Seit vielen Jahren kämpft Erwin Thoma für mehr Nachhaltigkeit im modernen Bauwesen und fertigt weltweit erfolgreich seine speziellen Holzhäuser an.
Lange schon weiß man, dass es nicht nur das Zirbenholz ist, das nachweislich positive Auswirkungen auf unseren Körper hat. Holz ist gesund und Holz stärkt das Immunsystem und verbessert den Schlaf. „Wenn wir uns mit Holz umgeben“, sagt Erwin Thoma, „so stellt sich unser Körper auf Erholung um.“ In seinem Firmensitz in Goldegg sind wir komplett von Holz umgeben und das Raumklima ist sehr angenehm. Holz dämmt, schirmt Hochfrequenzstrahlen ab, ist atmungsaktiv und auch winddicht, zählt Erwin Thoma auf. Er muss es wissen, denn Thoma gilt als der Holzexperte Salzburgs und landete u.a. mit seinen Büchern „Die geheime Sprache der Bäume“ oder „Die sanfte Medizin der Bäume“ bereits Bestseller.
Holzhäuser in 33 Ländern der Erde
Erwin Thoma kämpft für mehr Nachhaltigkeit im modernen Bauwesen. Er fertigt seit vielen Jahrzehnten weltweit erfolgreich Holzhäuser an. In der 1998 patentierten, leimfreien Vollholzbauweise Holz-100 sind mittlerweile rund 2.500 Thoma-Häuser in 33 Ländern der Erde entstanden. Seine Häuser sind energieautark und kommen ganz ohne Dämmstoffe aus.
Vollholz garantiert gesunde Umgebung
Erwin Thoma hat weltweit schon viel gebaut – vom Rathaus der holländischen Stadt Venlo bis zum Kindergarten im bayerischen Abensberg. Er errichtet mit seiner Holz-100-Technologie auf vielen Kontinenten Bauobjekte.
Die Initialzündung für die Gründung seines Unternehmens erfolgte, als die Kinder schulpflichtig wurden. Thomas Familie bezog in St. Johann (Pongau) ein Einfamilienhaus. Doch bald bekamen die zwei Söhne schwerste Atembeschwerden, wahrscheinlich ausgelöst durch toxische Gase von Spanplatten. Thoma riss die Spanplattenböden heraus und ersetzte sie durch Massivholzböden, was zur sofortigen Gesundung der Kinder führte. Thomas Erkenntnis: Nur Vollholz garantiert eine gesunde Umgebung.
Chemiefreies Bauen mit Holz
Sein Konzept „Holz-100“ ist ein Massivholz-Bausystem aus naturreinem, mondphasengeschlägertem, heimischem Nadelholz aus nachhaltiger Forstwirtschaft, frei von Holzschutzmitteln und Leim. Energieautarke Holzhäuser, „abfallfrei und zu hundert Prozent wieder verwertbar“, so Thoma. Der international erfolgreiche Unternehmer, Förster, Ingenieur, Forscher und Autor: „Die Stadt muss werden wie der Wald, eine Rohstoffreserve. So kann die nächste Generation bereits die Hälfte des benötigten Materials aus dem Rückbau gewinnen und muss es nicht aus dem Wald holen. Wenn mein Großvater mit einfachem Werkzeug ein Haus oder einen Stadel gebaut hat, dann hat er etwas wirklich Wertvolles geschaffen. Wenn man so ein Haus heute abreißt, bekommt man für das Altholz doppelt so viel wie für neues Holz. Doch unser Bauen mit Holz muss chemiefrei werden, nur dann ist es für die nächsten Generationen tauglich. Der Hausbau ist derzeit der größte Müllproduzent.“
Was wir von den Bäumen lernen können …
In seinen Büchern, u. a. „Strategien der Natur“ (2019) und zuletzt „Der Weg des Kirschbaums“ (2023) entführt er in eine Welt, die vielen fremd geworden ist. In „Der Weg des Kirschbaums“ beschreibt er ein funktionierendes Natursystem, von dem das ganze Jahr über unzählige Lebewesen profitieren. Für den Goldegger ist es das ideale Modell, um eine Umkehr von unserem wettbewerbsorientierten Wirtschaften zu fordern. „Das oberste Ziel jeder wirtschaftlichen Tätigkeit in unserer sogenannten freien Marktwirtschaft ist es ja, damit so viel Geld und Macht einzusammeln, wie es nur geht. Wenn das gelingt, wird es Erfolg genannt“, schreibt Thoma. „Das oberste Ziel des Kirschbaums ist es, alle Lebewesen zu unterstützen und nicht Macht und Geld für sich alleine anzuhäufen. Dadurch wird auch er von allem Leben unterstützt.“ Wer so einen Kirschbaum im Jahresverlauf beobachte, „der kann es drehen und wenden, wie er will. Es bleibt dabei, dass der Baum auf eine andere Strategie setzt als wir Menschen. Er ist weder sparsam noch effizient. Vielmehr zeigt er sich als überaus gastfreundlich.“
Bäume fördern Leben
Es ist ein eindringlicher Aufruf, im Sinne der Gemeinschaft zu handeln: „Unser bisheriger Lebensstil ist auf Ausbeutung und Zerstörung des Planeten aufgebaut. Doch wir haben nur diese eine wunderbare Erde. Eine zweite gibt es nicht.“ Das Beispiel Kirschbaum zeige: Mit allem, was er tut, fördert er das Leben. Bäume seien überhaupt im harten Wettkampf untereinander „unglaublich fair und hilfsbereit. Es geht für sie wirklich ums Überleben, trotzdem reagieren sie bei Bedrohungen stets gemeinsam. Im Notfall helfen sie immer dem in Bedrängnis geratenen Nachbarn, um gemeinsam das Unheil abzuwenden. Wenn zum Beispiel ein Schwarm Borkenkäfer angreift, hören alle trotz des Wettbewerbes auf zu wachsen und produzieren zunächst einmal gemeinsam Abwehrstoffe gegen die Angreifer. Ähnliches sehen wir bei bedrohlicher Wasserknappheit. In beeindruckender Gemeinsamkeit informieren sich die Bäume gegenseitig über ihre noch vorhandenen Wasservorräte. Sie tun das mit einem internetähnlichen Informationssystem im Waldboden.“
Die Krisen der Gegenwart bergen die Chance, unsere Gesellschaft grundlegend zu verändern. Weg von dem Streben nach immer mehr Wachstum, hin zu einem gemeinschaftlichen Wirtschaften. Wie das gelingen kann, veranschaulicht Erwin Thoma anhand eines funktionierenden Ökosystems: Intelligenz und Bildung sind hier dezentral organisiert, Wertstoffe werden in den Kreislauf reinvestiert, Schwächephasen werden im Kollektiv überstanden. Ein eindringlicher Aufruf, im Sinne der Gemeinschaft zu handeln, statt noch mehr Geld und Macht anzuhäufen.