Der Bauernherbst ist die beste Zeit, Dirndl und Lederhose aus dem Kleiderschrank zu holen. Dass diese traditionelle Kleidung alles andere als altmodisch oder gar langweilig ist, haben die Finalisten des Bauernherbst-Dirndlwettbewerbs 2023 eindrücklich bewiesen.
2023 steht der Bauernherbst, der alljährlich von Ende August bis Ende Oktober im SalzburgerLand begangen wird, unter dem Motto „Tracht und Gwand“. Auch wenn bei vielen Salzburgern das ganze Jahr über gerne Tracht getragen wird, wird dem Dirndl heuer eine ganz besondere Bühne gegeben. Denn Tracht ist alles andere als altmodisch – ganz im Gegenteil. Die beim Wettbewerb eingereichten Kleider haben einen gekonnten Bogen gespannt zwischen traditionellen Werten und zeitgemäßer Interpretation. Für die Jury war es daher alles andere als leicht, aus den rund 30 Einreichungen von (angehenden) Profi- und Hobbyschneiderinnen diese zehn Finalisten auszuwählen.
Wir präsentieren: die schönsten Bauernherbst-Dirndl 2023
Eines ist genauso schön wie das andere, alle sind einzigartig und individuell und hinter jedem steckt ganz viel Herzblut der Designerinnen.
Eyecatcher aus Krimml
Dass dieses Dirndl ein echter Eyecatcher ist, ist ganz offensichtlich. Das kräftige Pink der Schürze harmoniert perfekt mit dem zarten Grün des Rocks und des Dirndlleibs. Damit fällt man garantiert bei jeder Veranstaltung auf – genau das war auch die Idee der Designerin. Auffallend anders auch der innovative Ausschnitt. Und damit der Rock so richtig schön aufträgt, wurde noch extra Tüll eingenäht und zusätzlich die wunderschöne Seidenschürze gesmokt.
Brucka Hoamatgspia
Das Gewinnerdirndl ist ein Gemeinschaftsprojekt von 2 Nählehrerinnen und 2 Schülerinnen der landwirtschaftlichen Fachschule Bruck. Der inspirierende Teamgeist hat ein außergewöhnliches Dirndl entstehen lassen, das Tradition, Moderne, Innovation und Regionalität gekonnt kombiniert. Die aufgekranzte Kuh auf der Schürze sowie die liebevoll gestickten Almrosen, die den Leib zieren, verweisen auf die Verbindung zu den bäuerlichen Traditionen.
Lebensbaum mit Pfiff
Schlicht, edel und doch besonders ist diese Dirndl von Hobbyschneiderin Andrea Anna Innerhofer. Die naturnahen Farben und die verwendeten Materialien spiegeln den Herbst wider. Das Besondere liegt im Detail. Die handbedruckte Schürze ist nicht nur mit dem Motiv des Lebensbaums verziert, sondern auch mit Elementen des Bauernherbst Logos. Der schwingende Rock eignet sich wunderbar für jede Tanzeinlage.
Wald & Natur
Dass der klassische Salzburger Dirndlschnitt alles andere als altmodisch ist, hat die junge Hobbyschneiderin mit ihrem Modell eindrücklich bewiesen. Die wunderschöne Muschelrüsche am Ausschnitt zeugt von der Liebe zum Detail und dem handwerklichen Geschick und peppt das Dirndl auf. Grün als Grundfarbe weist auf die herbstliche Jagdtradition hin und symbolisiert den Wald und die Natur.
Bunte Blätter
Woran denkt man als erstes, wenn man an den Herbst denkt? Richtig, an bunte, herabfallende Blätter. Dieses Bild im Kopf war Inspiration genug für Sabine Aigners Dirndlkreation. So wie die bunten Blätter im Laufe des Herbstes zu Boden fallen, so zeichnen auch die von Hand gedruckten Ornamente am Oberteil und der Schürze den Fall der Blätter nach. Die beliebig austauschbaren Schürzenbändern machen dieses Dirndl zusätzlich zu etwas Besonderem.
