Imposant sind sie, ein unvergessliches Bergerlebnis bieten sie den Bezwingern: Die mächtigen Gipfel der Hohen Tauern! Doch die Tauerngipfel können auch verführerisch süß und ein unvergessliches Geschmackserlebnis für alle Schleckermäuler sein. Nämlich dann, wenn es sich um die handgeschöpften Schokoladenkreationen „Tauerngipfel“ des Mittersiller Chocolatiers Erich Pletzer handeln.
Chocolatier Erich Pletzer
Seit über 100 Jahren betreibt die Familie Pletzer im Herzen von Mittersill im SalzburgerLand eine weitum beliebte Konditorei. „Seit mittlerweile fünf Generationen sind wir Zuckerbäcker und Konditoren. Für unsere Eissorten, Pralinen und Lebkuchen waren wir immer schon bekannt. Doch vor fünf Jahren war es an der Zeit, etwas Neues zu kreieren,“ erzählt Erich Pletzer, der mit seinem Betrieb auch Teil der Via Culinaria für Naschkatzen ist. Während wir im Garten hinter der Konditorei sitzen schweift sein Blick zu den noch schneebedeckten Gipfeln der Tauern, als er hinzufügt „inspiriert hat mich das Traditionsunternehmen Zotter, das in der Schokoladeherstellung zurück zu den handwerklichen Wurzeln gefunden hat. Handgeschöpfte Schokolade mit regionalen Zutaten in höchster Qualität – da wollte ich meine Nische finden.“
Gefunden hat er seine Nische dann beim Bergsteigen, als sein Blick auf einem der imposanten Gipfel ruhte, und ihm dabei die Idee für die für Name und Form der Schokoladenkreation kam. Die Edelcouvertüre, aus der die Schokolade im Haus Pletzer in reiner Handarbeit und mit viel Liebe hergestellt wird, bezieht der Zuckerbäcker aus der Schweiz, bei einem Familienbetrieb, der ebenso hohe Ansprüche an das Produkt stellt, wie er selbst.
Wenn Schokolade Geschichten erzählt
„Form und Rohmasse war also gefunden, doch für die Vermarktung holte ich mir zwei Kreative mit ins Schokolade-Boot. Mit Harald Thurner aus Mittersill und Gerhard Maier aus Mattighofen wurden die Tauerngipfel geboren – eine Schokolade, die nicht nur hervorragend schmeckt, sondern auch eine Geschichte erzählt. Bei den einzelnen Editionen sollte schon im Namen die regionale Herkunft erkennbar sein.“
So trägt etwa der Tauerngipfel No. 4 im Geschmack „Haselnuss“ den Namen Großglockner und erzählt im beiliegenden Schreiben von der Erstbesteigung des höchsten Bergs Österreichs durch die Gebrüder Klotz aus Heiligenblut. Der Tauerngipfel „Samer“ erzählt von den Saumhändlern, die im Mittelalter Waren von Venedig über den Felbertauern in den Pinzgau brachten und daher auch den exotischen Pfefferminz-Geschmack dieser Schokolade rechtfertigen. Die „Gschnagga“-Edition, vom Pinzgauer Wort für Kinder, ist natürlich nicht ausschließlich für Kinder, obwohl der fruchtige Erdbeergeschmack bei „Mözn und Buam“ (Mädchen und Buben) sehr beliebt ist.
Kreative Experimente
Meist hat Erich Pletzer einen seiner süßen Geistesblitze in seiner Freizeit, beim Bogenschießen oder wie zuletzt beim Besuch einer Brauchtumsveranstaltung. Die „Tresterer“ – die Pinzgauer Schönperchten, die an den Rauhnächten ihre mystischen Tänze aufführen – haben den Konditormeister schon immer begeistert und ihnen möchte er seine nächste Edition, die im August erscheint, widmen. Noch steht die Geschmacksrichtung nicht fest, denn Erich Pletzer ist noch am Experimentieren. „Der Brauchtum um das Trestern leitet sich vom Dreschen des Getreides ab und daher probiere ich gerade verschiedenste Kreationen durch. Meine ersten Kritiker sind meine Kunden in der Konditorei, denen ich Kostproben der neuen Kreationen anbiete. Durch ihr Feedback feile ich dann am Geschmack der neuen Gipfel. Schokolade kann aber recht launisch sein – sie gelingt nicht immer!“ erklärt der Schoko-Tüftler mit einem Augenzwinkern.
Schokoladenimpfung
Schokolade macht bekanntlich glücklich und reduziert Stress. Eben diesen entspannten Eindruck machen auch die Mitarbeiter, die im Hause Pletzer die Schokolade in reiner Handarbeit herstellen. Erich Pletzer erklärt den aufwändigen Herstellungsvorgang: „Die Kuvertüre wird durch Erwärmen aufgelöst und mittels Zugabe von kalter Schokolade temperiert. Diesen Vorgang nennt man Impfen – bei der Schokoladenimpfung handelt es sich also nicht etwa um eine Schutzimpfung gegen zu übermäßigen Schokoladegenuss. Danach werden die vorbereiteten Zutaten, wie zum Beispiel Granggn oder Moosbee (Preißelbeeren oder Schwarzbeeren) aus der Region zugegeben. Die Schokoladenmasse wird anschließend handgeschöpft. Das bedeutet: pro Durchgang wird 270 mal Schokolade in die vorbereiteten Formen gefüllt. Nach dem Kühlen wird der Tauerngipfel aus den Formen gestürzt und per Hand verpackt.“
Wer sich selbst mit Freunden einmal als Chocolatier versuchen möchte, kann (gegen Voranmeldung) gemeinsam mit Erich Pletzer seine eigene Schokoladenkreationen in der Konditorei Pletzer in Mittersill erstellen.
Kontakt:
Konditorei Pletzer
Lebzeltgasse 6
5730 Mittersill
www.tauerngipfel.at