Das Kino des Kulturvereins in Radstadt hat sein eigenes fixes Zuhause in den Stadtmauern gefunden. Wo früher die Musikkapelle probte wurde die Schalldecke herausgenommen und so entstand das Kino im Turm.
Die Türme stammen aus dem 16. Jahrhundert und mussten nach den Bauernkriegen auf Geheiß von Erzbischof Lang von den aufständischen Bauern errichtet werden.
Später fungierten die Türme – mit Anbau – als Feuerwehrzeugstätte. Seit nunmehr zwanzig Jahren werden duie Räumlichkeiten unter der Leitung von Elisabeth Schneider als kulturelles Zentrum genutzt. Sie war es auch, die die Gunst der Stunde nutzte, als die Musikkapelle aus ihren Proberäumen im Turmdach auszog und sofort für ein fixes Kino plädierte. Die Lösung bis dato war ein gut gehendes Wanderkino gewesen.
„Vor allem Gäste aus Deutschland und Holland nutzen unser Kinoangebot, das ausschließlich im Bereich Programmkino angesiedelt ist. Die jeweiligen Vostellungen findet man online. Die Filme sind österreichische oder europäische Filme – immer im Originalton, bei Bedarf untertitelt“, so Schneider. Und nach dem Kinobesuch lädt die kleine Bar im Erdgeschoß des Hauses zum regen Gedankenaustausch – über den Film aber auch über die besten Geheimtipps über das kulturelle Leben in der Region.
Die Bar wird von der Lebenshilfe betreut. Popcorn und alle raschelnden Tüten wurden aus dem Kino verbannt. Man solle sich ohne Knabbergeräusche auf das Leinwanderlebnis einlassen können.
Open Air im Sommer und Kino Festival im Herbst
Im Sommer wird im alten Gerichtshof zusätzlich ein Open Air Kino angeboten. Und Mitte November wird das traditionelle Filmfestival abgehalten. Dann wird auch der ehemalige Wanderkinoraum zusätzlich bespielt. 2018 steht das Festival unter dem Begriff Heimat. 25 Filme sind geplant, dazu Interviews mit Livegästen aus der Filmbranche – Schauspieler und Regisseure.
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