Wer Fritz Messner gegenüber tritt, denkt sofort an die Sagen-Gestalt des Riesen Samson, die bei Brauchtums-Festen in der Ferienregion Lungau durch die Orte getragen wird: Mit seinen knapp zwei Metern Größe, seinem weißen Bart und einer entsprechenden Leibesfülle flößt Messner seinem Gegenüber vorerst einmal Respekt ein. Im Gespräch entpuppt sich der Sänger, Kabarettist und Autor aber als tiefgründiger Gefühlsmensch, der sich viele Gedanken über die Welt im Allgemeinen und den Lungau im Speziellen macht.
Bekannt geworden ist Messner über die Grenzen des SalzburgerLandes hinaus mit seiner Musikband “Lungauer Querschläger”, die Folk-Klänge mit gesellschaftskritischen Texten im Lungauer Dialekt verbinden. Entstanden sind die “Querschläger” im Jahr 1990 eigentlich durch Zufall: “Wir wollten eigentlich nur einmalig bei einem Benefizkonzert auftreten, das ist aber so gut angekommen, dass wir beschlossen haben weiterzumachen.” Wir, das sind neben Fritz Messner und seinem Bruder Matthias die Musiker Reinhard Simbürger, Nelli Neulinger, Thomas Binderberger und Franz Tannenberger. Seitdem hat das “Einmal-Projekt” neun CDs und DVDs veröffentlicht und ist durch ganz Österreich getourt. Wichtig ist für Messner nicht nur der musikalische Aspekt, sondern auch der Inhalt seiner Lieder: “Die Leute sollten auch die Texte verstehen, um die Inhalte der Querschläger zu erkennen.” Diese Inhalte reichen von der Kritik am Massen-Tourismus, über satirische Betrachtungen der Welt bis zu Liebeserklärungen an das SalzburgerLand und den Lungau.
Der im Jahr 1962 geborene Fritz Messner ist 1995 wieder in seine Heimat, den Lungau, zurückgekehrt: Nach seiner Matura im Jahr 1982 absolvierte er die Lehrerausbildung für Englisch und Bildnerische Erziehung in Salzburg und war für zehn Jahre als Lehrer in Schwarzach tätig. Daheim geht Messner am liebsten Radfahren oder im Wald spazieren. “Ich lese viel und schaue vor allem viel Fernsehen”, sagt Messner. Fernsehen vor allem, weil er dort Stoff für seine Kultkabarettgruppe findet: Im Jahr 2007 trat er mit seinen Kabarettisten-Kollegen Peter Blaikner und Manfred Baumann erstmals mit dem Programm “Bauer sucht Herbst” auf, dessen Titel nicht nur zufälligerweise an den Bauernherbst im SalzburgerLand erinnern soll. “Eigentlich war wieder nur ein einmaliger Auftritt geplant, der aber innerhalb von vier Stunden ausverkauft war.” Und auch dieses “Einmal-Projekt” Messners ist ein Erfolg geworden, dem mittlerweile die Programme “Waidmann sucht Heil” und “Meier sucht Verein” gefolgt sind. Und wahrscheinlich wird auch das nächste Einmal-Projekt des Lungauer Künstlers zu einem Erfolg, wenn er sich an sein Lebensmotto hält: “Wenn es drauf ankommt, mache ich was draus!”
Zum Weiterlesen: Fritz Messners „Querschläger“-Kolumne