Florian Phleps, Projektleiter der Ski-WM Saalbach-Hinterglemm, die von 4. bis 16. Februar 2025 über die Bühne gehen wird, im Interview.
Mit Saalbach-Hinterglemm findet die Skiweltmeisterschaft im SalzburgerLand statt. Wie gut passen diese Region und das große Sport-Event zusammen?
Florian Phleps: Das SalzburgerLand verfügt über Top-Skigebiete und ist eine absolute Premium-Wintersport-Destination im gesamten Alpenraum. Wenn es um den alpinen Skisport geht, ist Salzburg ein Highlight und eine solche Großveranstaltung ist natürlich auch für die touristische Kommunikation sehr interessant. Salzburg hat schon oft seine Kompetenz im Bereich Sport- und Großveranstaltungen bewiesen. Wenn ich an die Weltcup-Rennen in Flachau denke oder die Speed-Rennen, die alle zwei Jahre in Zauchensee stattfinden, sind das tolle Veranstaltungen. Es macht uns Freude, hier zu arbeiten und wir arbeiten auch gerne mit der SalzburgerLand Tourismus GmbH zusammen. Leo Bauernberger und sein Team tragen die WM ja auch in ihre Märkte hinaus und sorgen für eine hohe Sichtbarkeit dieser Veranstaltung.
Welche Auswirkungen auf den potenziellen Touristen haben die Medienberichte und Fernsehbilder einer solchen WM?
Sehr große. Sportevents im Streaming und in der linearen TV-Übertragung zeigen immer auch Naturbilder. Diese Landschaftsbilder, kombiniert mit all den Emotionen sind ein absoluter Werbefaktor. Vielleicht sogar im Winter noch intensiver als im Sommer. Die Magie des Schnees, gemeinsam mit traumhaftem Wetter wirken sehr stark.
Wie aufwändig ist die Organisation dieser WM für Sie und Ihr Team?
Die Organisation einer alpinen Ski-Weltmeisterschaft ist sehr herausfordernd und dauert viele Jahre. Die FIS hat die WM 2020 nach Saalbach-Hinterglemm und somit Österreich vergeben. Man arbeitet also seit 2020 an dem Projekt. Die Region hat sich schon in der Bewerbung in den Jahren davor mit einem Konzept intensiv vorbereitet. Und mit dem Zuschlag ist man jetzt auch in die Umsetzung gegangen. In Sachen Regionalentwicklung ist man dabei sehr geschickt vorgegangen. Es gab eine Dorferneuerung und mit der Dorfstraße, die barrierefrei gestaltet ist, hat man einen positiven visuellen Auftritt und man hat etwas für die Zukunft geschaffen. Der neue durchgehende Fahrradweg von Hinterglemm bis Vorderglemm ist fast acht Kilometer lang und könnte von uns als Notweg genutzt werden, sollte eine Einsatzsituation eintreten.
Wir sind seit zwei Jahren mit einem Team des ÖSV permanent vor Ort. Zu Beginn waren es drei Personen, die immer wieder nach Saalbach-Hinterglemm gekommen sind. Seit dem Frühjahr 2023 ist das Team permanent auf heute 15 Personen angewachsen, die unmittelbar in Saalbach an der WM-Vorbereitung arbeiten. Im gesamten Umsetzungsteam sind zudem viele Kolleginnen und Kollegen von Ski Austria, den Bergbahnen, der Gemeinde, dem Tourismusverband und dem Schiclub Saalbach-Hinterglemm mit involviert.
Dieses „Team Saalbach 2025“ wird immer größer und ab 4. Februar 2025 werden über 1.000 Personen unmittelbar an der Durchführung der Rennen mithelfen. Wenn man Dienstleister wie Polizei, Feuerwehr, Rotes Kreuz, Security und Menschen, die am Aufbau beteiligt sind, hinzurechnet, werden es gesamt etwa 1.400 Personen sein. Alleine auf dem Berg sind es auf beiden Rennstrecken 670 Personen, die dafür sorgen, dass diese 14 Tage gut über die Bühne gehen werden.
Gibt es viele Freiwillige die gerne mithelfen möchten?
Die Nachfrage unserer Volunteers ist sehr international ausgeprägt. Man kann fast sagen, Interesse gibt es aus der ganzen Welt, wobei die meisten schon aus Europa kommen. Es gab 4.000 Anmeldungen von Volunteers und wir mussten filtern. Wichtig war uns, dass die Volunteers zumindest sieben Tage am Stück Zeit haben, Sprachtalent und auch Erfahrung mitbringen.
Gibt es auch eine historische Komponente?
Im SalzburgerLand gibt es seit jeher eine große Begeisterung, selber aktiver Skifahrer zu sein. Aber auch mitzufiebern und Fan dieser weltbesten Alpin-Athletinnen und Athleten zu sein. Das SalzburgerLand leistet schon lange einen Beitrag zu den vielen Entwicklungen im Alpinen Sport. Hier sind große Skiunternehmen angesiedelt, die zum Teil auch Partner der WM sind. Salzburg kann im Eventbereich auf eine beachtliche Historie verweisen. Nicht alleine mit den Alpinen Weltmeisterschaften von 1991, sondern auch schon davor. Mit Saalbach-Hinterglemm und der Möglichkeit, hier die Ski-WM zu organisieren, können wir eine Visitenkarte im internationalen Skisport abgeben.