Sommerfrische hat im Salzkammergut eine lange Tradition. Seit Jahrhunderten löst die Region zwischen glitzernden Seen, grünen Hügeln und felsigen Bergen SeenSucht bei den Menschen aus. Auf unserer Sommerfrische-Tour verschwimmt die große Vergangenheit mit einer aktiven, mehrtägigen Tour von See zu See. Ein außergewöhnliches und einzigartiges Erlebnis zu Fuß, am Fahrrad und sogar im Kajak.
Vier Seen, wunderschöne Gipfel und ein langes Abenteuer. Das ist unsere Sommerfrische von See zu See. Beginnend am Fuschlsee, führt die Route über den Wolfgangsee und Mondsee bis an die Nordspitze des Attersees. Auf dieser Tour kann man zu Fuß, an Bord der Linienschifffahrt, in der Zahnradbahn, am Bike und schließlich im Kajak unterwegs sein. Wir haben die Zimmer vorab gebucht, Fahrräder und Kajaks stehen bereit und das mitgebrachte Gepäck wird von Unterkunft zu Unterkunft weitergeliefert.
Vom Fuschlsee zum Wolfgangsee
Dort, wo smaragdgrünes Wasser auf tiefblauen Himmel, satte Wälder und Wiesen auf schroffe, graue Bergspitzen treffen, beginnt eines der größten Abenteuer des Sommers. Nach einer gemütlichen Nacht in einer der hübschen Pensionen in Fuschl am See werden die Rucksäcke erstmal gepackt, das Gepäck für den Transport vorbereitet und die Wanderschuhe fest zugebunden. Doch bevor diese wirklich zum Einsatz kommen, wartet erst einmal die Fuschlerin auf die Sommerfrischler. Die Zille, die regelmäßig zwischen der Fuschler Promenade und der Schlossfischerei beim Schloss Fuschl am anderen Ende des Sees verkehrt, ist einzigartig und eine Fahrt ist ein Muss bei jedem Besuch. Majestätisch gleitet das Holzboot über das Wasser, vorbei an hübschen Häusern und ersten Badegästen in den vielen versteckten Buchten. Was für ein wunderbares Panorama sich einem hier draußen auf die umliegende Bergwelt eröffnet. Auch die Spitze des Schafbergs taucht hinter den Hügeln auf. Ein Berg, der auf der Rundreise noch eine große Rolle spielen wird. Nach ca. einer halben Stunde erreicht man das erste Zwischenziel und marschiert mit Blick auf das majestätische Schloss los. Entlang des Fuschlseerundweges geht es wandernd nach Fuschl am See und dann weiter über die Rumingmühle und den Sulzberg nach St. Gilgen am Wolfgangsee, wo man die zweite Nacht verbringt.
So wie gestern, beginnt auch der heutige Tag nach einem ausgiebigen Frühstück auf dem Wasser. Tag zwei gehört eher zur gemütlicheren Seite. Was für eine Wohltat. Mit dem Linienschiff geht es über den Wolfgangsee nach St. Wolfgang. Nach einem ausgiebigen Spaziergang, dem obligatorischen Sprung ins Wasser und einem Mittagessen im legendären ‚Weißen Rössl‘ wartet auch schon die Bahn hinauf auf den 1.782 Meter hohen Schafberg. Unweit der Bergstation liegt das Hotel Schafbergspitze, wo auch schon wieder das Gepäck auf einen wartet. So wie vieles im Salzkammergut steht die Geschichte der Zahnradbahn in enger Verbindung mit der Liebe des Kaisers Franz Josef zu dieser Gegend und der rasch aufkeimenden Sommerfrische. Musste ‚die Herrschaft’ anfänglich noch mit Sesselträgern über den Kaiser Franz Josef Reitweg zum 1862 – 1864 erbauten Hotel Schafbergspitze, übrigens dem ersten Berghotel Österreichs, getragen werden, so eröffnete man am 1. August 1893 feierlich eine Bahn, die den Aufstieg wesentlich erleichterte. Direkt vom Ufer verläuft die Strecke noch heute auf knapp sechs Kilometern über die Schafbergalm zum Gipfel und eröffnet den Passagieren ungeahnte Blicke über das Salzkammergut.
Vom Mondsee zum Attersee
Auch wenn es noch so gemütlich in den Federn ist, sollte man am nächsten Tag unbedingt früh aufstehen. Schließlich wartet die längste und auch anstrengendste Etappe auf die Sommerfrischler. Zu Fuß geht es den Berg hinunter nach Winkl zwischen Wolfgang- und Mondsee. Weiter geht es entlang des Salzkammergut-Weitwanderwegs zum Mondsee, mit den Orten St. Lorenz und Schwarzindien. Für alle, die noch nie am Mondsee waren: ja, dieser Ortsteil am Mondsee heißt wirklich so! Zu ihrem Namen kam er vor rund 130 Jahren, als die Sommerfrischler die einheimische Jugend ob ihrer Sonnenbräune scherzhaft Schwarzindianer nannten. Einige Jahre später wurde die Ortschaft dann offiziell Schwarzindien genannt und der Rest ist, wie man so schön sagt, Geschichte. In Mondsee wird dann wieder einmal ein neues Zimmer bezogen, bevor man den schmucken Ortskern mit der Basilika unsicher macht. Weltberühmt wurde diese übrigens im Jahr 1965, als sie im Film ‚Sound of Music’ in den Hochzeitsszenen zu sehen war.
Am nächsten Morgen werden die Wanderschuhe gegen die Fahrräder getauscht und es geht entlang des Sees zum Attersee. Nach einer gemütlichen Nacht in Seewalchen, ganz im Norden des größten Binnensees Österreichs, paddelt man in Kajaks durch das herrlich türkise Wasser und macht sich auf die Spurensuche nach Gustav Klimt und den Pfahlbausiedlungen. Ein würdiger Abschluss eines unvergesslichen Abenteuers.
alle Bilder: Peter Zeitlhofer/ Salzkammergut Tourismus-Marketing GmbH