Die Ski-WM 1991 in Saalbach Hinterglemm ging als Sonnen-WM in die Geschichtsbücher ein. Ursprünglich unter keinem guten Stern stehend, sorgten sportliche Höchstleistungen der Salzburgerinnen Petra Kronberger und Ulli Maier, des Stroblers Rudi Nierlich und des aufstrebenden Zillertalers Stefan Eberharter für ein Jubelfest des alpinen Skisports. Der Oskar für die beste Nebenrolle ging dabei an das herrliche Wetter, das mit den Medaillen um die Wette strahlte.
„Kannst du dich erinnern, als die Petra Kronberger wie eine Verrückte den Zielhang heruntergeschossen ist?“ Oder: „Den Eberharter, den kannte damals ja noch niemand!“ Noch heute, über 30 Jahre später, erinnert man sich lebhaft an die Ski-Weltmeisterschaften 1991 in Saalbach Hinterglemm. Dabei sah es anfangs aus, als würden sie überhaupt nicht stattfinden. Der Ausbruch des zweiten Golfkrieges kurz zuvor sorgten dafür, dass starke Sicherheitsbedenken im Raum standen. Zum blauen Himmel über den Salzburger Alpen waren dunkle Wolken der Weltpolitik aufgezogen. Einige die es wissen sollten, erzählen sogar, dass die WM eine viertel Stunde im Laufe einer hitzigen Sitzung sogar abgesagt gewesen sein soll. Doch dann zeigte sich die Sonne. Und die Festspiele begannen. Zwei Wochen blauer Himmel, zwei Wochen beste Stimmung bei den Zuschauer*innen und den Sportler*innen gleichermaßen. Und Bilder aus dem SalzburgerLand hinaus in die Welt, die zeigten, dass das Miteinander immer gewinnt.
Aus sportlicher Sicht war die WM für Österreich ein wahrer Genuss. Insgesamt fünf Goldene gingen auf das Konto der österreichischen Athletinnen und Athleten. Davon gingen dank Petra Kronberger (Abfahrt), Ulli Maier (Super G) und Rudi Nierlich (RTL) drei der fünf Siege an Salzburgs Skiverband. Dazu weitere Salzburger Medaillen durch Ulli Maier, Thomas Stangassinger und Ingrid Stöckl. Unvergessen sind auch die Startschwierigkeiten des Top-Favoriten in der Abfahrt Helmut Höflehner und der Husarenritt des unvergessenen Rudi Nierlichs. Dieser kam kurz vor dem Ziel im 2. Durchgang des Herren Riesentorlaufs als Führender auf den Innenski und war mit dem Gesäß bereits im Schnee. Getragen vom Geschrei Tausender Fans konnte er sich hochretten und fuhr den Vorsprung ins Ziel.
Als bei der Siegerehrung dann die Hymne für Nierlich erklang, begann es zu schneien. Erstmalig. Nach zwei Wochen Sonnenschein. Damals schrieben die Salzburger Nachrichten, „die WM war eine Bühne für den perfekten Skizirkus. Ein Glanzlicht mit Strahlkraft in die Zukunft“. Eine Zukunft, die uns mit der FIS Alpine Ski Weltmeisterschaften Saalbach 2025 vom 4. bis 16. Februar 2025 nun bevorsteht. Möge die Sonne auch diesmal wieder zwei Wochen vom Himmel strahlen. Mit den Medaillen um die Wette.
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