Bio ist nicht gleich Bio. Der Begriff wird in den letzten Jahren gerne verwendet – zur Imageaufbesserung, weil es Trend ist oder um sein Gewissen zu beruhigen. Es gibt aber auch Bauern, die das Thema Bio nicht nur kommunizieren, sondern auch leben. So wie die Familie Ametsreiter am schönen Haunsberg bei Nußdorf.
Von der Weide bis in den Schlachthof sind es stolze 300 Meter und die Tiere haben alle Zeit der Welt ihren letzten Weg zu beschreiten. Das ist der Familie Ametsreiter wichtig, denn ihre Kühe sind Lebewesen. Sie sollen in ihren letzten Minuten nicht nervös werden.
Der Hof liegt idyllisch gelegen am Haunsberg, der Blick von hier reicht über das Voralpenland bis in die Berge. Auf der Wiese grasen ihre 20 Mutterkühe mit Nachwuchs und ihr Aubrac-Stier. Die Familie Ametsreiter versucht so autonom als möglich zu wirtschaften. Sie kaufen kein Futter zu, sondern geben den Tieren nur das, was vor der Haustüre wächst. Nämlich Gras und Heu, das hebt die Qualität der Milch der Mutterkühe, mit dem das Jungvieh hochgezogen wird. Nur der Leckstein aus Salz, der wird geliefert.
Die Tiere werden vom Metzger Stefan Wimmer aus der Stadt Salzburg geschlachtet. Wie gesagt, 300 Meter liegt der kleinste Schlachthof in der EU vom Stall der Familie Ametsreiter entfernt. So stressfrei das Leben der Kühe ist, so stressfrei erfolgt auch das Schlachten. „Der Metzger geht mit Ruhe an die Sache ran. Hier gibt es kein Geschrei und man muss die Tiere nicht reintreiben“, erklären die Bauersleute. Zum Unterschied zu industrieller Massenware darf hier das Fleisch drei Wochen abhängen. Das hebt die Qualität. Das Dry-Age-Fleisch kann man dann direkt ab Hof kaufen. Der Preis ist fair, der Geschmack umso besser.