‚Höher, schneller, weiter‘ – auch wenn diese Devise hier bei uns im SalzburgerLand auf wenig Gegenliebe stößt und wir uns lieber auf Qualität als auf Quantität konzentrieren, so könnte sie zur Schlossalmbahn in Bad Hofgastein besser nicht passen. Denn was seit 1. Dezember 2018 bis zu 3.000 Personen komfortabel auf den Bergbefördert, kann man ohne Übertreibung als eine der modernsten Liftanlagen des Alpenraumes bezeichnen.
Wir schreiben den 2. April 2018. Ein Tag, an dem nicht jedem zum Feiern zumute gewesen sein dürfte. Denn an diesem Ostermontag führ die ‚Standseilbahn Schlossalm 1‘ zum allerletzten Mal hinauf zur Mittelstation und schloss damit ein liebgewonnenes Kapitel in der Historie Gasteins. Eröffnet wurde sie nach 14-monatiger Bauzeit am 20. September 1964 von Bundespräsident Dr. Adolf Schärf. Fast 55 Jahre lang legten schier unzählbar viele Wintersportler die erste Etappe hinauf auf die Schlossalm in ihr zurück. Und auch wenn man in Gastein behutsam mit der Geschichte umgeht und den Wert der Nostalgie zu schätzen weiß, wurde es Zeit für etwas Neues.
Alles neu auf der Schlossalm
Als Generationenprojekt bezeichnen die Gasteiner Bergbahnen ihre Großinvestition auf der Schlossalm, das im Neubau der Schlossalmbahn 2018 gipfelt. Gleich nach der Wintersaison 2017/2018 begann man damit, die alte Standseilbahn, die Doppelsesselbahn Haitzingalm und die Vierersesselbahn Kleine Scharte abzubauen. Sie alle sollten durch die neue Einseil-Umlaufbahn ersetzt werden, die in Zukunft das Tal mit der Bergstation direkt verbinden wird. Die Gäste sollen dabei weiterhin die Möglichkeit haben, über eine Mittelstation am Berg in die Gondel einsteigen zu können. Durch drei neue Pisten und den Neubau der Bahnen werden Komfort, Sicherheit und Kapazitäten deutlich erhöht.
Spannende Finanzierungsmodelle
Insgesamt werden sich die Investitionskosten auf rund 85 Millionen Euro belaufen. Auch bei der Finanzierung gingen die Gasteiner Bergbahnen innovative Wege und boten Einheimischen und Gästen Bürgerbeteiligungen an. Eine Idee, die innerhalb kürzester Zeit großen Erfolg nach sich zog. „In der ersten Runde war nach nur drei Tagen die maximal mögliche Summe von 1,5 Millionen Euro erreicht. In der zweiten Runde wurden in einem Vorverkaufsmodell noch einmal 1,6 Millionen Euro aufgebracht. Damit sind wir österreichischer Meister bei allen bisherigen Bürgerbeteiligungsmodellen“, freut sich Franz Schafflinger, Vorstand der Gasteiner Bergbahnen AG, über den regen Zulauf und das Vertrauen, das diesem Großprojekt entgegengebracht wird.
Architektonischer Meilenstein
Doch nicht nur technisch (siehe Infos unten), auch architektonisch setzt die neue Bahn Maßstäbe. ‚Innerhofer und Innerhofer‘ aus Saalfelden setzten sich beim geladenen Wettbewerb gegen andere Architekturbüros durch und legten mit ihren Entwürfen eine harmonische Spange über die Tal-, Zwischen- und Bergstation des Projekts. Im Tal wurde besonders auf die Anbindung an den öffentlichen Verkehr und die Trennung zwischen Fußgängern und Fließverkehr geachtet. Der Talstation ist ein Parkdeck angeschlossen. Große Glasflächen geben den Blick hinter die Kulissen und auf die Technik frei. Eine solare Großanlage auf der Dachfläche des Parkdecks sorgt für umweltfreundliche Energiegewinnung, die rund 90 Prozent des Wärmeenergiebedarfes für Warmwasser und Heizung im Talstationsgebäude abdecken soll.
Infos
Neue Schlossalmbahn
- in nur neun Minuten oben am Berg
- 6 Meter/ Sekunde Geschwindigkeit
- längste Talabfahrt im SalzburgerLand mit 10,4 km und 1.400 Höhenmetern
- 3.000 Personen pro Stunde
- Dreistöckiges Parkdeck
- Hightech Beschneiung für perfekte Bedingungen
- Speicherteich mit 150.000 m³ Volumen
©Gasteiner Bergbahnen