Sie ist ein Kleinod unter Salzburgs Kirchen und liegt in landschaftlich beeindruckender Lage über dem Salzachtal – das „Buchbergkircherl“, wie es von Einheimischen auch liebevoll genannt wird.
Bereits um 1000 wurde das sakrale „Kircherl“ am Buchberg urkundlich erwähnt und hatte viele Jahrhunderte überregionale Bedeutung durch ein Jahrmarktsrecht. Sie gehört zu den eindrucksvollsten spätmittelalterlichen Filialkirchen des Bundeslandes. Seit 2015 wurde die Buchbergkirche – mit Unterstützung zahlreicher ehrenamtlich helfenden Händen – schrittweise wieder renoviert und erstrahlt nun im neuen Glanz.
Nicht nur Andreas Goldberger, sondern viele zahlreiche andere Prominente haben sich dort ihr „Ja-Wort“ gegeben. Die Kirche ist neben ihrer kunsthistorisch großen Bedeutung auch ein beliebter Raum für religiöse Feiern und dazu Ruhe- und Kraftplatz für Ausflügler*innen oder Pilger*innen. Diözese, Land Salzburg, Bund und Spendenbeiträge haben mit rund einer Dreiviertel-Million Euro zur erfolgreichen Innen- und Außenrestaurierung beigetragen.
Renovierung mit Materialien aus der Region
Der Fokus der etappenweisen Renovierung lag auf der Innenrestaurierung, einer Substanzsicherung und einer ästhetischen Verbesserung. Gert Furtmüller und Leonhard Stock, die Pfarrkirchenrats-Obmänner dazu: „Seit 2015 wurde die Kirche etappenweise generalsaniert. Zuerst bekamen das Kirchendach und der Turm neue Lärchenschindeln. Zum Abschluss wurden der Glockenstuhl und die Glockenläutanlage saniert und die beiden historischen Glocken gereinigt. In einem weiteren Schritt erfolgte die Außen- und Innenrestaurierung. „Bei der neuen Außenfassade wurde großes Augenmerk auf die wertvollen Fresken gelegt.“ Der historische Glockenturm ist ein eigenes Juwel der Kirche. Knapp hundert Umdrehungen mit der Handkurbel sind nötig, um das Turmuhrwerk für 24 Stunden in Bewegung zu setzen. Zwischen dem 16. und 17. Jahrhundert ist die Konstruktion entstanden und gehört somit zu den ältesten, erhaltenen Exemplaren im SalzburgerLand. Restaurateur Michael Neureiter war für die Renovierung verantwortlich; sie ist noch nicht zur Gänze abgeschlossen.
Neuer Altar aus Kalkmarmor
Im Inneren der Kirche zieht der neue Steinaltar die Blicke auf sich: Aus einem 35 Tonnen schweren Kalkmarmorstein schuf man ein ansprechendes Schmuckstück: Der Stein für den Altar stammt von einem Grundstück (Arlstein) am Buchberg. Dieses gehört Leonhard Stock, der sich seit 1987 in der Pfarrgemeinde engagiert. „Der Koloss schaute anfangs auf einer Fläche von zwei Quadratmetern nur etwa 20 cm aus dem Feld heraus“ erklärt Gert Furtmüller, der im Brotberuf Geologe ist. „Der Stein dürfte bereits in der Eiszeit auf den Gletscher gefallen sein und ist beim Abschmelzen liegen geblieben. Er ist von Magnesit- und Dolomitbändern durchzogen und etwa 420 Millionen Jahre alt.“
Er wurde mittels Bohrwerkzeug und Treibmittel so zerlegt, dass die Einzelteile manövrierbar waren. Beim Zerlegen legten die ehrenamtlichen Helfer besonderes Augenmerk darauf, Blöcke zu erhalten, die in Form und Aussehen für eine bildhauerische Altargestaltung ein möglichst großes Maß an künstlerischer Freiheit zulassen. Er musste vor allem fest und bleibend sein“, betont Stock.
Feste feiern im Kircherl
Die Freude aller Beteiligten, dass die wichtigsten kirchlichen Feste im Jahreszyklus am Buchberg wieder würdig gefeiert werden können, ist groß. Pilger*innen und andere Interessierte haben die Möglichkeit einer Besichtigung nach Kontakt mit der Pfarre Bischofshofen. Aber auch bei fixen Festen wie bei der Bergweihnacht am 1. Jänner, bei Maiandachten, am Prangertag (Fronleichnam) oder bei einem jährlich veranstalteten „Tag der offenen Tür“ sind Besucherinnen und Besucher herzlichst willkommen!
@ Bilder: Maria Riedler, Leonhard Stock