Kaum klettern die Temperaturen nach oben und die ersten Knospen sprießen aus den Zweigen der Bäume, sieht man sie wieder überall im SalzburgerLand. Die Rede ist natürlich von der Lederhose. Egal ob kurz oder als Kniebundhose, erfreut sie sich ungebrochener Beliebtheit bei jung und alt. Doch wie sieht sie aus, die typisch Salzburgerische? Und wo kommt sie her? Eine kurze Spurensuche…
Eine kleine Geschichte der alpenländischen Lederhose
Die Geschichte der alpinen Lederhose reicht bis ins 18. Jahrhundert zurück. Ihren Ursprung hat sie in der Kleidung von Bauern und Viehzüchtern. Diese trugen robuste Sachen aus Leder, um sich vor dem rauen Klima und der harten Arbeit zu schützen. Zuerst war da die Kniebundhose, die bis knapp unter das Knie reichte. Damals wurde sie noch ausschließlich von Männern getragen. Im Laufe der Zeit entwickelten sich daraus verschiedene Varianten wie zum Beispiel die ‚kurze Lederhose‘. Das Leder stammte damals von domestizierten Tieren, da die Jagd nach Wildtieren dem Adel vorbehalten war.
Im 19. Jahrhundert wurde das Leder dann immer mehr von Loden verdrängt und die kurze Arbeitshose geriet mehr und mehr in der Vergessenheit. Nachdem man damals noch der Überzeugung war, die Lederhose sei eine ‚uralte‘ Tracht der Alpen, gründeten sich erste Trachtenvereine, um dem gänzlichen Verschwinden entgegenzuwirken. Ursprünglich als Kleidung für die Arbeit gedacht, wurde die Lederhose plötzlich auch bei festlichen Anlässen wie Hochzeiten und anderen Feiern getragen. Dabei waren viele Menschen anfänglich alles andere als begeistert und die sogenannten Kniehösler wurden von der Kirche sogar von Prozessionen ausgeschlossen. Bis 1913 wurden die ‚Kurzhosenvereine‘ als sittenwidrig eingestuft.
Heute ist die Lederhose nicht nur bei uns, sondern auch im restlichen Österreich, Bayern und der Schweiz ein Symbol für Heimatverbundenheit und Tradition. Sie wird gern und oft zu festlichen Anlässen wie Volksfesten, Hochzeiten und anderen traditionellen Veranstaltungen getragen und gilt als Ausdruck des Stolzes auf die eigene Kultur und Tradition.
Die Salzburgerische
Die Salzburger Lederhose ist eine besonders hochwertige und aufwändig gearbeitete Variante der österreichischen Lederhose. Traditionell ist sie aus sämisch-gegerbtem Hirschleder per Hand gefertigt und ist oft in dunklen Brauntönen gehalten. Sie ist mit aufwändigen Stickereien verziert, die Blumen, Ranken und Tiermotive darstellen. Die Stickereien sind meist in dunklem Grün oder Weiß gehalten und sind sehr filigran und detailreich. Die Knöpfe werden aus Hirschhorn gefertigt und können ebenfalls aufwändig verziert sein. Der Bund ist mit einem Steg versehen, der als Hosenträgerknopf dient. Die Salzburger Lederhose hat in der Regel keine aufgesetzten Taschen, sondern eine versteckte Tasche im Vorderbereich.
Nachdem die echte Salzburger Lederhose mit viel Aufwand per Hand und nur mit besten Materialien gearbeitet wird, hält sie viele Jahrzehnte lang und wird oft von Generation zu Generation weitergegeben. Kennern genügt ein Blick, um zu erkennen, aus welcher Region der Träger genau stammt.
So lässt sich zum Beispiel allein durch die Farbe der Nähte erkennen, ob jemand aus Salzburg kommt. Typisch für eine heimische Lederhose ist ein weißer Stick, während in anderen Regionen andere Farben verwendet werden. Für den Pinzgau spricht wiederum die Schnürung am Beinabschluss und die sogenannte Tellernaht, die sich in einem Halbkreis über das Gesäß zieht.