Das SalzburgerLand ist fast zu einem Drittel seiner Fläche Almenland. Daher ist es kaum verwunderlich, dass sich der Salzburger Bauernkalender 2014 dem Thema „Auf da Alm – Im Himmel auf Erden“ widmet. 50 Beiträge – ob aus persönlicher Erfahrung, Erlebnissen, Wissenschaft oder künstlerischer Empfindung -, spüren dem Salzburger Almleben in all seinen Sonnen- und Schattseiten nach. Aussagekräftige Bilder, Zeichnungen und Malereien begleiten die äußerst wissenswerten Artikeln.
So erfährt man etwa allerlei Interessantes über die Entstehung der Namen für die Salzburger Almen. Wussten Sie, dass die Salzburger Almwirtschaft auf eine stolze Geschichte von mindestens 2000 Jahren zurückblicken kann? Kein Zufall ist es, so Autor Univ.-Prof. Ingo Reiffenstein, dass die frühesten Nennungen von Almen aus dem Gebiet der Osterhorngruppe kommen. Bis heute zeichnet sich dieses wald- und wiesenreiche Bergland durch eine außerordentliche Dichte von Almen aus.
Lebensbedrohliche Talübergänge
Autor Walter Gumpold schildert wiederum Informatives zur Entstehung der Steige und Wege, die von Alm zu Alm führen. Die heute landschaftlich schönsten Übergänge mit vielen bewirtschafteten Almen und Schutzhütten waren für die damaligen Natur erfahrenen Almleute oft lebensbedrohlicher Raum.
Einer dieser Steige, die Menschen aus dem Lungau in den Pongau führte, war der Weg vom Zederhaustal ins Riedingtal, über die Königsalm auf das Haselloch (2.135m), hinunter zum Tappenkarsee und weiter nach Kleinarl, wo sich für die Menschen dann vielleicht eine Mitfahrgelegenheit auf einem Pferdefuhrwerk nach Wagrain und St. Johann im Pongau ergab. Ansonsten ging es für sie zu Fuß weiter. So waren sie oft für einen Weg zehn Stunden unterwegs. Das Vieh ließ man möglichst lange auf der Alm, um das kostbare Heu aus dem Tal für den langen Winter aufzusparen. Dadurch wurde das Begehen dieser Steige im Gebirge bei Wetterumstürzen oft lebensbedrohlich. Der Erfrierungstod war ständiger Begleiter, Verirrungen und Lawinen ebenso.
Gumpold erzählt von einem tragischen Ereignis vom 8. Oktober 1844: Ein junger Zederhauser, der Königbauer Blasius Dorfer und seine Schwester Maria, brachen in aller Früh auf, um zum Herbstviehmarkt nach St. Johann zu gelangen. Seine Schwester war Sennerin auf der Königalm und kannte die Gegend gut. Beim Rückweg der beiden war sehr viele Schnee am Tappenkar gefallen und Blasius Dorfer verlor bei einbrechender Dunkelheit die Orientierung im Schneetreiben. Der junge und sonst so starke Bauer brach vor Erschöpfung zusammen und ließ seine Schwester im Tiefschnee spuren. Irgendwann kam er ihr jedoch nicht mehr nach und lag leblos im Schnee. Maria hastete in Panik weiter um Hilfe zu holen, stürzte dabei mit einer Lawine ab und verlor das Bewusstsein. Bei Tagesanbruch erwachte sie und kämpfte sich bis ins Tal, ihr Bruder konnte später nur mehr tot geborgen werden.
Ameisen als Barometer
Wie man Luftdruckänderungen und somit auch plötzliche Wetterumschwünge an der Pflanzen- und Tierwelt erkennen kann, erklärt etwa Meteorologe Alexander Ohms (ZAMG). So zeigen uns etwa die Ameisen „Warnsignale“ bei Regen und Kälte, denn diese Tiere verfügen über einen sensiblen körpereigenen Barometer.
Warum ist der Enzian blau oder warum heißen die eingesessenen Bewohner des Hochgebirges, die Murmeltiere Murmeltiere, obwohl sie nicht „murmeln“, sondern schrill pfeifen?
Herausgeberin Gertraud Steiner hat im Salzburger Bauernkalender 2014 außerordentlich viel Bemerkenswertes zum Thema Salzburger Almlandschaften zusammengefasst. Über das Hundstein Ranggeln erfährt der Leser und die Leserin des Bauernkalenders genauso Informatives, wie beispielsweise über das Räuchern im Alpenraum:
Salzburger Bauernkalender 2014
„Auf da Alm – Im Himmel auf Erden“
Herausgeber: Gertraud Steiner
Seit 106 Jahren erscheint im Salzburger Anton Pustet Verlag nunmehr der jährliche SALZBURGER BAUERNKALENDER, ein unverzichtbarer Begleiter durchs Jahr. Mit dem Wissen ausgewiesener Praktiker und Experten.
208 Seiten, durchgehend farbig und s/w bebildert, 16,5 x 23,5 cm, broschiert, ISBN 978-3-7025-0727-5, € 10,90