Das „Tal der Smaragde“ wird das Habachtal in Bramberg, aufgrund seines in Europa einzigartigen Smaragd-Vorkommens und Mineralienreichtums, auch genannt. Und mit ein wenig Geschick und Glück kann man selbst das „grüne Feuer“ beim Schürfen im Bach finden.
Funde mit weltweitem Ruf
Naturbelassen und wildromantisch ist das Seitental des Oberpinzgaus, mitten im Nationalpark Hohe Tauern, das für seine enormen Mineralienfunde weltweiten Ruf genießt. Für unsere Schatzsuche wählt ein Teil die gemütliche Anreise. Die Familie hat vorab den „Smaragdexpress“ gebucht – und pünktlich steigen sie am Parkplatz Habachtal in den Bus. Wir wollen erst etwas Energie abbauen und radeln teils mit Wadel-Antrieb teils auf E-Bikes hinein in dieses malerische Tal. Am Gasthof Alpenrose treffen wir alle wieder zusammen. Nicht nur die Kinder sind aufgeregt, auch bei uns Erwachsenen macht sich langsam das Schatzfieber breit. Werden wir heute steinreich? Hilfe bekommen wir von einem guten Freund – Walter Huber, der heute unser Smaragdguide sein wird. Der Mineraliensammler hat große Erfahrung bei der Suchen nach Smaragden und anderen Edelsteinen. Er nimmt uns freundlich in Empfang und rüstet uns paarweise mit Spitzhacke, Grabwerkzeug und Sieb aus. Rasch noch die in weiser Voraussicht mitgebrachten Gummistiefel angezogen und los geht es zur Leckbach Rinne.
„Hier ins Wasser kommt das Sieb, mit dem Werkzeug holt ihr euch gutes Material aus dem Bachbett und streicht es dünn übers Sieb und .. Oh… da schau her…!, verkündet Walter routiniert und deutet auf einen winzigen grün leuchtenden Splitter zwischen den Sandkörnern am Sieb. Ein Smaragd! Die Augen der Kinder leuchten und eifrig macht sich nun jeder ans Werk. Im perfekten Teamwork wird gegraben und gesichtet – und anfangs jeder vermeintlich grüne Stein als Smaragd identifiziert. Doch Walter ist überall zur Stelle und hilft mit. Schnell haben wir ein Gefühl fürs Schürfen entwickelt und schon hört man den ersten Freudenschrei: „Ein Smaragd!“ Und wirklich – ein kleiner grüner Smaragd glitzert auf der Handfläche. Die Augen der Finder glitzern nicht ebenso und angefeuert von diesem Fund vertiefen wir uns wieder in die Suche. Am Ende treibt uns nur der Hunger zurück zum Gasthof, wo wir bei einem verdienten Schnitzel stolz unsere Funde vergleichen. Walter verabschiedet sich hier von uns, denn für ihn geht es nun hinauf zur Neuen Thüringer Hütte, wo er in den nächsten Wochen dem Hüttenwirt zur Hand geht. Wer sich also die allerbesten Tipps fürs Smaragdsuchen holen will, der muss schon hinauf zu ihm auf die Hütte. Ab dem Gasthof Alpenrose sind es nur noch 3 h Wanderung auf diese Wunderschöne Hütte. Oder man leiht sich einfach am Gasthof das Werkzeug und versucht es auf eigene Faust.
Spaß und Spannung am Erlebnisweg
Zurück zum Auto geht es für die Wanderer über den wunderschönen Smaragdweg und begeistert machen sich die Kids entlang der Erlebnisstationen auf die Jagd nach dem grünen Feuer. Unterhalb der Fazenwand erzählt eine Holzfigur die spannende Sage der Venedigermandln. Entlang sprudelnder Quellen schlängelt sich der Smaragdweg durch sanftes und leicht bewaldetes Almgebiet zurück ins Tal und man erfährt auf Informationstafeln alles über die Geologie des Habachtals. Langeweile kommt hier bei den kleinen Wanderern sicher nicht auf, denn mal balanciert man über einen Steg über dem wilden Wasser der Habach, wirft einen Blick in die Klamm oder vergnügt sich im „Stein-Spiel-Garten“.
Schatzsucher-Tipps
Am Gasthof Alpenrose kann die Schürfausrüstung geliehen werden und mit etwas Geduld hat jeder die Chance, einen Samaragd zu finden. Eine kleine Wanderung hinein zur urigen Moa-Alm mit dem Ahornsee lohnt sich besonders für Käse-Freunde, die unbedingt den selbsterzeugten Bergkas kosten sollten. Am Weg zurück liegt die Enzian-Hütte, bei der man sich auf der Sonnenterrasse den Kaiserschmarren schmecken lassen kann. Müde Wanderer können natürlich auch mit dem Tälertaxi gemütlich wieder zum Ausgangspunkt der Tour gelangen (mit der Nationalpark Sommercard ist das Tälertaxi kostenlos nutzbar). Wer möchte, kann auch an einer geführten Smaragd-Schürf-Tour im Rahmen des Wildkogel Sommer-Aktiv-Programms teilnehmen.
TIPP:
Ausstellung „Smaragde & Kristalle“ in Bramberg
Diese Ausstellung ist eine wahre Schatzkammer in den Hohen Tauern und zeigt viele besonders schöne Stücke aus dem Gebiet. Gleichzeitig kann auch das Heimatmuseum Bramberg besucht werden.
Fotos: Edith Danzer, Familie Kaufmann