Wenn sie vorbeischaukeln, hat fast jeder ein Lächeln im Gesicht. Und das liegt nicht nur am süffigen Transportgut. Die Stiegl-Kutschen sind gelebte Tradition und auch deshalb gern gesehen auf den Straßen der Stadt Salzburg. Seit über 520 Jahren setzt Stiegl auf Pferdestärken. Und beliefert bis heute Kunden rund um die Stieglbrauerei mit der Pferdekutsche.
Ob strahlender Sonnenschein oder Salzburger Schnürlregen: Die gutmütigen Tigernoriker traben mit der Stiegl-Bierkutsche bei Wind und Wetter durch die Salzburger Stadtteile Maxglan, Riedenburg, Leopoldskron/Moos, Taxham und Wals/Siezenheim. Ihre Mission: den berühmten Gerstensaft an Gasthäuser und Lebensmittelgeschäfte ausliefern. „Für uns ist der Einsatz der Bierkutsche einfach eine gute Verbindung zwischen gelebter Tradition und Moderne und auch ein wichtiger, weil authentischer Teil der Markeninszenierung“, erklärt Dr. Torsten Pedit, Marketingleiter bei Stiegl. Früher zogen Ochsen die Bierkutschen in der Salzburger Innenstadt, bis zum Zweiten Weltkrieg wurden auch braune, schwarze und fuchsfarbene Pferde vor die Brauereikutschen gespannt. Seit 1945 kutschieren ausschließlich Tigerschecken aus österreichischer Zucht die bierige Last durch die Stadt Salzburg. Die prachtvollen Stiegl-Rösser sind übrigens immer Hengste und repräsentieren den ganzen Stolz der Brauereitradition.
Publikumsmagnete auf vier Hufen
Bis zu 26 Gespanne waren früher unterwegs, heute sind es noch zwei, die die Tradition der Bierkutsche hoch halten. Die gutmütigen und zähen Arbeitspferde mit der auffälligen Tigerzeichnung gehören dabei zu Stiegl wie Hopfen und Malz zum Bier – und auch zu Salzburg, wie Dr. Torsten Pedit unterstreicht: „Die Stiegl-Bierkutschen prägen das Salzburger Stadtbild. Auch wenn sie manchmal einen kleinen Stau verursachen und so mancher Autofahrer im ersten Moment verärgert reagiert, sollte man sich vielleicht vor Augen führen, dass es schön ist, wenn Traditionen gepflegt werden.“ Deshalb können die imposanten Brauerei-Rösser außerdem auch bei verschiedensten Feierlichkeiten wie dem Salzburger Rupertikirtag bewundert werden. Und ganz egal, wo sie auftauchen: Die Tigernoriker von Stiegl sind regelmäßig ein wahrer Magnet für Jung und Alt.
Seit 25 Jahren Stiegl-Kutscher
Bis zu 3,5 Tonnen ziehen die beiden Rösser durch verkehrsreiche Straßen. Damit da alles glatt geht, ist das Zusammenspiel zwischen Kutscher und Gespann besonders wichtig. Einer, der die Tigerschecken schon ein halbes Jahrhundert durch Salzburg dirigiert, ist Kutscher Herbert Schröder. Die tägliche Arbeit mit „seinen Rössern“ macht ihm heute noch genauso viel Freude wie ganz am Anfang. Jeden Tag steht er um sechs Uhr früh im Stall, füttert und putzt seine „Buam“ bevor er sie um halb acht Uhr vor die Kutsche spannt und mit der Auslieferung beginnt. „Bei den Pferden ist es wie bei uns Menschen, die sind auch nicht immer gut drauf“, weiß Herbert Schröder. Feinfühlig müsse man sein und darf auf keinen Fall grob mit ihnen umgehen. Denn die Pferde, das merkt man sofort, liegen dem Stiegl-Kutscher am Herzen. Sie sind nun mal keine Lastwägen, sagt er, bei denen man am Abend den Schlüssel umdreht und sich bis Montag früh nicht mehr darum zu kümmern braucht.
Nicht besonders ökonomisch, dafür aber umweltfreundlich und umso schöner anzuschauen: Die Stiegl-Kutschen stehen nicht nur für die Bewahrung einer alten Tradition, sondern auch für „Mut zur Langsamkeit“ in unserer hektischen und vollautomatisierten Zeit.
Stieglbrauerei zu Salzburg
Kendlerstraße 1
5020 Salzburg
Fotocredits: Stiegl.at, standbild.at