Das Holzsymposium in Saalbach Hinterglemm vereint vom 14. bis 16. Juli kreative Handwerker rund um die Materie Holz zu einem einzigartigen StreetArt-Festival. Direkt im Zentrum von Hinterglemm werden rund 25 Holzkünstler aus Österreich, Deutschland, Italien und der Schweiz ihr handwerkliches Können vor Publikum zeigen.
„Holzkünstler“ – bewusst wählen die Organisatoren Herbert Aschaber, Florian Breitfuss-Wolf und Jörg Schnell diesen Begriff, wenn sie über die Teilnehmer dieser Veranstaltung sprechen. „Es sind bei diesem Holzsymposium nicht nur Schnitzer oder Bildhauer am Werk. Auch Tischler und Drechsler lassen sich an den Veranstaltungstagen beim Erstellen ihres Kunstwerks über die Schulter blicken“, erklärt Herbert Aschaber, den hier im Tal jeder unter seinem Spitznamen „Schnitza“ kennt.
Das Holz-Trio
Beim Schnitza dreht sich – der Spitzname lässt es erahnen – ohnehin alles ums Holz. Zum einen betreibt der gelernte Holzbildhauer im Talschluss den Holzpark – einen Spielplatz, der sich ganz dem Element Holz widmet – zum anderen hat er vor einigen Jahren mit Hotelier Florian Breitfuss-Wolf die Firma „Glemmart“ gegründet. Interieur-Einzelstücke aus Wurzelholz entstehen in ihrer Werkstatt, wo auch der Dritte im Bunde, Junghotelier Jörg Schnell, für das Holzhandwerk inspiriert wurde. Als kleiner Bruder von Florian Breitfuss-Wolf assistierte er schon als Jugendlicher bei den Werkstücken der Holzprofis.
Ich und mein Holz
Drei künstlerische Freigeister auf dem Holzweg – da wundert es nicht, dass dieses Trio als Ideengeber, Mitwirkende und mittlerweile auch Organisatoren hinter dem Holzsymposium steckt. Was man bei diesem StreetArt-Festival im Zentrum von Hinterglemm zu sehen bekommt, möchte ich wissen und die drei sind sich einig: „Absolute Vielfalt zum Thema Handwerk und Holz! Und das in einer sehr gemütlichen Atmosphäre. Als Thema wurde in diesem Jahr ,Ich und mein Holz’ ausgerufen – ein bewusst freies Thema – zu dem die unterschiedlichen Künstler aus dem ganzen Alpenraum ihre Ideen umsetzen können. Beim Vorbeischlendern kann man jedem der Künstler bei seiner Arbeit zusehen und auch die Künstler selbst nehmen sich ab und zu eine Auszeit und schauen dem künstlerischen Nachbarn beim Schnitzen oder Sägen über die Schulter. Am Sonntag werden die Kunstwerke vor dem Glemmtalerhof aufgestellt und die Künstler bewerten sich gegenseitig. Die drei Siegerprojekte verbleiben im Ort und wandern in die Holz-Ausstellung im Alpine Palace, wo man sie das ganze Jahr über bewundern kann.“
Von der Krippenfigur bis zum Totenschädel
Wie unterschiedlich die Herangehensweise an das Material Holz sein kann, zeigen die prämierten Werkstücke aus den Vorjahren. Vom talentierten Zeller Krampusmaskenschnitzer Arthur Moinat, arrivierten Krippenfigurenschnitzern und Holzbildhauern aus dem Grödnertal bis zum kreativen Möbeltischler und Drechsler war alles vertreten. Der Leoganger Erwin Herzog zeigte mit seiner „RAS-Art“ sein Können an der Kettensäge und der talentierte Quereinsteiger Chris Hammer aus dem Pongau überzeugte schließlich mit seinem Projekt die als Jury fungierenden Kollegen. Er erzählt: „Ich wollte ,Nägel mit Köpfen’ machen – es ist sich in der vorgegebenen Zeit aber nur ein Nagel mit Kopf ausgegangen. Vielleicht lag es daran, dass die Atmosphäre so gesellig war und ich mich gern ablenken ließ. Das Holzsymposium ist für uns Künstler eine super Veranstaltung. Normalerweise arbeiten wir alle hinter den verschlossenen Türen unserer Werkstatt. Zwar bin ich, wenn ich daheim sitze und meine Ruhe habe viel konzentrierter – dann fliegen die Scharten nur so. Doch es ist zur Abwechslung schön, mit seinem Handwerk vor den Vorhang geholt zu werden, und auch die Ablenkung durch Kollegen oder Zuschauer ist dann sehr willkommen.“
Man darf also gespannt sein, was die rund 25 Künstler vom 14. bis 16. Juli zeigen, wenn am Samstag um 9 Uhr der Startschuss zum 6. Holzsymposium fällt und die Kettensägen angeworfen werden.
Programm und Information unter www.saalbach.com
Fotos © Daniel Roos