Wenn bei der Alpinen Ski Weltmeisterschaft in Saalbach Hinterglemm die ersten Podiumsplätze gekürt werden, dürfen sich die Athleten auch über einzigartige Preise aus dem SalzburgerLand freuen. Bergkristalle aus den Gipfelregionen des Nationalparks Hohe Tauern werden bei den Siegerehrungen an die frischgebackenen Weltmeister überreicht.
Erwin Burgsteiner ist Obmann der Salzburger Mineraliensammler und Veranstalter der Bramberger Kristalltage und der Mineralien-INFO. Von der SalzburgerLand Tourismusgesellschaft erhielt er kürzlich einen aufregenden Auftrag, wie er berichtet: „Für das sportliche Großevent unserer Region, der alpinen Ski-WM in Saalbach Hinterglemm wurden wir angefragt, außergewöhnliche Trophäen für die Medaillengewinner zu gestalten. Die ,Hofer-Brüder‘ Gerhard und Hannes, sowie Andreas Steiner und sein Sohn Simon – alle bekannte Mineraliensammler aus dem Oberpinzgau – haben dafür ihre Schatzkammer geöffnet und wertvolle Bergkristalle aus den Hohen Tauern zur Verfügung gestellt.“
„Stoasucher“ mit Tradition
Die Zwillinge Gerhard und Hannes aus Wald im Pinzgau eint die Liebe zur Bergkristallsuche, die im Nationalpark Hohe Tauern reglementiert ist. Mit zwölf Jahren hatten die beiden heute 60-Jährigen ihren ersten Zufallsfund beim Eierschwammerl-Suchen, und seitdem hat sie das „Stoasucher“-Fieber gepackt und in ihrem Verkaufsraum in Wald kann man auch wunderschöne Kristalle erstehen. Wenn Andreas Steiner mit Sohn Simon zum „Stoasuchn“ in die Berge zieht, dann hat das in der Bramberger Familie lange Tradition, denn schon seit über 100 Jahren sind die Steiners auf Mineraliensuche. Haben sie die Steine erst einmal geborgen und ins Tal geschleppt, beginnt dort die Verarbeitung zu einzigartigen Schmuckstücken.
Einzigartige Trophäen
Die etwa 17 cm hohen Kristalle wurden auf heimischen Schwemmholz-Wurzeln montiert und beschildert. „Ein wirklich hochkarätiger Preis“, weiß Erwin Burgsteiner und erzählt: „Die Bergkristalle sind in allen Tauerntälern von Krimml über die Wildkogel-Arena Neukirchen Bramberg bis Gastein zu finden und typisch für unsere Region. Die über 25 Millionen Jahre alten Steine werden unter großen Mühen von erfahrenen Mineraliensuchern aus verborgenen Klüften geborgen. Wir gehen bei unseren Suchen hoch hinauf in die Berge ins weglose Gelände. Die Wanderungen starten meist schon um vier Uhr morgens und der Rucksack ist schwer, denn wir tragen das ganze Werkzeug mit uns. Wenn wir dann kristalline Spuren in Quarzadern entdecken, schärfen wir unsere Sinne, um mit viel Glück eine gefüllte und gut erhaltene Kluft zu entdecken. Die Freude ist in diesen Momenten natürlich groß, aber die eigentliche Arbeit beginnt erst dann. Denn unsere wertvollen aber sehr schweren Fundstücke müssen wir zu Fuß ins Tal tragen. Die 80 Bergkristalle, die wir nun für die Ski-Weltmeisterschaft ausgewählt haben, besitzen alle eine lange Geschichte und sind echte Einzelstücke. Für die Athleten mit Sicherheit eine schöne Erinnerung an ihre sportliche Höchstleistung, zumal die WM-Strecke auch Schneekristallpiste heißt.“
Nationalparkausstellung in der Wildkogel-Arena
Wer mehr über die Bergkristalle und Mineralien des Nationalparks Hohe Tauern erfahren möchte, besucht einfach die Nationalparkausstellung „Smaragde und Kristalle“ im Museum Bramberg. Hier werden neben volkskulturellen Raritäten und Sonderausstellungen die funkelnden Kristallschätze der Hohen Tauern präsentiert und erklärt, wie Mineralien und Klüfte entstehen.