Die relativ junge „Königstour“ zählt mit ihren 32 Kilometern zu den schönsten und längsten Skirunden in den Alpen. Herausfordernd, abwechslungsreich und beschaulich zugleich verspricht sie geadelten Skigenuss im SalzburgerLand, der Heimat von Marlies und Bernadette Schild. Mit ein bisschen Glück trifft man die beiden Skistars beim Training oder auf der Hütte: Denn auch sie schätzen königliche Pistenverhältnisse.
So ein Schmankerl vor der Haustüre! Ich muss dringend in diese Winterurlaubswelt. Nicht nur, weil die Skiregion Hochkönig mit ihrer „Königstour“ zum innovativsten Tourismusprojekt gekürt, vom ADAC zum „Top Aufsteiger“ erklärt und mit königlichen Sternen von „Skiresort.de“ und „alpensicht.com“ bedacht wurde. Schließlich hat das Salzburger Skigebiet mit den Bilderbuchdörfern Dienten, Maria Alm und Mühlbach und den neuen Liften das große Ganze möglich gemacht: Komplett „ohne“ Skiabschnallen und langen Wartezeiten geht es auf 32 königlichen Kilometern und 6.700 Metern Höhenunterschied einmal rundherum. Faszinierend: Im Internet lässt sich die gesamte Königstour schon mal als Adlerflug auf der 3D-Reality-Map samt Höhenprofil verfolgen.
Ein krönender Skitag
Entspannt und ohne Warten bekomme ich an diesem Samstag in Maria Alm an, meinem Startpunkt fürs Runden-Cruisen. Herrlich der Ausblick vom 1.900 Meter hohen Aberg, dem ersten von fünf Gipfeln auf meiner Tour. Mit Großglockner, Kitzsteinhorn und Großvenediger im Rücken geht es zum Einfahren auf fast einsamer Piste nach Hintermoos. Die gelbe Königsrunden-Beschilderung zeigt mir den Weg und schon wenig später schaukle ich mit der Sinalco 8er-Kabinenbahn auf den 1.634 Meter hohen Gabühel mit sanften Sonnenhängen und imposantem Hochkönig direkt gegenüber: Die 2.941 Meter dieses mächtigen Gebirgsstocks überragen alle anderen Gipfel der Region, auch die des wild-gezackten Steinernen Meers. Gekocht wird, was Brauch ist Selbst im Liegestuhl vor der Bürglalm kann ich den königlichen Anblick genießen. Die Hütte gehört zum „Hüttenhockerweg“ der Via Culinaria durch das SalzburgerLand. „Gekocht wird, was Brauch ist“, sagt Wirtin Gabi Bürgler: Polentasuppe etwa, Germknödel, Pinzgauer Kasnockn. Alleine wegen des „Moar in der Pfoad“, den Gabi mit Haubenkoch Jürgen Vigne vom Restaurant Pfefferschiff neu aufgepeppt hat, muss ich mir diese Adresse merken.
Auf weiten, top-präparierten roten und blauen Pisten schmecken mir jetzt die Ski-Schmankerln Richtung Mühlbach, die auch Slalom Weltmeisterin und Weltcup- Siegerin Marlies Schild und ihre Schwester Bernadette lieben: Carving Vollgas vom 1.921 Meter hohen Schneeberg, knackig Turns auf der KingsCab-Abfahrt und Schussfahrten durch stille Wälder. Mal sehen, vielleicht treffe ich ja die beiden einheimischen Stars, die für den SC Dienten starten? Ab Mühlbach, dem Umkehrpunkt, orientiere ich mich jetzt an orangen Richtungspfeilen. Kollmannsegg und Wastlhöhe sind die nächsten Gipfel samt Traumkulissen von Dachstein und Tennengebirge.
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Dank Pisten-App und Hüttenempfehlungen auf meiner Auffahrt im KingsCab, Österreichs erster Seilbahn mit wireless LAN, entscheide ich mich für ein spätes Mittagessen in der Steinbockalm. Mit modernem Almlounge-Stil ist sie auf dem Gabühel einer der Lieblings-Stopps der Schild-Schwestern. Wohlig von den Kasnockn im Pfandl, Livemusik und Kaminfeuer aufgeheizt, düse ich die mit 4,2 Kilometer längste Abfahrt der Runde nach Hintermoos. Und frage mich mit brennenden Oberschenkeln: Wie schnell waren denn die drei einheimischen Jungs, die die Königsrunde gleich dreimal an einem Tag geschafft haben? „Gute Skifahrer sind drei Stunden unterwegs – ohne Einkehrschwung“, sagt Sebastian Nadeje, Marketingleiter der Bergbahnen Hochkönig. „Keine Piste oder kein Lift muss dazu zweimal benutzt werden, und selbst schwarze Pisten werden – ideal für Familien und Anfänger – umfahren.“
Lieber genieße ich jetzt noch einen der beheizten Sessellifte, flitze in der Abfahrtshocke Richtung Maria Alm, um nicht die letzte Gondel zu verpassen. Und dann ist das nahtlos zusammenhängende Skigebiet ganz ohne ewiges Studieren von Pistenplänen erobert. Auch wenn ich der Skikönigin Marlies Schild nicht begegnet bin: Der Hochkönig gehört mit seiner Königstour längst zum Reigen der großen Skirunden.
Königs-Tipp
Fun für Aufgeweckte ist das Skikeriki mit den Großarler Bergbahnen samt frisch präparierten Pisten, menschenleeren Hängen, aufgehender Sonne und kräftigem Frühstück. Wann? Jeden Mittwoch um 7.15 Uhr beim Einstieg der Panoramabahn. Infos auf www.grossarltal.info/skikeriki.
Teuflisch clever ist der Leistungstest „Gasteiner Skiteufel“. Kids und Erwachsene lassen sich bei Einzel- oder Gruppen-Skistunden von Skilehrern beurteilen, wie gut Pisten-, Buckel- und Variantenfahren klappen, wie kontrolliert Riesentorlauf und Abfahrten sind und welches Gelände- Know-how vorhanden und abrufbar ist. Es locken Gold-, Silber- oder Bronze-Award, (Junior-) Skiteufel-Ausweis und eine Anstecknadel, www.skiteufel.at.
Über die Autorin: Weite Pisten statt Geländeritte – für die Reportage musste Autorin Beate Hitzler auf ihren geliebten Tiefschnee verzichten. Und war vom Umrunden samt Pistenqualität überrascht: „Mehr geballte Pistenpower geht nun wirklich nicht!“
Ein „weltmeisterlicher“ Logenplatz für Salzburger Slalom-Spezialistinnen: Marlies und Bernadette Schild in der Skiregion Hochkönig.
Einkehrschwung mit Blick aufs „Steinerne Meer“.
Die Steinbockalm liegt auf dem „Genussweg für Skihüttenhocker“ der Via Culinaria.
Fotocredits: © Hochkönig Tourismus, SalzburgerLand Tourismus GmbH