Glöcklerlauf

Winterliches Brauchtum

Mystische Gestalten ziehen durch das Land

Wenn die Tage kurz und die Nächte lang sind, ist es drinnen in der Stube umso gemütlicher. Vor allem dann, wenn man den alten Mythen und Geschichten lauschen kann. Denn – so heißt es – um diese Zeit treiben so manche bösen Geister ihr Unwesen. Doch zum Glück weiß man allerorts, wie man diese Geister vertreiben und besänftigen kann.

Ja, Brauchtum wird hochgehalten im SalzburgerLand – gerade in der dunklen Jahreszeit. Vom schaurig, pelzigen & lärmenden Krampus bis zum traditionellen Osterfeuer am Karsamstag. Man besinnt sich auf die alten Bräuche und so ziehen die Menschen in den verschiedensten Verkeidungen von Haus zu Haus, um die bösen Geister zu vertreiben und Glück & Segen zu bringen.

Kommen Sie mit auf eine mystische Reise durch das winterliche SalzburgerLand.

Nikolaus und Krampus

Für Kinder ist der 5. oder 6. Dezember der erste Höhepunkt in der Weihnachtszeit. Dann nämlich warten sie ungeduldig auf den Nikolaus, der mit seinen guten Gaben von Haus zu Haus zieht. Da heißt es vorher gut überlegen, ob man auch wirklich das ganze Jahr über brav gewesen ist. Denn allzu gerne drohen die Begleiter des Nikolaus – die schaurigen Krampusse – mit der Rute. Aber, wenn auch ein wenig angsteinflößend, schön anzusehen sind die zotteligen Gesellen allemal. In nahezu jeder Gemeinde und natürlich auch in der Stadt Salzburg machen die Krampusse rund um den 5. Dezember in organisierten Läufen (normalerweise) die Straßen unsicher.

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Die Wilde Jagd

Jedes Jahr in den Abendstunden des 2. Donnerstag im Advent taucht es auf – das „Wüde Gjoad“ vom Untersberg. Wo genau, weiß niemand. Mit viel Lärm und Getöse ziehen Tod, Hexe, Habergoaß, Moosweiberl,  Bär und Bärentreiber heran und führen mit lauten Trommelschlägen und Pfeifenklang ihren traditionellen Tanz auf.  Auch wenn die Wilde Jagd schaurig scheint, sie bringt Glück und sollen die bösen Geister vertreiben.

© Jung Alpenland

Anglöckler

Die drei Donnerstage vor Weihnachten gelten als sogenannte Klöpfelnächte. Dann nämlich ziehen die Anglöckler von Tür zu Tür. Sie bringen mit ihren traditionellen Liedern und Gedichten nicht nur Segenswünsche, sondern verkünden auch die bevorstehende Geburt Christi. Der Ursprung dieses Brauchs reicht bis ins Mittelalter zurück. Damals war es das Vorrecht der Armen, von Haus zu Hause zu gehen, um Gaben zu erbitten. Das mitgeführte Glöckchen kündigte ihr Kommen an.

© TVB Golling

Raunächte

Seit jeher galten die Nächte zwischen 21. Dezember und 6. Jänner als besonders mystisch. Heißt es nicht zum Beispiel, dass in der Heiligen Nacht – und nur dann – die Tiere die menschliche Sprache sprechen können?
Hier im SalzburgerLand wird gerade zu dieser Zeit der Bauch des Räucherns stark gepflegt. Mit der Rauchpfanne in der Hand zieht die ganze Familie durch das Haus, den Hof und den Stall, um die Wohnungen und Behausungen von schlechten Energien zu reinigen und Platz zu machen für Neues. Welche Kräuter zum Räuchern verwendet werden, das wissen vor allem die vielen Kräuterfrauen, die dieses Wissen in zahlreichen Workshops an Interessierte weitergeben.

Räucherpfanne mit Kräutern

© SalzburgerLand Tourismus

Schnabelperchten

Wahrlich einzigartig sind die Rauriser Schnabelperchten. Und die Rauriser selber sind an diesem Tag, dem Vorabend des Dreikönigtags gut beraten, alles penibel sauber zu machen. Denn wenn die Gestalten mit ihrem langen Perchtenschnabel eines nicht mögen, dann Unordnung und Schmutz. Passend zur Verkleidung nähern sie sich mit einem „Ga-ga-ga“ und überall werden sie schon freudig erwartet. Denn mit ihren Besen kehren sie das Böse aus. Und erst nach einer kleinen Stärkung und dem traditionellen Segenswunsch – an Fried, an Gsund und an Reim – geht es weiter zum nächsten Haus.

