihrer Kinder inspirieren, wenn sie eine Tour planen.
- Den Reiz der Bergwelt erleben Kinder auch auf unanstrengende Weise: Man fährt zunächst mit einer Gondel oder dem Sessellift auf das Hochplateau und schlägt einen kurzen Rundweg ein.
Ziele Kinder selbst suchen lassen
Wer seine Kinder zum Wandern mit nimmt, ist meist selbst sehr sportlich. Viele Erwachsene vergessen aber, dass ihre Kinder körperlich noch nicht auf dem gleichen Niveau sind. Wenn Kinder sich der Aufgabe nicht gewachsen sehen oder sie überfordert werden, führt das oft zu Frust. „Wann sind wir endlich da?“ – das will eigentlich niemand hören. Daher lieber kurze Halbtageswanderungen als Überforderung.
Planen Sie Pausen ein, denn Kinder halten es meist nicht durch, lange durchzuwandern. Daher sollte immer genügend Zeit zum Ruhen sein. Und diese sollten Sie regelmäßig und oft einplanen.
Ziele müssen nichts Außergewöhnliches sein – es reicht zum Beispiel schon ein schöner Platz, wo Kinder mit einer Jause belohnt werden. Oder beispielsweise ein Gasthaus mit Spielplatz, ein Bauernhof mit Tieren, eine Sommerrodelbahn oder aber auch ein abenteuerlicher Wasserfall oder ein Naturlehrpfad kann Kinder motivieren. Wählen Sie daher immer solche Höhepunkte.
- Geben Sie den Kindern die Aufgabe, etwa nach dem richtigen Weg zu suchen. Sie werden sehen, sie sind mit Feuereifer bei der Sache. Und ganz nebenbei geht es auch noch rasch voran, denn der nächste Wegweiser soll gefunden werden …
- Kinder mögen keine langweilige Wege, die vielleicht noch durch die immer gleiche Landschaft führen und nichts zum Entdecken bieten. Daher Abwechslung schaffen.
- Fernglas und/oder Lupe mit auf die Wanderung nehmen. Denn wer etwas entdeckt hat auch Spaß dabei.
- Eine Schatzsuche hat bis jetzt noch jedes Kind begeistert. Geocaching ist ein Trend, den Kinder lieben. Zusammen mit den Eltern kann man sich auf die Suche nach versteckten Gegenständen und Orten machen. Apps und Anleitungen gibt es dazu im Internet zu genüge.
Je nach Alter des Kindes kann man das dann gleich mit Karte lesen üben, oder noch besser, nach Kompass laufen, verbinden. Dinge, die Kindern großen Spaß bereiten!
Es zahlt sich bei Wanderungen aus, behutsam zu starten und sich gegebenenfalls bei kommenden Touren Stück für Stück zu steigern.
Was auf einer Wanderung mit Kindern nicht fehlen darf
Natürlich ein ordentlich gepackter Rucksack. Nehmen Sie als Jause mit, was Ihr Kind gerne isst. Beachten Sie, dass Kinder bei Wanderungen rund die doppelte Menge trinken sollten.
Es kann in den Bergen Hunderte Gründe geben, warum man extra Proviant und extra Kleidung benötigt. Mit Kindern gibt es vermutlich nochmals 100 gute Gründe mehr.
Passiert ein kleiner Kratzer, kann ein lustiges Kinderpflaster schnell heilsam sein. Nicht vergessen sollte man auf entsprechendes Schuhwerk, das guten Halt gibt, wie Kinder-Wanderschuhe.
Die besten Voraussetzungen für einen gelungenen Familienurlaub in den Bergen bieten Familienhotels. Dank vieler Sport- und Freizeitangebote kommen dort auch jene Kinder auf ihre Kosten, die sich nur schwer für das Bergwandern begeistern lassen.
Abenteuer pur ist auch eine Nacht auf einer Hütte. Gerade im SalzburgerLand gibt es zahllose Möglichkeiten, die ein oder andere Tour mit einer Hüttenübernachtung zu verbinden.
Fotos: Grossarltal, Gasteinertal