Radeln im Tennengauer Salzachtal ist immer ein Erlebnis. Vorbei an plätschernden Bächen, über tiefgrüne Wiesen und Weiden, durch schmucke Ortschaften und im Wind rauschende Wälder, stellt sich hier sehr schnell entspanntes Urlaubs-Feeling ein. Immer in der Nähe der stolz-fließenden Salzach und mit Blick auf die imposanten Gipfel des Tennengebirges lässt es sich richtig gut aushalten. Für Genussmenschen und solche, die erstklassigen Geschmack in echter, ungekünstelter Umgebung zu schätzen wissen, ist die Käse-Genuss-Tour wie geschaffen. Auf gut 21 Kilometern lernt man nicht nur die Schönheit und Einzigartigkeit der heimischen Landschaft kennen, man besucht auch einige der besten Alm-Käsereien, Hofläden und Gasthäuser der Region.
Wer sich schon einmal die herrlich würzigen Käse-Spezialitäten des Tennengaus auf der Zunge zergehen lassen hat, der weiß, dass diese in Geschmack und Qualität mit nichts zu vergleichen sind. Denn Genuss hat in dieser Region seit Generationen einen hohen Stellenwert. Hierfür sorgen nicht nur die vielen Gasthöfe und Restaurants, die ihre Gäste nach allen Regeln der Kunst zu verwöhnen wissen, sondern auch die einzigartigen und weit über die Grenzen des Landes hinaus bekannten Alm-Käsereien. Seit vielen Jahrzehnten stellen sie feinsten Käse aus erstklassiger Bio-Heumilch her und sind Garanten für Geschmack und beste Qualität. Wenn man diesen ‚Genusspartnern’, allesamt ausgewählte Genuss-Betriebe des Tennengaus, einen Besuch abstatten und vielleicht auch in dem einen oder anderen Gastronomiebetrieb erleben möchte, was heimische Köche aus diesen erstklassigen Produkten zaubern, dann sollte man sich unbedingt einmal auf die 21,5 Kilometer der Käse-Genuss-Tour machen.
21,5 Kilometer purer Genuss
Auf den vorwiegend ebenen Radwegen durch die Orte Kuchl, Golling, Bad Vigaun und wieder zurück nach Kuchl erleben und erfahren Radfahrer alles über das Thema Käse, die qualitativ-hochwertige Herstellung und die unterschiedlichsten heimischen Sorten. An jeder Station entlang des Weges warten Köstlichkeiten zum Probieren, Genießen und natürlich Mit-nach-Hause-nehmen. Als Rundkurs angelegt, kann man an jedem beliebigen Ort in die Tour einsteigen und die Reihenfolge und Anzahl der Besuche bei den Genusspartnern selber bestimmen. Ist man jedoch nicht mit dem eigenen Rad unterwegs und möchte sich hochwertige Ausrüstung ausleihen, dann bietet sich die folgende Reihenfolge von Kuchl oder Hallein aus startend an.
Die Naturthek im blühenden Garten
Was gibt es Schöneres, als am Morgen von einem freundlichen Gesicht begrüßt zu werden? Bei Fahrrad Grundtner in der Altstadt von Hallein oder bei Michi´s Radladen in Kuchl fühlt man sich vom ersten Augenblick an gut aufgehoben und beraten. Denn so wie es auch an der Wand des Fahrradgeschäfts geschrieben steht, scheint man ein Heilmittel gegen Radlosigkeit gefunden zu haben. Hier wartet für jeden der richtige fahrbare Untersatz. Vom Mountainbike für Bergliebhaber, über E-Bikes, bis hin zum perfekt gewarteten Leihrad für die vielen Käse-Genuss-Radler. Ausgestattet mit einem gut sitzenden Helm und noch einem flotten Spruch zum Abschied geht es von hier los Richtung Bad Vigaun und der ersten Station auf der Tour. Weit ist es nicht zur Naturthek und so steigt man schon nach wenigen Kilometern wieder aus dem Sattel, um dieses Kleinod inmitten des wunderbar-blühenden Gartens zu besuchen. Was Erika Moser hier in dem neu aufgebauten 400 Jahre alten Bauernhof aus dem Innviertel gemacht hat, kann man fast nicht beschreiben. Das muss man mit eigenen Augen sehen. Außergewöhnlich – Schenken – Genießen. Genau darum geht es hier. Seit vielen Jahren beschäftigt sie sich mit Produkten aus der Natur und wie man deren hervorragenden Geschmack am besten ins Glas bringt. Marmeladen, Schnäpse, Liköre und Chutneys, die wunderbar zu Tennengauer Käse schmecken, sind nur einige der liebevoll gestalteten Produkte, die sich auch ideal als Geschenke eignen.
Englhartgut und Schmiedbauer
Von der Naturthek geht es weiter durch den Ortskern von Bad Vigaun. Am Weg kommt man am Englhartgut vorbei. Das generalsanierte Bauerngut weiß den Charme vergangener Tage mit moderner Architektur zu einem harmonischen und in allen Details aufregenden Ganzen zu verbinden. In den alten Mauern finden nicht nur ein Kochstudio, die Kramerey und ein Seminarraum Platz, man kann hier auch unvergessliche Hochzeiten feiern. Da das Englhartgut nicht immer geöffnet hat, sollte man sich vor einem Besuch auf der Website informieren.
