Der Friedhof von St. Peter im Herzen der Salzburger Altstadt strahlt eine einzigartige Atmosphäre aus. Wenn sich nicht gerade an Allerheiligen die Besucher an den Gräbern ihrer Verstorbenen versammeln, liegt eine ruhige, friedliche, ja – mystische Stimmung über dieser ältesten christlichen Begräbnisstätte Salzburgs.
Ein erster urkundlicher Nachweis des Freidhofs St. Peter ist die Verleihung des Begräbnisrechtes durch Erzbischof Konrad I. von Abensberg vom 22. März 1139. Der älteste erhaltene Grabstein ist jener von Abt Dietmar, der mit 1288 datiert ist. Viele Verstorbene namhafter Geschlechter des Mittelalters wurden in der Folge hier begraben. Mit der Eröffnung des Salzburger Kommunalfriedhofes 1878 wurde der Petersfriedhof für Beerdigungen gesperrt, da es künftig nur noch einen einzigen Friedhof in der Stadt Salzburg geben sollte. Dem Friedhof drohte der Verfall, bis das Koster St. Peter alles daran setzte, wieder Beerdigungen zuzulassen, was nun seit 1930 wieder der Fall ist.
Eingebettet zwischen der Felswand des Mönchsberges und der Rückseite der Kirche St. Peter erzählen die geschmiedeten Kreuze so manche Geschichte. So wie die der Stumpföggers, deren dicht aneinander stehenden Kreuze Anlass zu Spekulationen geben. Fünf Ehefrauen des bürgerlicher Steinmetz und Maurermeister Sebastian Stumpfögger starben nach vergleichsweise kurzer Ehe – man erzählt sich, dass die Frauen von ihrem Ehemann zu Tode gekitzelt wurden. Tatsächlich sind es tragische Zeugnisse der einst sehr hohen Mortalität gerade von Frauen bei und nach Geburten.
Letzte Ruhestätte berühmter Persönlichkeiten
Gesäumt ist das Begräbnisfeld von eindrucksvollen Gruftarkaden. Neben Gräbern alteingesessener Salzburger Patrizierfamilien findet man hier auch Gräber bedeutender Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur, darunter etwa Michael Haydn, Maria Anna von Berchtold zu Sonnenburg (die Schwester Mozarts), Andreas Nesselthaler, der letzte Salzburger Hofmaler oder Dombaumeister Santino Solari.
Die Katakomben von St. Peter
Und noch eine Besonderheit hat der wohl schönste Friedhof der Welt zu bieten. Die in die Felsen gehauenen Höhlen, die irrtümlicherweise als Katakomben bezeichnet werden. In Wahrheit dienten diese einfachen Höhlen den Mönchen des Stiftes St. Peter als Einsiedelei, in die sie sich als Eremiten zurückzogen.
Die Katakomben können übrigens auch heute noch besichtigt werden. Der Eingang befindet sich mitten am Friedhof, die Ausblicke auf die Stiftskirche St. Peter, die Franziskanerkirche, den Dom und die gesamte Altstadt bis hinüber zum Kapuzinerkloster am gegenüberliegenden Kapuzinerberg ist einzigartig.