In einem kräftigen Rot leuchten im Herbst die reifen Aroniabeeren auf den Feldern des Zehnerhofs in Mariapfarr. Ein echter Hingucker. Und nicht nur das: Die kleinen Beeren sind ein richtiges Superfood. Dass vom Anbau bis zur Ernte aber jede Menge Arbeit dahinter steckt, davon konnten wir uns bei einem Besuch im Lungau überzeugen.
Schon alleine der Zehnerhof selber ist absolut sehenswert – und geschichtsträchtig. Immerhin gehörte er einst niemand Geringerem als dem Salzburger Erzbischof. Darauf verweisen etwa die Malereien auf dem detailgetreu restaurierten Getreidespeicher am Anwesen der Familie Schitter. Nahezu geschichtsträchtig sind auch die alten Getreidesorten, die hier auf den Feldern angebaut werden. Alpen-Dinkel, Alpen-Roggen, Nackthafer und Emmer, selbstverständlich alles in Bio-Qualität, gedeihen hier auf über 1.000 Meter Seehöhe prächtig. Zum Frühstück schwören Agnes und Rupert Schitter etwa auf den Nackthafer, der frisch zu Haferflocken gemahlen ein reichhaltig, bekömmliches und leckeres Mahl abgibt. Und das können die beiden auch gut gebrauchen. Immerhin bewirtschaften sie den Hof großteils völlig alleine.
Während Agnes Schitter früher unter der Woche alleine mit den Kindern im Lungau geblieben ist, war ihr Mann berufsbedingt in Salzburg stationiert und konnte sich – quasi im Nebenerwerb – nur am Wochenende mit seiner Arbeitskraft einbringen. Nach der Pensionierung vor einigen Jahren werkeln jetzt beide unermüdlich am und rund um den Hof. Denn, wie schon erwähnt, vor allem die kleine Aroniabeere macht jede Menge Arbeit. Im Lungau und überhaupt im ganzen SalzburgerLand gibt es nach wie vor nur diesen einen Betrieb, der Aroniasträucher anpflanzt.
Die Aroniabeere
Aber wie kamen Sie eigentlich auf die Idee, sich ausgerechnet dieser Pflanze zu widmen? Das, erzählt Rupert Schitter, ist eigentlich einem Zufall zu verdanken. Das erste zarte Pflänzchen war ein Geschenk, das im Bauerngarten schnell seinen Platz fand. Den Geschmack fanden die beiden überzeugend und schon waren die Neugierde und das Interesse geweckt. Aus der einen Pflanze, die übrigens immer noch im Bauerngarten steht, wurden Tausende. Und die lassen die Felder rund um den Hof im Herbst in einem wahren Farbenrausch erstrahlen. Doch bis es soweit war, wurde jedes Pflänzchen händisch gehegt und gepflegt. Für einen, seit 40 Jahren, überzeugten Bio-Betrieb kam ein Unkrautvertilgungsmittel nicht in Frage. Und so musste in den ersten drei Jahren von April bis Oktober nahezu täglich der ungewünschte Beiwuchs bei Wind und Wetter händisch entfernt werden. Heute sind die Sträucher zum Glück so hoch, dass ihnen das Unkraut nicht mehr viel anhaben kann.
Erntezeit
Geerntet kann zum Glück maschinell werden. Bei rund 4.000 kg pro Hektar kommt da schon eine ganz schöne Menge zusammen. Die frisch geernteten Beeren müssen dann noch weiterverarbeitet werden – zu Saft, Tee, getrockneten Beeren und Aroniapulver. Der Fantasie sind fast keine Grenzen gesetzt und Agnes Schitter ist ständig am Überlegen und Tüfteln, welche Köstlichkeit sich aus den Beeren wohl sonst noch so zaubern lassen.
Zertifizierte Produkte
Wie alle anderen am Hof produzierten Produkte, sind auch die Aroniabeeren-Erzeugnisse mit dem SalzburgerLand Herkunftszertifikat ausgezeichnet. Damit ist einmal mehr bewiesen, welch überragende Lebensmittel und Lebensmittel-Handwerker es im SalzburgerLand gibt.
Kaufen kann man die Produkte vom Zehnerhof übrigens vorort ab Hof oder ganz bequem über den Onlineshop.
Rupert und Agnes Schitter
Zankwarn 4
5571 Mariapfarr
T: +43 6473 8216
agnes.schitter@zehnerhof.at
www.zehnerhof.at