Beerige Träume
„Mit meinem Dirndl möchte ich Menschen inspirieren, ihren Träumen zu folgen und Chancen zu ergreifen“. So beschreibt die selbständige Kleidermacherin ihren Beitrag zum Wettbewerb. Mit Sicherheit fühlt sich jede Frau in diesem chicen und dennoch zeitlosen Dirndlkleid wohl. Das Wollgemisch des Oberteils passt bestens zum edlen Jacquardstoff des Rocks und die Farbe ist ohnehin ein echter Hingucker.
Erntedankkrone
Herbstzeit ist Erntezeit und die wiederum basiert auf der bäuerlichen Tradition des Salzburger Landes. Das Symbol schlechthin für diese besondere Zeit im Jahr ist für die Designerin die Erntekrone, die ganz prominent den Rücken des Dirndlkleids ziert. Das kräftige Dunkelrot des Oberteils steht für die reifen Früchte, die sich färbenden Blätter und die rötlich schimmernden Berghänge. Das Grün des Rocks für das Leben und die Ernteerträge.
Die Farbe Blau
Das Dirndl ist eine Hommage an die Herkunft und den landschaftlichen Lebensmittelpunkt der Schneiderin. In den Blautönen finden sich die wunderbar vielfältigen Farbschattierungen des Wassers des Salzbuger Seenlands wieder. Auch die sogenannte Henndorfer Rüsche im Ausschnitt darf traditionell nicht fehlen. Der Rock ist in Bahnen geschnitten und sorgt beim Tanzen für den richtigen Schwung.
Schwungvoller Herbst
Die 24-jährige Lisa Lintschinger hat mit ihrer Ausbildung zur Damenkleidermacherin ihre Berufung gefunden. Das spiegelt sich auch ihn ihrem Bauernherbst-Dirndl wider. Vom Schnitt, über die Stoffe bis zur Verarbeitung und den Farben – nichts ist hier dem Zufall überlassen. Schon allein der lange Plisseerock, einer der aufwändigsten hochwertigsten Röcke, die im Alpenraum getragen werden, spricht für sich.
Zunft & Liebe
Keine Frage, dieses Dirndl fällt auf. Vielleicht nicht auf den ersten Blick, aber wie so oft liegt auch hier das Besondere im Detail. In diesem Fall sind es die mit Bedacht gewählten Patches. So finden sich neben dem Logo der Designerin „2 rote Rufzeichen“, das „Zunftzeichen der Kleidermacher“, ein „Paragraph“ als Hinweis auf ihren Brotberuf, auch „Love“ und das „Bauernherbst-Logo“ am Dirndlleib.
Rosenrot
Auch die Allerkleinsten wollen zu besonderen Anlässen besonders hübsch aussehen. Dabei sollte die Kleidung aber auch praktisch sein. Diese Anforderungen erfüllt das Kinderdirndl von Daniela Mohr bestens. Damit die Schürze auch immer da bleibt, wo sie hingehört, wurde sie kurzerhand am Kleid angenäht. Die Farben Rost/braun und orange/lachs erinnern an den Herbst und auch die Qualität des Stoffes (Bio-Baumwolljersey) spricht für sich.
Lust auf mehr bekommen?
Dann werft euch doch in Schale und lasst euch bei einem der zahlreichen Bauernherbst Veranstaltungen von der Schönheit und der Faszination Tracht anstecken. Interessierte Besucher*innen erhalten etwa bei Besichtigungen oder Vorführungen in Manufakturen und Schneidereien Einblicke in überlieferte Näh- und Handwerkstechniken: Zum Beispiel in die filigrane Federkielstickerei oder ins Klöppeln, das sogar UNESCO Weltkulturerbe ist. Im Rahmen von Workshops und Kursen kann selbst gebastelt, gefilzt oder genäht werden.