Legenden um Hexen und Zauberer, unglaubliche Verbrechen und Strafen, Katastrophen und ihre Auswirkungen, gewaltsame Vertreibungen und die Verbrechen des Nationalsozialismus: All diese Themen finden sich im Werk „Schattenorte“ zum gleichnamigen Erfolgs-Podcast von Anna Boschner und Simona Pinwinkler wider.
Es war im Dezember 2021, als die Salzburger Nachrichten-Redakteurinnen Anna Boschner und Simona Pinwinkler ihre erste Podcast-Folge von „Schattenorte“ veröffentlichten. Regelmäßig sind die beiden seither On-Air, um die Geschichte der dunklen Seite des SalzburgerLandes für alle hörbar zu machen. Der Erfolg des Reportage-Podcasts führte nun zur ersten gemeinsamen Buchveröffentlichung der beiden Redakteurinnen. Das im Salzburger Verlag Anton Pustet veröffentlichte Buch „Schattenorte“ ist ein Best-of der bisherigen Folgen und arbeitet auf über 140 Seiten Geschichten und Geheimnisse im ganzen Bundesland auf. Spannung und jede Menge Aha-Momente sind beim Lesen garantiert – sowohl bei Salzburgerinnen und Salzburgern als auch bei Gästen, die sich in die bewegte Historie einlesen wollen.
Dunkle Kapitel der Salzburger Geschichte
Unterteilt in fünf verschiedene Themenschwerpunkte macht sich das Autorinnen-Duo in „Schattenorte“ auf, um Historisches und spannende Überlieferungen der Geschichte des SalzburgerLandes vor den Vorhang zu holen. In der Rubrik „Hexen, Zauberer und Legenden“ dürfen weder der Geheimorden der Tempelritter noch der Zirkel der Freimaurer fehlen, zu denen sich schließlich auch Mozart höchstselbst gezählt hat. Zwischen 1677 und 1679 erreichte die Hexenverfolgung in Europa ihren Höhepunkt, Schloss Moosham im Lungau war beispielsweise ein zentraler Schauplatz der Hexenprozesse. Auch der legendäre „Zauberer Jackl“ aka Jakob Koller darf im Buch natürlich ebenso wenig fehlen wie die Sagen um und am Untersberg.
Warum Großgmain eine Schmuggelhochburg war, weshalb die Wilderei in Salzburg auch Frauensache war, wann und zu welchen unmenschlichen Bedingungen im Gasteinertal Gold geschürft wurde und welche Schlüsse aus alten Römergräbern gezogen werden können, erfahren die Leser*innen im Kapitel „Verbrechen, Strafe und Tod“.
Vom Schwarzen Tod, Jahrhunderthochwassern und Feuern
Die Pest machte auch vor dem SalzburgerLand nicht Halt, wie im „Schattenorte“ Kapitel „Krankheiten und Katastrophen“ deutlich wird. Bis 1714 wurde etwa die Stadt Hallein von drei Wellen heimgesucht, 2.700 Tote waren die Folge. Kurios mögen die Auswirkungen eines Vulkanausbruchs 1815 auf einer indonesischen Insel anmuten – die Hungerkrise durch die klimatischen Veränderungen in Salzburg waren lebensbedrohlich. Ebenso thematisiert werden der Großbrand in der Stadt Salzburg von 1818 und das Stadtbild-verändernde Hochwasser von 1899 in Oberndorf.
Verfolgt und vertrieben
Die letzten zwei Kapitel der „Schattenorte“ widmen sich den Themen „Gewalt, Kampf und Vertreibung“ sowie der Zeit des zweiten Weltkriegs und Nationalsozialismus. Bauernkriege, Protestant*innen Vertreibungen und „Luziwuzi“, der nach Salzburg verbannte Bruder von Kaiser Franz Joseph, stehen hier unter anderem im Mittelpunkt. Schloss Kleßheim, Bischofshofen, der Wolfgangsee und St. Gilgen sowie Maxglan sind mitunter Schauplätze des Nationalsozialismus in Salzburg.
Untermauert mit Zitaten und interessanten Insights von Expert*innen, Historiker*innen und Forscher*innen zeigen Anna Boschner und Simona Pinkwinkler in kurzweiligen Erzählungen über Jahrhunderte hinweg die Geschichten und Geheimnisse Salzburgs auf. Ein Muss für jede Salzburg Buch-Bucketlist und ein Muss für Fans von Lost Places und True Crime Stories.
Zum Buch geht’s direkt hier entlang: Zum Buch
Anna Boschner / Simona Pinwinkler: Schattenorte
152 Seiten | mit s/w Abbildungen
ISBN 978-3-7025-1112-8 | € 25,–
Den „Schattenorte“ Podcast kannst du hier anhören: Zum Podcast