Wie ein Juwel thront sie mitten im Ort, im Schatten des sagenumwobenen Untersbergs. Die Marienwallfahrtskirche zu „Unserer Lieben Frau“ in Großgmain ist eine der ältesten und kunstvollsten Wallfahrtskirchen des SalzburgerLandes. Seit Jahrhunderten pilgern Menschen hierher, um Segen und Hilfe zu erbitten.
Die Marienwallfahrtskirche zu Unserer Lieben Frau liegt pittoresk eingebettet mitten im Ortszentrum von Großgmain, nur wenige Meter von der bayerischen Staatsgrenze entfernt. Seit vielen hundert Jahren ist sie spiritueller und auch kultureller Anziehungspunkt für Pilger aus aller Herren Länder. 1136 wird die Kirche der Gnadenmutter „auf der Gmain“ erstmals erwähnt, 1395 wird die Skulptur Krönung Mariens installiert, die heute auf dem Aufsatz des Hochaltars steht. Diese Steingussmadonna wird seit dem 15. Jahrhundert als wundertätig verehrt. In ihrer linken Hand trägt die Madonna das Jesuskind, das mit beiden Händen einen Apfel hält. Einen genaueren Blick lohnen auch die beiden prächtigen Wundertafeln im Inneren der Kirche, die aus dem Jahr 1513 stammen. Sie erzählen von den Gebetserhörungen, die durch die Gebete an die Heilige Maria zustande gekommen sind.
Die Brunnenmadonna mit den zwei Gesichtern
Wir starten unseren Rundgang beim schönen Brunnen auf dem Platz vor der Kirche. Aus dem Jahr 1693 stammt die sogenannte Brunnenmadonna, die als große Himmelsfrau den Mond zu ihren Füßen hat und die Sterne um ihr Haupt. Wir umrunden den Brunnen einmal um die Doppelgestalt zu sehen – Maria schaut auf der einen Seite in Richtung Erde, auf der anderen Seite in Richtung Himmel. Das symbolisiert, dass Maria sowohl gnadenempfangende als auch gnadenspendende Mutter ist.
Harmonie und Schönheit: der Marienheilgarten
Wir schlendern weiter, um die Kirche herum und durch den gepflegten Friedhof bis zu einer kleinen schmiedeeisernen Tür, hinter der der berühmte Marienheilgarten liegt. Dieser ist übrigens 19 Meter breit und 38 Meter lang, also doppelt so lang. Er besteht aus zwei Kreisen – in der Mitte des einen steht die Marienstatue, in dem anderen liegt der Untersbergstein – die durch gekreuzte Wege miteinander verbunden sind. Der Marienheilgarten ist ein Kraft- und Gnadenort und steht jedem offen. Die Idee und Konzeption zu diesem besonderen Natur-Kunst-Garten stammt von dem Großgmainer Pfarrer Herbert Josef Schmatzberger. Wir flanieren durch den schönen parkähnlichen Garten, bis wir vor der Sophia-Maria stehen. Die Maria in der Wallfahrtskirche wird als Mutter Gottes verehrt, die Maria im Heilgarten steht als Sophia-Maria für die Mutter der gesamten Schöpfung. Wunderschön erhaben steht sie auf ihrem steinernen Sockel. Rundherum um die Statue der Sophia-Maria blüht und gedeiht das Leben: bunte Blumen, würzig-duftende Heilkräuteräuter und saftig-grüne Pflanzen sind rund um den Untersbergstein arrangiert. Doch dieses Arrangement wurde keineswegs dem Zufall überlassen. Vielmehr wurden die Blumen und Kräuter nach dem Horoskop des Einweihungsdatums am 15. August 2001 um 10.30 Uhr angeordnet. Mehr über die Zahlenmystik des Marienheilgartens findet sich übrigens auf der Website des Großgmainer Marienheilzentrums.
Der mystische Untersbergstein
Wir verbringen einige Zeit an der Statue der Sophia-Maria, bewundern die Blumen, schnuppern an den Kräutern und genießen die Ruhe. Später wandern wir über den gekreuzten Weg zum Untersbergstein, der sich in dem Kreis gegenüber der Marienstatue befindet. Übrigens: Die gekreuzten Wege sollen den Übergang von der irdischen Macht über das Kreuz zur göttlichen Liebe symbolisieren. Der Untersbergstein befindet sich auf einem starken Kraftfeld und wirkt als Menhirstein.
Ein Gebet für Maria
Seit Jahrhunderten pilgern die Menschen nach Großgmain, zur Marienwallfahrtskirche. Sie kommen in der Hoffnung, dass Maria keine ihrer Bitten abschlagen kann. Diese Überzeugung bringen sie in einem Gebet zum Ausdruck – in dem des heiligen Bernhard:
„Gedenke gütigste Jungfrau Maria,
man hat noch nie gehört,
dass Du jemand verlassen hättest,
der zu Dir seine Zuflucht nahm,
Dich um Deine Hilfe anrief
und um Deine Fürbitte anflehte.
Von solchem Vertrauen beseelt,
eile ich zu Dir, Du Jungfrau und Mutter,
zu Dir komme ich, vor Dir stehe ich da als elender Sünder,
Mutter des ewigen Wortes, verschmähe doch meine Worte nicht,
sondern höre mich an und erhöre mich gnädig. Amen.“
Fotocredits: christina-schreibt