Der Blasnerhof im Muhrtal ist ein lebendiges Museum der besonderen Art. Hier werden zwar Brauchtum und Ursprünglichkeit vermittelt, doch dabei kommen auch Geselligkeit, Kulinarik und traditionelle Musik nicht zu kurz.
2001 sah es so aus, als wäre die Zeit des „Blasners“, dessen ältester Teil wahrscheinlich aus dem Jahr 1682 stammt, vorbei. Damals vernichtete ein verheerender Brand große Teile des Anwesens.
Doch Gottfried Mandl, der die Hofanlage 1996 vom früheren Blasnerbauern erworben hatte, konnte nicht umhin, den Hof in mühevoller Kleinarbeit wieder herzustellen.
So halt ma zam
Dazu gibt es eine schöne Geschichte, die von Nachbarschaftshilfe, Verbundenheit und Bewusstsein der Bevölkerung für die Schätze ihrer Heimat zeugt: nach dem Brand, bei dem Gott sei Dank kein Mensch Schaden nahm, zögerte Gottfried Mandl, den Hof wieder aufzubauen. Zu klar war ihm wohl, welchen Aufwand ein Wiederaufbau mit sich bringen würde. Doch Nachbarn, Freunde und Bekannte wollten ihn mit dieser großen Aufgabe nicht alleine lassen. So begann der Erste, ihm einen Quadratmeter Lungauer Schindeln zu schenken, um Ansporn und Unterstützung zur Renovierung zu leisten. Weitere folgten, bis von den benötigten 200 m² Schindeldach 170 m² bereitlagen. So konnte Gottfried Mandl kaum mehr ablehnen, das Großprojekt in Angriff zu nehmen.
Belebt und lebenswert
Das beeindruckende Ergebnis ist ein ursprünglich erhaltenes, im wahrsten Sinne des Wortes regelmäßig bespieltes Freilichtmuseum, das in seiner Art wohl ziemlich einzigartig ist.
Von Juni bis September spielt hier jeden Donnerstag die Musi und werden Gäste von nah und fern mit regionalen Schmankerln verköstigt. Man hört, der Schweinsbraten soll außergewöhnlich hervorragend sein, allerdings einer Vorbestellung bedürfen.
In jedem Eck gibt’s was zu entdecken
Neben der musikalisch untermalten Kulinarik sind noch die Sammlung an alten Traktoren zu erwähnen, die alte Schmiede und Rauchkuchl, Bauernstube, Werkzeug aus alten Zeiten, die Hauskapelle und der Troadkasten. Hier lässt sich die ursprüngliche bäuerliche Lebens- und Arbeitsweise hautnah erleben.
Der nur 80 cm schmale Balkon, den, wie so viele alte Bauernhäuser, auch der Blasnerhof aufweist, diente übrigens nicht der Aussicht oder Erholung sondern dem Trocknen von Pilzen und Kräutern.
Wandern mit Einkehrschwung
Gelegen ist der Blasnerhof, den mittlerweile schon Gottfried Mandls Sohn Florian übernommen hat, in Hintermuhr, unweit der Einmündung des Rotgüldenbaches in die Mur, auf der nördlichen Talseite auf 1300m Seehöhe. Der Besuch dort lässt sich wunderbar mit einer Wanderung z. B. zum Mur Ursprung oder zum Rotgüldensee verbinden.
Reservierung unter: +43 6477/7134
Blasnerhof Familie Mandl
Hintermuhr
5583 Muhr