Die Almenwelt Lofer gehört zu Österreichs besten Sommerbergbahnen. Statt eines schweißtreibenden Aufstiegs geht es gemütlich mit der Gondel hinauf ins Almparadies. Dank der sieben Runderwanderwege kommt das Wandern dennoch nicht zu kurz.
Ein neuer Sommer-Ferientag bricht heran, doch irgendwie meint es die Sonne heute nicht ganz so gut. Zumindest reicht es nicht für einen Tag am See. Also entschließen wir uns, stattdessen die festen Schuhe anzuziehen und ab in die Berge. Unsere Wahl fällt auf die Almenwelt Lofer, deren beide Almbahnen seit Sommer 2018 zu den ausgezeichneten Sommerbergbahnen gehören. Ist doch herrlich, wenn man sich einen langen Fußmarsch ersparen kann, um in die wunderbare Bergwelt des SalzburgerLandes eintauchen zu können. Vor allem auch Familien mit kleinen Kindern wissen den Vorzug zu schätzen. Um das Wandern selber noch ein wenig spannender zu machen, bekommen Kids bei der Talstation eine Schatzkarte in die Hand gedrückt. Kuh Lofi hat in der gesamten Almenwelt nämlich fünf Schätze versteckt, die es zu entdecken gibt. Da gibt es den Panoramaschatz, den Landschaftsschatz, den Wasserfallschatz, den Wiesenblumenschatz und den Märchenschatz. Mal schauen, ob wir die alle entdecken.
Entlang des Wasserfallweges nach oben
Jetzt geht es aber endlich los. Wir nehmen die Gondel „nur“ bis zur Mittelstation, denn von dort führt der Wasserfallweg nach oben. Mittlerweile blinzelt auch die Sonne hinter den Wolken hervor, und wir tauchen in den schattig, kühlen Wald ein. Schon hören wir weiter vorne den ersten Wasserfall plätschern, das Spiel zwischen Licht und Schatten erzeugt einzigartige Muster, die Vögel zwitschern – es könnte nicht schöner sein. Da und dort lichtet sich der Wald und wir erhaschen einen Blick auf die nach oben schwebenden Gondeln. Doch bereuen wir es keineswegs, die Wandervariante gewählt zu haben, denn der Wasserfallweg ist ein echter (Geheim)tipp. Nach und nach werden aus den kleinen, sprudelnden Quellen richtig ordentliche Wasserfälle, die tosend ins Tal stürzen. Schon beeindruckend diese Kraft des Wassers. Langsam schlängelt sich der Weg so über gut drei Kilometer nach oben bis der Wald schließlich aufhört und herrlichen, Blumen übersäten Almwiesen Platz macht.
Bald passieren wir die Bergstation der 6er Almbahn II. Von hier ist es nur mehr ein ganz kurzes Wegstück bis zum neu errichteten Alm-Erlebnisspielplatz, der natürlich bei den kleinen Wanderern hoch begehrt ist.
Sieben Rundwanderwege, vier Aussichtsgipfel
Wer noch weiter will, hat jetzt die Qual der Wahl. Ist doch die Bergstation Ausgangspunkt für sieben Rundwanderwege, einer schöner als der andere, und vier herrlichen Aussichtsgipfeln. Besonders idyllisch sind die beiden Speicherteiche, der Almsee und der Rote Marmorsee. Auf ersterem werden übrigens auch Stand-up-paddle Kurse angeboten. Da die Wolken mittlerweile wieder etwas dichter geworden sind, wandern wir – ohne großartiges Ziel – einfach ein Stück weiter hinauf. Von hier hat man einen grandiosen Rund-um-Blick auf diese einzigartige, weitläufige Hochalm. Die Idylle perfekt macht das Gebimmel der Kuhglocken – an die 400 Tiere verbringen hier heroben gemeinsam mit ihren Sennern den Almsommer.
Nach einer kurzen Rast nehmen wir denselben Weg, den wir heraufgekommen sind auch wieder zurück zur Mittelstation. Runter geht es ja bekanntlich immer schneller als rauf.
Noch ein paar Tipps:
- Auch Mountainbikes werden mit den Gondeln kostenlos transportiert. Attraktive Biketouren führen etwa nach Unken/Heutal oder nach Waidring/Steinplatte.
- In zahlreichen Gasthäusern und Hütten genießt man regionale, traditionelle Gerichte.
- Der Wichtel-Rundwanderweg mit Streichelzoo an der Bergstation Loderbichl (Almbahn I) ist ein echter Hit für die Kleinsten.
- Die Wege auf der Alm sind großteils Kinderwagen tauglich, nicht aber der Wasserfallweg.
Übrigens – wir waren als Schatzsucher erfolgreich und durften uns an der Talstation unsere Belohnung abholen!
Fotos © Hammerl