Die Lammer zählt zu den schönsten Flüssen Salzburgs. Sie durchfließt sanfte Augebiete und eine enge Klamm mit abenteuerlichem Triftsteig. Wir haben uns auf Wanderschaft begeben – von der Quelle bis zur Mündung.
Die Lammerquellen entspringen am südlichen Rand des Tennengebirges. Dann umfließt die Lammer den Gebirgsstock in großem Bogen. Über ihren Ursprung gehen die Meinungen auseinander. Die einen vermuten, dass die Quelle in der Aualm, in der Nähe des ehemaligen Truppenübungsplatzes in St. Martin, aus den Felsen des Tennengebirges sprudelt. Andere wiederum vermuten, dass der Fluss ein Stück unterhalb erstmals aus dem Boden quellt. Hier weisen auch eine kleine Bank und eine alte Holzbrücke auf den Lammerursprung hin. Das Quellwasser sprudelt vor allem nach der Schneeschmelze oder nach starken Regenfällen aus vielen Löchern und Spalten. Für Kinder ein wunderbarer Abenteuerspielplatz. Sie stauen das kleine Gewässer, sammeln Steine und Blätter.
Von der Quelle bis zum Fluss
Danach bahnt sich die Quelle ihren Weg durch den Dschungel dichten Auwald. Andere Quellen strömen hinzu. Die Lammer wird zum Bach. Sie gräbt sich ihren Weg durch harten Fels und sanfte Wiesen nach Annaberg-Lungötz. Danach zwängt sich der Fluss durch die Strubklamm Richtung Abtenau. Es folgen sanfte Augebiete und saftige Wiesen. Aus dem Bach wird ein Fluss. Im Bereich Voglau zieht die Lammer jedes Frühjahr zahlreiche Kajakfahrer und Rafter an. Die Voglauklamm stellt eine erste Herausforderung für die Wildwassersportler dar. In Scheffau angekommen, hat der Fluss genügend Platz und fließt ruhig dahin. Dann wird es spannend und eng: In den „Lammeröfen“ zwängt sich das Wasser durch eine rund einen Kilometer lange Felsgasse. Auf gesicherten Steigen staunen Besucher über die steil aufragenden, bizarren Felsformationen und über das brodelnde, zischende und sprudelnde Wasser.
Ein Paradies für Fliegenfischer und Fossiliensammler
Nach den „Lammeröfen“ wird das Tal in Scheffau weit. Schotterinseln und Kiesbänke begleiten den Fluss. Sie locken jeden Sommer zahlreiche Einheimische und Gäste zum Baden, Grillen und Chillen ein. Zudem ist die Lammer ein Eldorado für Fliegenfischer, weil sie zu den schönsten, naturnahen Flüssen Salzburgs zählt. Für Steine-Sammler ist die Lammer ebenfalls ein Paradies. Wer genau hinsieht kann versteinerte Muscheln, Korallen und Schnecken finden. Die schönsten Steine sind bunte Lias- und Triasformationen und circa 150 bis 200 Millionen Jahre alt. In Golling hat die gut 40 Kilometer lange Lammer das Tennengebirge umflossen und mündet in die Salzach.
Fotos © Christine Fröschl