„Alpengold“-Harmonikas aus dem SalzburgerLand sorgen für den guten Ton in der internationalen Musikszene.
Die „Zauberkiste“ mit ihren vielen Falten und glänzenden Knöpfchen und Tasten ächzt, als Günther Lerch sie in seiner Werkstatt in Uttendorf aus dem Regal nimmt und sich wie ein Blasebalg ausdehnt. „Dieses Instrument besteht aus über 2.500 Einzelteilen, und jedes Teil ist eine Sonderanfertigung. Da sind keine Normteile dabei, die man sich schnell mal eben im Laden besorgen kann,“ erzählt der Harmonikabauer und schnallt sich das Instrument vor die Brust. Die Finger fliegen über die Knöpfe während Günther Lerch durch Druck und Zug für einen konstanten Luftstrom sorgt, der die Stimmzunge zum Schwingen bringt. Sogleich ertönt der charakteristische feine Klang und der Instumentenbauer beweist, dass er nicht nur ein talentierter Handwerker, sondern auch ein ausgezeichneter Musiker ist.
„Schon als Bub hab ich meine erste Harmonika von meinem Vater bekommen, und wie das mit der kindlichen Neugier so ist, hab ich gleich begonnen die ,Zauberkiste‘ zu zerlegen, um nachzusehen wo der Ton herkommt,“ verrät er lachend und fügt hinzu: „Ich habe dann auch Unterricht bekommen und eigentlich immer musiziert. Später habe ich sogar als semiprofessioneller Musiker beim ,Salzburg Quintett‘ gespielt.“ Heute ist Günter Lerch in der Handelsfirma und Instrumenten-Manufaktur im Oberpinzgau der Drahtzieher, wie er sich selbst bezeichnet. Insgesamt sechs Personen sind vom ersten Arbeitsschritt bis zur Fertigstellung an den „Alpenharmonikas“ mit involviert. Die Ziehharmonikas selbst zu bauen war nicht von Anfang an geplant. Als sich der südtiroler Harmonika-Konstrukteur und Gründer von „Alpengold Harmonikas“ nach jahrzehntelanger Arbeit und Einsatz in den Ruhestand begab, sah es vorerst danach aus, dass dies auch das Ende dieses einzigartigen Instrumentes sein sollte. Doch dann kam es zum Zusammentreffen mit Günther Lerch, der die Firma übernahm und es sich zum Ziel setzte, dieses Produkt in all seinen Details weiterleben zu lassen.
„Hans Lapper war unser großer Mentor, und hat uns das A und O des Harmonika-Baus beigebracht. Obwohl Österreich sofort mit der Harmonika in Verbindung gebracht wird, ist Italien – besonders die Gegend um Ancona – das traditionelle Zentrum der Produktion und die Ur-Harmonika stammt sogar aus China,” verrät er während er die auf Hochglanz polierte Harmonika wieder in das Regal stellt. „Dass ich selbst musiziere ist natürlich von Vorteil, denn nur so weiß ich auch, ob die Harmonika auch passt, wenn ich sie einem Musiker verkaufen will.“ Viele bekannte Stars der Volksmusik spielen eine Harmonika aus dem Hause Lerch, so zum Beispiel der Slowene Andrej Toplisek von den „Runden Oberkrainern“ oder Franz Böschl vom „Osserwinkl Trio“.
Für die hochwertigen, in Kleinserien produzierten Instrumente, die zu einem Großteil aus Holz bestehen, werden in der Uttendorfer Tischlerei vorwiegend heimische aber auch exotische Hölzer verwendet. Rund 150 Arbeitsstunden fließen in die „Alpenharmonika“ bis sie an den Kunden, der meist in die Gestaltung „seines“ individuellen Instrumentes involviert ist, ausgeliefert wird. Durch die Eigenheit der Zusammensetzung entwickelt jedes Instrument seine Besonderheit und Günter Lerch erzählt: „Jede hat ihren eigenen Charakter und lebt in gewisser Weise. Oft kommen Kunden nach dem Kauf zu mir und erzählen von ihrer Beziehung, die sie zu ihrer Harmonika aufgebaut haben.”
Dieser kurzer Clip aus der TV-Sendung Aufgetischt zeigt Günther Lerch in seiner Werkstatt:
Seine Inspiration holt sich der „Alpengold“-Chef übrigens daheim am elterlichen Bauernhof: „Ich bin ein Bergbauernbub. Dort oben am Sonnberg, am Hof, das ist mein persönlicher Logenplatz und auch meine Kinder Niclas und Dominic fühlen sich da oben sehr wohl. Wir musizieren daheim auch mit den Kindern und Niclas übt schon mit Leidenschaft auf meiner ersten selbstgebauten Lernharmonika.
Kontakt:
Alpengold Harmonikas
Günther Lerch
Alte Bundesstraße 39
Uttendorf im Pinzgau
info@alpengold-harmonika.at
www.alpengold-harmonika.at