Nach zweijähiger Bauzeit wurde im Winter 2019/20 das Generationenprojekt K-onnenction am Kitzsteinhorn finalisiert. Durch den Neubau mehrerer Bahnen wurde der langgehegte Traum, Kaprun über den Maiskogel mit dem Gletscher zu verbinden, endlich Realität. Doch was heißt das für uns Wintersportler? Hat das Kitzsteinhorn dadurch etwas von seiner Magie verloren, oder strahlt der Glanz des einzigen Gletscherskigebietes im SalzburgerLand nun noch heller. Ein Tag am neuen Kitz, auf den ich euch gerne mitnehme…
Das Kitzstzeinhorn und ich, wir haben einen langjährige Verbindung. Neben all den anderen Skigebieten war es immer etwas Besonderes, wenn wir auf den Gletscher gefahren sind. Entschwebt, zumindest war das mein Gefühl. In eine andere Welt, in der immer Winter war, auch wenn unten im Tal bereits der Sommer Einzug gehalten hatte. Wir waren jung, liebten das Snowboarden und zelebrierten das Leben in vollen Zügen. Machen wir immer noch und das Kitzsteinhorn ist nach wie vor Teil dieses Lifestyles.
Wahrscheinlich war es diese besondere Verbindung, warum ich ein leichtes Ziehen in der Magengegend verspürte, als ich zum ersten Mal von den Plänen, Kaprun über den Maiskogel mit dem Gipfel des Gletschers verbinden zu wollen, gehört habe. Würde die Magie dadurch verloren gehen und das Kitzsteinhorn zu einem ganz normalen Skigebiet werden? Oder sollte ich eines Besseren belehrt werden, als ich mich zum ersten Mal in Kaprun in die Gondel setzte und mir wenig später oben auf über 3.000 Meter die Gipfel des Nationalparks Hohe Tauern zu Füßen lagen.
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Ein Projekt, das Generationen verbindet
Zuerst die Fakten. Das Kitzsteinhorn ist das einzige Gletscherskigebiet im SalzburgerLand und zu 100% schneesicher. Früher konnte man auch im Sommer Snowboarden und Skifahren, mittlerweile dauert die Saison von Oktober bis in den darauffolgenden Frühsommer.
Unter dem Slogan ‚Zusammen, was zusammen gehört‘, startete das Kitzsteinhorn gemeinsam mit dem Maiskogel 2018 in eine neue Ära. Der langgehegte Plan, das Zentrum von Kaprun mit dem Kitzsteinsteinhorn zu verbinden, sollte endlich in die Tat umgesetzt werden. Los ging es mit dem Bau des multifunktionellen Kaprun Centers und der MK Maiskogel 10er-Umlaufbahn mit Mittel- und Bergstation und deren Eröffnung im Dezember 2018. Durch die Mittelstation auf 1.137m wurden die Anfängerpisten für Familien, Anfänger und die Skischulen leichter erreichbar gemacht. Außerdem verlängert die höhere Lage die Saison deutlich.
Nach der Saison ist vor dem nächsten Bauvorhaben. Zumindest im Gletscherskigebiet. 2019 stand im Zeichen der Errichtung der neuen 3K K-onnection Bahn vom Maiskogel zum Langwiedboden. Es sollte die erste Dreiseilumlaufbahn im SalzburgerLand werden, die Kaprun nun endlich mit dem Kitzsteinhornes verbindet.
Nach Jahren des Träumens, Planens und Bauen fand das Generationenprojekt mit der Eröffnung Ende 2019 ihr ruhmreiches Ende. Durch die größte Investition seit dem Bestehen der Gletscherbahnen Kaprun AG, wurde die Perlenketten von Seilbahnen nun endlich geschlossen.
Eine Perlenkette aus Seilbahnen
Da war ich also. Am neuen Kitzsteinhorn. Schon an der Talstation merkt man, dass hier in Superlativen gedacht wurde. Das Kaprun Center spielt alle Stücke und vereint Talstation, Shops, Kassen und ein neues Skidepot für 2.000 Skier und Schuhe unter einem Dach. Die Geschwindigkeit der neuen Bahn auf den Maiskogel ist beeindruckend. Schnell ist die Mittelstand erreicht und schon geht es weiter Richtung Gipfelstation, die gleichzeitig auch Talstation der 3K K-onnect Bahn ist. Der Maiskogel war für mich völliges Neuland. Auch wenn ich unzählige Male am Hörndl gewesen bin, hier war ich noch nie zum Fahren.
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Willkommen in der Zukunft – so fühlt man sich in der neuen Dreiseilumlaufgondel. Sanft und unheimlich schnell gleitet man über den Berggrat zwischen Maiskogel und Langwied dahin und lernt einen Teil des Berges kennen, den man so bisher nicht kannte. Beim Blick von der Talstation hinüber zur Bergstation habe ich mir vorgestellt, die Fahrt würde ewig dauern. Umso erstaunter war ich, als ich merkte, dass die Fahrt kaum länger dauerte als eine normale Liftfahrt. Der neuesten Technik sei Dank. Zufälligerweise habe ich eine der Gondeln erwischt, die speziell für die Kitzsteinhorn Explorer Tour entwickelt wurden und auch denen man einen noch imposanteren Panoramablick haben soll. Einmal wöchentlich begleiten Nationalpark Ranger Naturinteressierte vom Ortszentrum durch vier Klimazonen rauf ins ewige Eis bis zum TOP OF SALZBURG auf 3.029 m. Doch dazu an anderer Stelle mehr.
Same same, but different – aber immer noch super
Oben am Kitzsteinhorn angekommen, betrat ich dann wieder gewohntes Terrain. Und ja, auch wenn die Fahrt hierher aufregend, spannend und völlig neu war, so hat das Kitzsteinhorn dadurch nichts von seiner Magie verloren. Das war sofort klar als ich in die nächste Gondel einstieg und weiter nach oben fuhr. Wenn ich schon einmal hier war, dann wollte ich auch den ganzen Weg hinauf bis auf 3.029 Meter fahren. Unter mir tauchten nach und nach die Dinge auf, die ich so lieb gewonnen hatte. Alpincenter, die verschiedenen Parks und schließlich auch der Gletscher selbst. Oben angekommen nahm ich dann auch noch den Marsch durch den Tunnel auf mich und besuchte die Nationalpark Gallery. Mache ich jedes Mal, wenn ich hierher komme.
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Ein Fazit
Mit Blick auf die unzähligen Gipfel des Nationalpark Hohe Tauerns auf der einen Seite und den vielen Liften des Hörndls auf der anderen Seite zog ich ein erstes Resümee des neuen Kitzsteinhorns. Die Fahrt herauf war imposant, schnell und angenehm. Und oben ist alles beim Alten. Eine großartige Weiterentwicklung, die auch den kommenden Generationen viel Freude bereiten werden.
Ach ja… Beim Hinunterfahren kommt man dann auch wieder auf den Maiskogel. Die Pisten waren auch dort wirklich gut, nach unten hin vielleicht etwas flach. Trotzdem liebe ich mein Kitzsteinhorn noch ein bisschen mehr. Und das wird auch immer so bleiben.
©alle Bilder: Kitzsteinhorn