Das kleinste Haus von Salzburg misst nur 2 x 8 Meter und gehört zu den Sehenswürdigkeiten in der Stadt Salzburg, an denen man unweigerlich vorbeikommt, die aber nicht auf den ersten Blick als Besonderheit erkennbar sind.
Ursprünglich befand sich zwischen den beiden Patrizierhäusern eine schmale Gasse, sie wurde aber um zirka 1860 zugebaut und in das kleine Haus wurde von den Salzburger Fürsterzbischöfe zunächst eine Schreibstube eingerichtet. Kurze Zeit später, im Jahre 1880, kam der erste Optiker in das Haus. So befanden sich im Erdgeschoß die Verkaufsräume und im Obergeschoß die Werkstatt, wo die Brillen angepasst und repariert wurden. Eine kleine Eisentreppe im Hinterhof verbindet die beiden Stockwerke. 1927 übernahm Kurt Kelb den Betrieb, der als junger Optiker aus Deutschland nach Salzburg kam und 1938, am Anfang des zweiten Weltkrieges das Geschäft umbaute.
Sowohl außen wie auch innen bekam das Haus eine neue Optik, die bis heute besteht. Die Dachrinne des schrägen Schindeldaches mündet in einen Drachenkopf, der noch von den ehemaligen erzbischöflichen Hofstallungen stammte. Das Haus wurde bis Anfang des Jahrtausends bereits in dritter Generation geführt, bis die Eigentümer in Pension gingen. Seither wechseln die Geschäfte immer wieder.
Den Gästen kann das egal sein, das kleinste Haus steht wie vor fast 100 Jahren zwischen den hohen Mauern der Wohnhäuser am Alten Markt felsenfest da und gehört dort zum Inventar wie der Brunnen mitten am Platz oder das benachbarte Cafe Tomaselli.