Die Skistars gehen bei ihm ein und aus. Einige sind Freunde geworden und alle kommen jeden Winter wieder. Peter Hörl gehört zum Skiweltcup wie die Siegerehrung nach jedem Rennen. Mit dem großen Unterschied, dass er nicht im Mittelpunkt steht, nicht durch die Welt reißt und seine Arbeit in Ruhe zu Hause erledigt. Doch was macht der Pinzgauer so Besonderes, dass Skistars wie Lindsey Vonn, Marlies Schild, Michaela Kirchgasser, Maria Höfl Riesch oder Marcel Hirscher Hörls Haus fast schon als ihr zweites zu Hause bezeichnen?
Er präpariert Pisten. Nicht mehr und nicht weniger. Dafür macht er das sehr gut, so wie keiner im Winter. „Er spricht mit dem Schnee“, sagen seine Gäste. Und das auf eine einzige Art und Weise. Wenn die ersten kalten Nächte den Winter herbeiläuten, dann fängt er an seine Pisten zu produzieren. Mit Kunstschnee und mindestens einen Meter dick. Dann wird diese Schicht von ihm mit selbstgebauten Geräten vereist. Wenn es dann Neuschnee hat räumt er mit seinem Pistengerät die Piste, wie auf einer Straße, nur ein wenig steiler und glatter. Die Pistenraupe ist sein Werkzeug, dort fühlt er sich wohl, dort kennt er sich aus. Seit über 30 Jahren präpariert er Pisten, er ist sozusagen in der Pistenraupe aufgewachsen.
So sind die Pisten immer in einem perfekten Zustand. Auch wenn es geregnet hat finden die Skisportler immer perfekte Trainingsbedingungen vor. Die einen kommen gleich vom Nachbarort, so wie Marlies Schild, die anderen reisen extra durch halb Europa um hier ihr Stangentraining absolvieren zu können. So sind regelmäßig auch die großen Nationalkader in Hinterreit vor Ort.
Hier finden sie auch die Ruhe um sich auf das Wesentliche konzentrieren zu können. Peter Hörls Gasthaus ist eine Willkommene Einkehr nach dem Rennen. Er kann von hier die eine oder andere lustige Geschichte erzählen. Und es kommen jedes Jahr neue Anekdoten dazu, wie jedes Jahr neue Skifahrer den Hang besuchen und alle wieder zufrieden abreisen. So wie es Ted Ligety kurz beschreibt: „The training here in Hinterreit is awesome.“
Fotos: © Hörl