© TVB Rauris

Glöckler

Richtige Lichtbringer sind die Glöckler, die alljährlich am 6. Jänner bevorzugt im Salzkammergut unterwegs sind. Und tatsächlich sind die hellen Glöcklerkappen von Innen beleuchtet und auch die Glöckler selber sind weiß gekleidet.  Durch ihr Licht sollen sie die Finsternis und die Kälte des zu Ende gegangenen Jahres besiegen. Bis zu 300 Arbeitsstunden stecken in einer Glöcklerkappe und keine gleicht der anderen. So drehen die Schönpechten ihre Kreise, Achter und Spiraler und beenden jeden Tanz mit dem Glöcklerspruch und „Glück und Segen für’s neiche Jahr“.

© Hammerl

Pongauer Perchtenlauf

Mit über 400 Mitwirkenden ist der Pongauer Perchtenlauf, der normalerweise Jahr für Jahr um den Dreikönigstag abwechselnd in Altenmarkt, Bad Gastein, Bischofshofen und St. Johann stattfindet, wahrlich eine sehenswerte Veranstaltung, Nirgendwo wird man so viele Schönpechten auf einmal erleben können. Und eine Figur ist mystischer, sagenumwobener und imposanter als die andere. Ob Habergeiß, Bärentreiber, Hexe und Teufel, Schnabel- , Glocken-, Schiach- und Schönperchten, Baumweber, oder gar der Lindwurm vom Tappenkar – hier kommen alle zusammen.

© TVB Bad Gastein

Tresterer

„An Fried, an Gsund und an Reim“ wünschen die Tresterer, wenn sie um den 6. Jänner im Pinzgau unterwegs sind. Mit ihrer auffälligen Kleidung aus feuerrotem Brokat und den Hut mit den bunten Seidenbändern, sind diese Schönpechten etwas ganz Besonderes. Schon Wochen vor dem großen Auftritt werden die tausend Jahre alten Tänze einstudiert, die das unverkennbare Trestern – „Stampfen“ – ausmachen. Zu sehen sind die Tresterer ausschließlich im Pinzgau und auch da nur in den Gemeinden Stuhlfelden, Unken, Bruck , Saalfelden und Zell am See.

© Salzburger Saalachtal

Aperschnalzen

Auch wenn der Winter Ende Dezember manchmal noch nicht einmal richtig in Schwung gekommen ist, ab dem Stefanitag (26. Dezember) beginnen die Aperschnalzer gegen den Schnee aufzubegehren. Dann finden sich im Flachgau bzw. im Rupertiwinkel die Passen mit ihren Peitschen, den sogenannten Goaßln auf den Feldern ein, um den Schnee zu vertreiben und die darunter liegende Saat zu neuem Leben zu erwecken. Das laute Knallen und Peitschenschwingen folgt dabei ganz bestimmten Abläufen, die gut einstudiert werden wollen. Und auch die Nachwuchs-Schnalzer sind schon eifrig mit dabei.

© wildbild

Metzgersprung

Ein gänzlich anderer Brauch, aber nicht minder einzigartig, ist der Metzgersprung am Faschingssonntag. Nach dem Festgottesdienst wird es für die frisch gekürten Metzgergesellen ein wenig ungemütlich. Denn mit einem Sprung in den, mit Wasser gefüllten, Holzbottich werden sie von den Sünden der Lehrzeit reingewaschen. Und danach gilt es noch, beim Schwingen der 40 kg schweren Zunftfahne seine Kraft unter Beweis zu stellen.

© Salzburger Fleischerinnung

Osterfeuer

Mit der Osterzeit neigt sich dann auch wirklich die Winterzeit ihrem Ende zu. Und allerorts wird der nahende Frühling herbeigesehnt. Auf eine ganz besondere Art wird im Salzburger Lungau das Wiedererwachen der Natur gefeiert und gleichzeitig der Auferstehung Christi gedacht. In der Nacht von Karsamstag auf Ostersonntag erhellen zahlreich Osterfeuer die Dunkelheit. Dafür werden eigens bis zu 12 Meter hohe Holzkonstruktionen gezimmert.

© Wolfgang Hojna – Leidolf

Palmeseltragen

Und noch ein besonderer Brauch zur Osterzeit ist untrennbar mit dem SalzburgerLand verbunden. In der kleinen Tennengauer Gemeinde Puch wird am Palmsonntag ein über 400 Jahre alter geschnitzter „Palmesel“ samt darauf reitendem Christus während der Prozession mitgetragen. Im Mittelalter war diese Form weit verbreitet. So konnte man auch denen, die nicht lesen konnten, die Bibelgeschichte auf anschauliche Weise näherbringen. Heute ist der Palmesel von Puch neben einem zweiten Holzesel in Tirol der Letzte jener österlichen Prozessionsfiguren aus dem 17. Jahrhundert.

© tennengau.com

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