Etwas außerhalb von Bad Vigaun liegt der Schmiedbauer im hübschen Ortsteil St. Margarethen. Im eigenen Kässtüberl mit Verkaufstheke und einigen gemütlichen Tischen warten am Hof erzeugte Käse-Spezialitäten darauf, verkostet und genossen zu werden. Auch Topfen, Jogurt und selbstgemachte Bauernbutter gehören zu den Produkten, mit denen die beiden Diplom-Käsesommeliers Gertraud und Josef Oberascher ihre Gäste in der liebevoll gestalteten Almhütte verwöhnen.
Gutes vom Pötzelsberger
Etwas bergauf, vorbei an einzelnen Bauernhöfen und durch angenehm-schattige Wälder, verläuft der Weg zur Dorfkäserei Pötzelsberger in Waidach. Auf den abgelegenen Straßen mit kaum Verkehr macht Radfahren so richtig Spaß. Aus bester Heumilch der Adneter Bauern wird hier seit vielen Generationen hervorragender Käse hergestellt, der sich über die Grenzen Österreichs hinaus einen Namen gemacht hat. Die Leidenschaft für Hof und Werk und die mit Stolz im eigenen Laden präsentierten Produkte schmeckt man mit jedem Bissen. Freundlich wird man hier von Franz und Annemarie Pötzelsberger in ihrem Kaslad’l, in dem neben Käse auch eigener Speck, Würste und Kaspressknödel angeboten werden, begrüßt und mit Freude beraten. Die man ob der großen Auswahl auch gerne annimmt. Die Spezialität des Hauses, der ‚Bauernpfeffer’, ein von Hand geschöpfter Schnittkäse, sollte man sich unter keinen Umständen entgehen lassen.
Zurück auf dem Sattel, macht sich zum ersten Mal der Hunger bemerkbar. Auch wenn man am Weg immer wieder Kostproben bekommt, so sehnt man sich dann doch nach einem gschmackigen Mittagessen. Wie gut, dass in Bad Vigaun und ebenfalls auf der Käse-Genuss-Tour der Gasthof Langwies auf die hungrigen Radler wartet. Das mit viel Liebe geführte Haus punktet mit hervorragenden Speisen aus der österreichischen Küche, die aus heimischen Produkten in der Küche zu kulinarischen Köstlichkeiten zubereitet werden.
Fürstenhof und Döllerer
Gestärkt und mit der rauschenden Salzach im Blick, geht es nun auf eine der längeren Etappen. Durch Kuchl verläuft der Radweg über tiefgrüne Wiesen, entlang saftiger Kuhweiden und immer wieder vorbei an hübschen Bächen. Kurz vor Golling verlässt man den Weg, biegt links ab und erreicht nach wenigen Minuten die Idylle des Fürstenhofs. Grasende Kühe auf den weitläufigen Weiden, kleine Kaninchen, die von Kindern gestreichelt werden, und Ziegen, die in der Sonne ein Schläfchen halten, heißen die Radler im Reich von Niki Rettenbacher herzlich willkommen. Seit jeher schwört der Fürstenhofbauer auf den reinen Geschmack der besonders gehaltvollen Bio-Rohmilch seiner Jersey-Kühe und den nachhaltigen Umgang mit Natur und jedem Lebewesen am Hof. Viele Auszeichnungen, feinster Käse und das anhaltende Interesse an seinem Hof, geben ihm Recht. Im eigenen Laden kann man aus dem Vollen schöpfen, unterschiedlichste Käsesorten kosten und mit nach Hause nehmen. All jene, die gerne einmal selbst Hand anlegen möchten, können täglich Käse unter fachkundiger Anleitung erzeugen. Ein unvergessliches Erlebnis, das den Blick auf das wertvolle Produkt nachhaltig verändern wird.
Nachdem man sich schweren Herzens wieder vom Fürstenhof verabschiedet hat, erreicht man nach kurzer Fahrt Golling mit seinem stattlichen Marktplatz. Am ersten Haus am Platz, den Döllerer’s Genusswelten, sollte man nicht vorbei, ohne zumindest auf einen Kaffee und guten hausgemachten Kuchen eingekehrt zu sein. Genuss wird hier in all seinen Facetten gelebt und an die Gäste weitergegeben. Ein kulinarisches Erlebnis für alle Sinne.
Salzburger Gastlichkeit beim Jadorferwirt
Nach der Ortsausfahrt von Golling verläuft die Käse-Genuss-Tour wieder zurück Richtung Norden. Über Strubau und Georgenberg radelt man entlang sanfter Hügel und über kaum befahrene Straßen. Immer wieder kann man dem bunten Treiben auf den Bauernhöfen zusehen, bevor man wieder über Wiesen und Felder dahingleitet. Zwischen Kuchl und Bad Vigaun biegt man noch einmal links ab, um dem Jadorferwirt einen Besuch abzustatten. Wählt man diese Reihenfolge der Rundfahrt, so eignet sich das Gasthaus ideal, um den herrlichen Tag mit einem typischen Salzburger Abendessen mit imposantem Blick auf den Hohen Göll würdig abzuschließen.
Die Käse-Genuss-Tour durch das Tennengauer Salzachtal ist wahrlich ein Erlebnis für alle Sinne. Hier fühlen sich nicht nur Käse-Liebhaber angekommen, sondern all jene, die auch beim Radfahren nicht auf den Genuss verzichten möchten. Und dieser begegnet einem auf dieser idyllischen Radtour in vielfältigster Weise und an den unterschiedlichsten Orten.
Weitere Infos findet man auf der Seite des Tennengau Tourismusverbands.
©alle Bilder: Peter Zeitlhofer-Tennengau Tourismus außer ©Titelbild: Helge Kirchberger-SalzburgerLand Tourismus