Gelbe Sonnenblumen, rote Rosen und viele andere Blumen blühen im Bauerngarten des Samplhauses in Bramberg am Wildkogel. Die gemütliche Stube und die ehemalige Scheune des gut 500 Jahre alten Hauses stehen Besuchern für Ausstellungen und Lesungen offen. Wer möchte mietet die Wohnung im ersten Stock und verbringt im liebevoll restaurierten Holzhaus den Urlaub.
Schon der Weg vom Parkplatz zum Samplhaus ist idyllisch. Vor allem die Streuobstwiese bei der Pfarrkirche fällt auf. Ende August leuchten rotbackige Äpfel vom Baum, Schmetterlinge und Bienen saugen Nektar von den späten Wiesenblumen. Weiter des Weges befindet sich ein traditionelles Bramberger Holzhaus mit üppigem Blumenschmuck auf Balkonen und im Garten.
„Das ist noch nicht das Samplhaus“, sagt Christian Vötter vom Verein Tauriska in Bramberg. Er begleitet mich und erzählt auf dem Weg vieles über Traditionen, Brauchtum, die Erhaltung von altem Wissen sowie über nachhaltiges Wirtschaften. Gemeinsam mit seiner Frau Susanna Vötter-Dankl leitet er den Verein Tauriska und veranstaltet mit Christine Hochwimmer, Besitzerin des Samplhauses, Ausstellungen und Lesungen.
Wochenmarkt mit regionalen Produkten
Jeden Freitag im Sommer findet der Wochenmarkt statt. Frauen, Männer und Kinder kommen mit vollen Taschen vom Markt. Darin befinden sich Karotten, Kartoffel, Honig und weitere saisonale Produkte von den Biobauern der Region. Der gemütliche Markt wird mit Nützlichem aus Holz, Schönem aus Keramik und weiteren Handarbeiten bereichert.
Kathi Seifriedsberger organisiert diesen Wochenmarkt in den Sommermonaten zwischen 9 und 12 Uhr. Ende August zeigt die Pinzgauerin wie Kraut zu Sauerkraut verarbeitet wird. Kathi: „Man kann dazu jeden Topf hernehmen. Im Lagerhaus gibt es spezielle Gärtöpfe zu kaufen. Mir hat sie gleich auch das passende Rezept verraten.
Sauerkraut-Rezept
Für einen Zehn-Liter-Topf hobelt man vier bis fünf Krautköpfe ganz fein. Zuerst gibt man eine Schicht Kraut in den Tontopf, salzt nach Gefühl, streut Wacholderbeeren darüber und stampft mit einem Holzschlägel so lange bis sich eine Flüssigkeit bildet. Danach gibt man die nächste Schicht Kraut darüber, salzt und stampft wieder kräftig. Wenn der Topf voll ist, werden ganze Krautblätter darüber verteilt .
Zum Schluss kommen ein Brett mit einem Beschwerungsstein und Wasser darüber.
Kathi betont: „Es soll immer Wasser über dem Kraut stehen. Damit wird es luftdicht verpackt. Anfangs lagert das gehobelte Kraut bei 16 bis 18 Grad Celsius einige Tage lang. Dann sechs bis acht Wochen lang bei 12 bis 14 Grad reifen lassen.
Gemeinsam Frühstücken
In der guten Stube genießen Gäste das Biofrühstück mit Produkten von regionalen Bauern und unterhalten sich. In der Küche brutzeln ab 10:30 Uhr Bauernkrapfen in der Pfanne.
Christine hat das Haus im Jahr 2007 von ihrer Tante geerbt, behutsam renoviert und für Gäste geöffnet. Das rund 500 Jahre alte Samplhaus ist großteils im Originalzustand erhalten. Es befindet sich in der ersten besiedelten Gasse von Bramberg. „Von hier entwickelte sich der Ort weiter“, erzählt Christine. Im Samplhaus lebten Handwerker. Zu diesen „Söllhäusern“ (Selde: Einkehr, Herberge) gehörten stets kleine Gärten, die für den eigenen Bedarf genutzt wurden. Für ihr Engagement wurde die Brambergerin übrigens 2017 mit dem Salzburger Volkskulturpreis belohnt.
Die „Rem“, auch Scheune genannt, beherbergt im Parterre eine Waschküche aus der Zeit bevor elektrische Maschinen diese Tätigkeiten erleichterten. Ein beheizbarer Kessel zum Auskochen der Wäsche, verschiedene Waschschüsseln und -zuber illustrieren die schwere Arbeit der Wäscherinnen. Der über die Außentreppe erreichbare Dachboden wird als Veranstaltungsraum genützt.
Im ersten Stock des Hauses vermietet Christine eine Wohnung mit einer Stube, einer Küche, Bad/WC und zwei Zimmern. Führungen bietet Christine Hochwimmer ab fünf Personen an. Einfach unter der Telefonnummer 06566 7465 melden und Termin vereinbaren.